Caritas: Humanitäre Hilfe in Afghanistan könnte weitergehen, allerdings unter sehr schwierigen Umständen
Kabul/Freiburg (ots)
Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, ist vor Ort in Kabul, um sich ein Bild der Lage zu machen und Möglichkeiten der Hilfe auszuloten.
"Wir haben augenblicklich sehr große Schwierigkeiten, hilfsbedürftige Frauen und Kinder zu erreichen. Dabei ist der Bedarf gerade für diese Zielgruppe kaum zu beschreiben, die Verzweiflung der Frauen, der Familien ist mit den Händen zu greifen", berichtet Oliver Müller, Leiter von Caritas international, der sich gegenwärtig in Kabul aufhält, um unter den gegebenen schwierigen Bedingungen die Möglichkeiten weiterer Hilfen auszuloten. "Mein Eindruck nach einigen Gesprächen mit Partnern ist, dass die Hilfen unter bestimmten Bedingungen in manchen Regionen weitergehen könnten", so sein erstes vorsichtiges Fazit.
Die Taliban hatten am 24. Dezember des vergangenen Jahres durch ein Arbeitsverbot für Frauen bei den Hilfsorganisationen die Hilfsprojekte der Nichtregierungsorganisationen fast vollständig zum Erliegen gebracht. "Das hat dazu geführt, dass nur medizinische Projekte weitergehen konnten, alle anderen Hilfen mussten wir pausieren, weil wir ohne unsere Mitarbeiterinnen Frauen und deren Kinder nicht mehr erreichen konnten. Eine klare Missachtung humanitärer Prinzipien und eine völlige Ignoranz der Situation der Menschen, die dringend Hilfe benötigen", so der Leiter des Hilfswerks des Deutschen Caritasverbandes.
Dabei ist die humanitäre Situation in Afghanistan dramatisch: Etwa 28 Millionen Afghaninnen und Afghanen benötigen dringend humanitäre Hilfe, darunter sind 13 Millionen Kinder. 17 Millionen Menschen leiden unter akutem Hunger. Die Wirtschaft Afghanistans liegt am Boden, das gesamte Land leidet im dritten Jahr an Dürre. Gleichzeitig werden Hilfen durch die de-facto-Autoritäten sehr erschwert oder gar verhindert.
Caritas international steht zu ihrer Verantwortung und versucht unter den schwierigen Gegebenheiten, alle noch vorhandenen Spielräume zu nutzen, um die Hilfen in Afghanistan fortzusetzen.
Hinweis an die Redaktionen: Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, steht für Interviewanfragen bereit.
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