Mexiko: Caritas international verurteilt die Ermordung von Pater Marcel Perez scharf
Freiburg (ots)
Sinnloser Gewaltakt zeigt die Wichtigkeit von Friedensarbeit in Lateinamerika - Zahl der toten Friedens- und Umweltaktivisten steigt - Entwicklung muss gestoppt werden
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, trauert um Pater Marcelo Perez, der im Zuge seines Engagements und Arbeit für Andere Opfer eines tödlichen Anschlags wurde. "Wir sind tief bestürzt über die Ermordung von Marcelo Perez, der sich für Frieden und Versöhnung und gegen Gewalt in der mexikanischen Provinz Chiapas eingebracht hat. Wieder einmal war der persönliche Einsatz für die Menschen kriminellen Banden oder politischen Gruppen ein Dorn im Auge. Wir verurteilen diesen sinnlosen Gewaltakt", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Der indigene Pater war nach einem Gottesdienst von Unbekannten in seinem Auto gezielt getötet worden. Marcelo Perez hatte sich in der Diözese San Cristóbal de las Casas gegen die Gewalt der organisierten Kriminalität und für eine friedliche Konfliktbeilegung eingesetzt. "Dieses Ereignis macht schmerzhaft klar, wie wichtig die Friedensarbeit in der Unruheprovinz Chiapas, aber auch darüber hinaus ist", bekräftigt Müller.
Caritas international unterstützt die Friedensarbeit der Diözese San Cristóbal de las Casas. Im Oktober 2023 gab es bereits einen Anschlagsversuch auf einen Pater in der Diözese Chilpancingo-Chilapa, mit der Caritas international ebenfalls zusammenarbeitet.
Nach Angaben von Global Witness, einer nicht staatlichen Organisation, die Gewalttaten gegen Aktivistinnen und Aktivisten weltweit dokumentiert, wurden zwischen 2012 und 2023 insgesamt 2.106 Menschen bei ihrem Einsatz für Menschen- und Umweltrechte umgebracht. Das vergangene Jahr war mit fast 196 Opfern das tödlichste. Als besonders gewalttätig stechen einige Länder Lateinamerikas hervor: in Kolumbien verloren 79, in Brasilien 25, in Mexiko und Honduras jeweils 18 Menschen in ihrem Engagement für Frieden und Umwelt ihr Leben.
"Wir sind sehr beunruhigt über diese Entwicklung, die Friedens- und Umweltaktivisten immer häufiger zu Opfern politischer und wirtschaftlicher Interessen Dritter macht", sagt Oliver Müller. "Die besonders betroffenen Staaten sind gefordert, diese Menschen vor Gewaltakten besser zu schützen."
Hinweis an die Redaktionen: Oliver Müller steht für Interviews gern zur Verfügung.
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