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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 1999
Teil 6 von 12

Nürnberg (ots)

   Die Entwicklung der Arbeitslosmeldungen hat 1999 zum Rückgang der
Arbeitslosigkeit beigetragen. So gab es mit 4,83 Mio Zugängen 2
Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings waren in der zweiten
Jahreshälfte immer weniger Meldungen als im Vorjahreszeitraum zu
verzeichnen; dabei deuten die nennenswerten Abnahmen bei zuvor
Erwerbstätigen im vierten Quartal auf eine günstigere
Beschäftigungsentwicklung hin. Auch auf das ganze Jahr gesehen
bewegten sich die Zugänge von zuvor erwerbstätigen Personen unter
denen des Vorjahres (-3 Prozent auf 2,22 Mio). Deutlich kleiner waren
die Zugänge aus betrieblicher und schulischer Ausbildung (-9 Prozent
auf 145.700 bzw. -11 Prozent auf 281.800). Die Meldungen aus
sonstiger Nichterwerbstätigkeit waren so groß wie 1998 (2,19 Mio).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit fielen 1999 etwas schwächer als im
Vorjahr aus. Insgesamt beendeten 5,03 Mio Personen ihre
Arbeitslosigkeit, 2 Prozent weniger. Allerdings konnten mehr
Arbeitslose eine Beschäftigung aufnehmen.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit war überwiegend Konsequenz der
kürzeren Dauer der Arbeitslosigkeitsperiode. Sie lag für Personen,
die 1999 ihre Arbeitslosigkeit beendeten, bei durchschnittlich 29,1
Wochen, gegenüber 30,0 Wochen im Vorjahr. Auch die
Langzeitarbeitslosigkeit hat abgenommen. Die jahresdurchschnittliche
Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos waren,
verringerte sich stärker als die Arbeitslosigkeit insgesamt, nämlich
um 8 Prozent auf 988.900. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an
allen Arbeitslosen sank deshalb um 0,9 Prozentpunkte auf 35,9
Prozent.
Das Stellenangebot hat sich 1999 kräftig erhöht. Betriebe und
Verwaltungen meldeten im abgelaufenen Jahr 2,97 Mio Stellen, 10
Prozent mehr als 1998. Der Stellenbestand wuchs noch stärker; im
Jahresdurchschnitt waren mit 386.200 Positionen 13 Prozent mehr
registriert. Die kräftigen Anstiege bei Zugang und Bestand beruhen
z.T. auf der konjunkturellen Belebung im Jahresverlauf, aber auch auf
verstärkter Einschaltung der Arbeitsämter. BSM waren daran nicht
beteiligt.
Die Arbeitsvermittlungen überschritten 1999 ebenfalls spürbar das
Vorjahresergebnis. So bahnten die Arbeitsämter 2,01 Mio
Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer an, 7 Prozent mehr
als 1998. Dieser Zuwachs geht zum weitaus größten Teil auf mehr
Vermittlungen in Dienstleistungsberufe zurück (+14 Prozent; vor allem
Dienstleistungskaufleute: +42 Prozent). Anscheinend haben diese
Berufsgruppen von der Konjunktur besonders profitiert. Vermittlungen
in Fertigungsberufe waren so zahlreich wie im Vorjahr, allerdings mit
sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den einzelnen Berufen
(Warenprüfer/Versandfertigmacher: +10 Prozent;
Montierer/Metallberufe: -28 Prozent). Der Anstieg der
Arbeitsvermittlungen insgesamt geht weder auf mehr Zuweisungen in BSM
noch auf mehr anderweitig finanziell geförderte Arbeitsaufnahmen
zurück. Trotzdem haben auch Vermittlungen von Arbeitslosen in
längerfristige Beschäftigungen deutlich zugelegt; mit 1,08 Mio waren
es 8 Prozent mehr. Die abgegangenen Stellen konnten zu 69 Prozent
durch Vermittlungen erledigt werden; damit lag der Ausschöpfungsgrad
unter dem des Vorjahres (-11/2 Prozentpunkte). Insgesamt wurden 2,72
Mio Beschäftigungsverhältnisse angebahnt, 5 Prozent mehr als vor
einem Jahr.
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen: besonders günstige
Entwicklung bei Jüngeren
Die Arbeitslosigkeit von Frauen verringerte sich 1999 erneut
spürbar weniger als die der Männer. So ging die Zahl der weiblichen
Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt mit -3 Prozent auf 1.220.000 nur
halb so stark zurück wie die der Männer (-6 Prozent auf 1.535.500);
damit erhöhte sich der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen weiter
auf 44,3 Prozent (Vorjahre: 43,5 Prozent; 42,4 Prozent). Ihre
durchschnittliche Arbeitslosenquote (bezogen auf alle zivilen
Erwerbspersonen) war mit 8,9 Prozent weiterhin geringfügig größer als
die der Männer (8,7 Prozent; Vorjahr: 9,4 Prozent bzw. 9,3 Prozent).
Nach wie vor konnten Männer auch ihre Arbeitslosigkeit schneller
beenden. Mit 27,8 Wochen war die durchschnittliche Dauer einer
Arbeitslosigkeitsperiode bei ihnen weiterhin kürzer als bei Frauen
mit 30,8 Wochen (1998: 28,7 bzw. 31,8).
Auch 1999 erhöhte sich - entgegen der Gesamttendenz - die
Arbeitslosigkeit von Personen, die eine Teilzeitbeschäftigung
suchten. Im Jahresdurchschnitt wünschten 312.800 Arbeitslose
ausschließlich eine Teilzeitbeschäftigung, 3 Prozent mehr als 1998
(alle Arbeitslosen: -5 Prozent). Nach wie vor waren 97 Prozent dieser
Arbeitslosen weiblichen Geschlechts. 25 Prozent der insgesamt
arbeitslos gemeldeten Frauen suchten somit eine Teilzeitbeschäftigung
(+3 Prozentpunkte), bei den Männern liegt der entsprechende Anteil
praktisch unverändert nur bei 0,6 Prozent.
- Teil 7 folgt -

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
Herr Mann
Tel.: 0911/1 79 3055
Herr Dr. Schütz
Tel.: (0911) 179 3725

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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