Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 1999
Teil 12 von 12
Nürnberg (ots)
In Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes waren jahresdurchschnittlich mehr Personen tätig als 1998, im Jahresverlauf verloren sie aber merklich an Bedeutung. Im Jahresdurchschnitt 1999 arbeiteten 213.600 Menschen in ABM und traditionellen SAM, 9.900 mehr. Die Zunahme entfällt weitgehend auf ABM (+8.300 auf 164.800; traditionelle SAM: +1.600 auf 48.800). Dabei bewegten sich die Bestände in der ersten Jahreshälfte - mit abnehmender Tendenz - über den Vorjahreswerten, in der zweiten - mit zunehmender - unter diesen. Die Eintritte in solche Maßnahmen nahmen dagegen stark ab; sie verringerten sich um 72.400 auf 256.300.
Die direkte Förderung regulärer Beschäftigung hatte 1999 bei jahresdurchschnittlicher Betrachtung größeres Gewicht als 1998. So befanden sich im Berichtsjahr 182.600 Personen in derartigen Maßnahmen, ca. 26.000 mehr (ohne Arbeitnehmerhilfe). Die weitaus größte Bedeutung hatten nach wie vor SAM OfW (+10.200 auf 128.900), obwohl sie seit Jahresbeginn rückläufig waren (Überhangeffekt). Die stärkste Zunahme verzeichneten Eingliederungszuschüsse; mit jahresdurchschnittlich 26.500 geförderten Personen waren es ca. 11/2 mal so viele wie 1998. Die Zahl der mit Überbrückungsgeld unterstützten Existenzgründer betrug im Durchschnitt 14.300, ca. 1.500 mehr. Im Berichtsjahr nahmen insgesamt 249.400 Personen mit diesen Instrumenten (einschl. Arbeitnehmerhilfe) eine Arbeit auf, ca. 42.000 weniger als im Vorjahr. Starken Zunahmen bei Eingliederungszuschüssen (ca. +16.000 auf 47.600) standen beträchtliche Abnahmen bei SAM OfW und bei den Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose gegenüber (-55.500 auf 145.400 bzw. -4.100 auf 13.200). Mit Überbrückungsgeld konnten im Jahresverlauf weitgehend unverändert 32.200 Existenzgründungen gefördert werden (ca. +500).
Freie Förderung hat 1999 besonders stark expandiert. Die Zahl der Leistungsfälle lag mit 83.900 um 29.100 über der des Vorjahres.
Die Arbeitslosigkeit Älterer wurde auch 1999 im großen Umfang durch die Regelung des § 428 SGB III entlastet. Im Jahresdurchschnitt nutzten ca. 89.000 Personen diese Möglichkeit, ca. 3.000 weniger als im Vorjahr.
Seit Beginn des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit Anfang 1999 gab es 72.800 Eintritte in eine der verschiedenen Maßnahmen. Im Jahresdurchschnitt belief sich die Zahl der Teilnehmer auf 33.700.
Ausbildungsstellenmarkt: deutlicher Rückgang bei betrieblichen Lehrstellen
Der Mangel an betrieblichen Ausbildungsplätzen hat sich weiter verstärkt. So verringerte sich das im Berichtsjahr 1998/99 gemeldete Angebot an betrieblichen Stellen gegenüber Vorjahreszeitraum erneut um 6 Prozent und liegt jetzt bei 86.900. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Bewerbermeldungen um 2 Prozent auf 234.600.
Bis Ende September wurden 51.200 außerbetriebliche Ausbildungsplätze eingerichtet (gegenüber Vorjahreszeitraum: +13.200). Hiervon entfallen rd. 18.000 auf das "Ausbildungsplatzprogramm Ost", rd. 6.300 auf die "Lehrstelleninitiative 1998" (zusammen: ca. +2.400) und 10.900 auf das Sofortprogramm der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit. Ferner wurden 16.100 Plätze in außerbetrieblichen Einrichtungen für benachteiligte Jugendliche gem. § 241 Abs. 2 SGB III gefördert (+700). Alles in allem sind den Arbeitsämtern somit 138.100 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 7.600 oder 6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Aufgrund des erheblichen Mangels an betrieblichen Ausbildungsplätzen blieben am Berichtsjahresende mit 700 Stellen nur wenige unbesetzt (+160). Dem standen 9.800 nicht vermittelte Bewerber gegenüber (-2.500). Die rechnerische Lücke an Lehrstellen belief sich folglich auf 9.100; im September 1998 - also ohne Sofortprogramm - hatte das Defizit noch 11.800 betragen. Trotz der leichten Entspannung besteht damit nach wie vor ein gravierendes Ungleichgewicht, das allein durch den Anstieg bei den außerbetrieblichen Lehrstellen gemildert wurde.
Die Zahl der am Ende September nicht vermittelten Bewerber verringerte sich bis Ende Dezember um 60 Prozent auf 3.900 (Vorjahr: -65 Prozent auf 4.300), die der unbesetzten Stellen um 81 Prozent auf 130 (Vorjahr: -82 Prozent auf 95). Bis Ende Dezember kamen weitere 7.400 Bewerber um eine Lehrstelle noch im Jahr 1999 hinzu; davon waren am Jahresende 4.000 noch im Bestand. Gleichzeitig meldeten Arbeitgeber den Ämtern 3.600 Stellen, von denen schließlich 500 noch zur Besetzung anstanden. Alles in allem kamen Ende Dezember 7.900 noch unversorgte Bewerber auf 700 noch freie Plätze (Vorjahr: 6.900 auf 600). Damit hat sich die rechnerische Lücke von September auf Dezember von 9.100 auf 7.200 verringert (Vorjahr: 11.800 auf 6.300).
1) Vgl. Bericht über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 1999, in: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), 47. Jg. (1999) Nr. 9, September 1999, S. 857, 859. 2) Vgl. Bericht über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 1999, in: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), 47. Jg. (1999) Nr. 9, September 1999, S. 857, 859. 3) Bei ca. 5 Prozent dieser Eintritte handelt es sich um solche von Personen, die von Arbeitslosigkeit bedroht waren.
- Ende -
Rückfragen bitte an:
Bundesanstalt für Arbeit
Herr Mann
Tel.: 0911/1 79 3055
Herr Dr. Schütz
Tel.: (0911) 179 3725
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell