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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2000
Teil 1 von 6

Nürnberg (ots)

Arbeitslosigkeit geht saisonbereinigt weiter
zurück
Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit haben sich weiterhin günstig
entwickelt. Die Beschäftigung ist auf das Jahresende zu leicht
gewachsen. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Januar wiederum nur
aus jahreszeitlichen Gründen erhöht; saisonbereinigt errechnet sich
erneut eine spürbare Abnahme. Der Präsident der Bundesanstalt für
Arbeit, Bernhard Jagoda, sagte am Dienstag in Nürnberg : "Jedenfalls
in den alten Ländern hat sich der Arbeitsmarkt gesamtwirtschaftlich
weiter verbessert."
Die Arbeitsämter zählten Ende Januar 4.293.400 Arbeitslose,
161.800 weniger als vor Jahresfrist und 246.200 mehr als Ende
Dezember. Die Arbeitslosenquote verringerte sich gegenüber Januar
1999 von 11,5 auf 11,0 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich
nach vorläufigen Schätzungen des  Statistischen Bundesamtes im
November - jüngere Daten liegen noch nicht vor - saisonbereinigt um
12.000 erhöht, nach 3.000 im Oktober. Nicht saisonbereinigt wird für
den November eine Erwerbstätigenzahl von 36,45 Millionen genannt.
Dies sind rund 60.000 weniger als ein Jahr zuvor.
Kräftenachfrage und Vermittlungen entwickelten sich in den alten
und neuen Ländern unterschiedlich. Den Arbeitsämtern gingen insgesamt
303.000 Stellenangebote zu, 3.000 mehr als im Januar 1999. Sie
vermittelten 237.200 Arbeitsverhältnisse.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter  2.826.900
Arbeitslose (Vorjahr: - 198.300; Vormonat: + 136.800). Die
Arbeitslosenquote verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 9,7
auf 9,0 Prozent. In den neuen Ländern wurden 1.466.600 Arbeitslose
gezählt (Vorjahr : + 36.600; Vormonat: + 109.400). Die
Arbeitslosenquote stieg von 18,9 auf 19,1 Prozent.
Die Entlastungswirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen blieb
kleiner als vor Jahresfrist; der Abstand hat sich aber wiederum etwas
verringert. Ende Januar bildeten sich 323.400 Arbeitnehmer mit
finanzieller Hilfe der Arbeitsämter weiter, 47.900 weniger als ein
Jahr zuvor. In Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren 186.200 vorher
Arbeitslose beschäftigt (- 68.500), mit Hilfe von
Strukturanpassungsmaßnahmen hatten 141.100 Arbeitnehmer Arbeit (-
69.000).
I. Deutschland
Erneut günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit - leichter
Anstieg der Erwerbstätigkeit auf das Jahresende zu
Die wirtschaftliche Erholung machte sich weiterhin positiv am
Arbeitsmarkt bemerkbar. Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit haben
sich günstig entwickelt. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg auf das
Jahresende zu saisonbereinigt leicht an und die der Arbeitslosen ging
saisonbereinigt im Januar erneut spürbar zurück. Zwar wird dies durch
Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik und die anhaltende
demographisch bedingte Verringerung des Kräfteangebotes relativiert;
gleichwohl ist der Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit
z.T. der konjunkturellen Belebung zuzurechnen. Dafür spricht, dass
sich die Abnahme relativ stark auf arbeitslose Angestellte
konzentriert. Deren Zeitreihe spiegelt im Winter die konjunkturelle
Tendenz in der Regel klarer wider als die der - auch in den
Außenberufen tätigen - Arbeiter. Jedenfalls im Westen hat sich der
Arbeitsmarkt gesamtwirtschaftlich weiter verbessert.
Die Beschäftigung ist auf das Jahresende zu leicht gewachsen. Nach
vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat sich die
Zahl der Erwerbstätigen im November 1999 - jüngere Daten liegen nicht
vor - saisonbereinigt um 12.000 erhöht, nachdem sie bereits im
Oktober geringfügig gestiegen war (+3.000). Im Durchschnitt des
dritten Quartals hatte es noch deutliche Abnahmen gegeben (-18.000).
Nicht saisonbereinigt wird für den November eine Erwerbstätigenzahl
von 36,45 Mio genannt, dies sind rd. 60.000 weniger als vor einem
Jahr, nach rd. -70.000 im Oktober und rd. +30.000 im Durchschnitt des
dritten Quartals. Dabei ist zu beachten: Die Veränderungen der
Vorjahresabstände beruhen weniger auf einer ungünstigen Entwicklung
im Verlauf des Jahres 1999 als auf den Zunahmen 1998 (Überhang- bzw.
Basiseffekt).
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar saisonbereinigt um 33.000
gesunken, dies sind zwar deutlich weniger als im Dezember 1999,
dessen Ergebnis von Sonderfaktoren beeinflusst war (-72.000), aber
etwa soviel wie im Durchschnitt der Monate November und Oktober
(-30.000). Im dritten Quartal 1999 hatte die Arbeitslosigkeit
stagniert, während im Frühjahr noch Anstiege zu verzeichnen waren.
Stellt man Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik in
Rechnung, ergeben sich aber bereits seit etwa einem Jahr Abnahmen der
Arbeitslosigkeit in einer Größenordnung, wie sie aufgrund der
demographisch bedingten Verringerung des Erwerbspersonenpotenzials
erwartet werden konnten. Im Durchschnitt der letzten Monate waren die
Rückgänge jedoch deutlich größer.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen - wie
regelmäßig im Januar - stark erhöht, allerdings wiederum allein aus
jahreszeitlichen Gründen. Der Anstieg um 246.200 auf 4.293.400 war
auch wesentlich schwächer als in den Jahren zuvor (z.B. Januar 1997
bis 1999 durchschnittlich: +356.500), aber nur wenig kleiner als im
Vorjahresmonat, der durch den Witterungsverlauf im Winter 1998/99
begünstigt war. Infolgedessen lag die Zahl der Arbeitslosen im Januar
mit -161.800 wiederum stärker unter dem Vorjahresniveau (Dezember:
-150.100; November: -45.300). Allerdings war die Entlastungswirkung
arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen nur noch um rd. 140.000 kleiner als
vor Jahresfrist (Dezember: -150.000; November: -180.000); dies
relativiert erneut die Vergrößerung des Vorjahresabstandes bei der
Arbeitslosigkeit.
Die Arbeitslosenquote, auf der Grundlage aller zivilen
Erwerbspersonen, belief sich im Januar auf 11,0 Prozent, gegenüber
11,5 Prozent vor einem Jahr. Auf die abhängigen zivilen
Erwerbspersonen bezogen betrug sie 12,2 Prozent (12,8 Prozent).
Teil 2 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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