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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2000
Teil 3 von 6

Nürnberg (ots)

Im Berichtsmonat beendeten 398.100 Personen
ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 27.800 oder 7 Prozent weniger als
vor einem Jahr; damit lag der Abgang, mit Ausnahme des Dezembers
1999, weiterhin unter dem Vorjahreswert. Allerdings konnten erneut
mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer
Beschäftigung beenden (+5.300 auf 159.700). Auch dies deutet auf eine
positive Tendenz bei der Beschäftigung hin. Der Zuwachs beruht
überwiegend auf mehr Arbeitsvermittlungen (+3.500 auf 74.000), obwohl
finanzielle Hilfen zur unmittelbaren Eingliederung in den ersten
Arbeitsmarkt weniger in Anspruch genommen worden sind. So gab es im
Januar 11.500 Eintritte in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer
Beschäftigung, dies sind 4.000 weniger als vor einem Jahr.
Einmündungen in Tätigkeiten am zweiten Arbeitsmarkt sind ebenfalls
zurückgegangen (ABM: -800 auf 5.500; traditionelle SAM: +100 auf
900). Mit anderen Worten, vor allem nicht geförderte Vermittlungen,
aber auch Aufnahmen selbst gesuchter Arbeit haben deutlich zugelegt.
Die Stellenzugänge waren weiterhin recht lebhaft, allerdings
hielten sich die Zuwächse gegenüber Vorjahr insgesamt in engeren
Grenzen. Im Januar gingen bei den Arbeitsämtern 240.500 Angebote ein,
dies sind 16.400 oder 7 Prozent mehr, nach +15 Prozent im vierten
Quartal 1999. Nach Wirtschaftszweigen entwickelten sich die Meldungen
unterschiedlich. Vor allem Stellen aus dem Dienstleistungsbereich
waren auch im Januar wesentlich zahlreicher (+13 Prozent; 4. Quartal
1999/98: +19 Prozent). Dabei legten insbesondere Angebote von
unternehmensnahen Dienstleistern (+33 Prozent bzw. +39 Prozent) und
aus der Nachrichtenübermittlung (+51 Prozent bzw. +60 Prozent)
weiterhin außergewöhnlich kräftig zu. Im Verarbeitenden Gewerbe hat
sich die Nachfrage weiter belebt; so gingen im Januar wesentlich mehr
Stellen ein als im Vorjahreszeitraum (+10 Prozent bzw. +5 Prozent).
Besonders stark waren die Zuwächse aus den Bereichen Herstellung
elektrischer Geräte/Rundfunk-, Funk- und Nachrichtentechnik/Medizin-,
Mess-, Steuer- und Regeltechnik (zusammen: +39 Prozent bzw. +8
Prozent). Das Baugewerbe meldete im Januar weniger Stellen als vor
einem Jahr (-9 Prozent bzw. +5 Prozent). Es bleibt abzuwarten, ob
sich damit eine ungünstige Tendenz abzeichnet.
Aufgrund des lebhafteren Stelleneingangs konnten auch weiterhin
mehr Vermittlungen erzielt werden. Die Arbeitsämter bahnten im Januar
124.000 Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer an, dies
sind 2.500 oder 2 Prozent mehr als vor Jahresfrist; dabei erfolgten
auch etwas mehr Arbeitsvermittlungen in ABM (+100 auf 5.900).
Vermittlungen in Tätigkeiten unter sieben Tage Dauer waren weniger
zahlreich als vor einem Jahr (-3.000 auf 55.900). Insgesamt bahnten
die Arbeitsämter mit 179.800 etwa genau so viele
Beschäftigungsverhältnisse an wie im Vorjahresmonat (-500). Außerdem
fanden 13.700 Personen mit Hilfe des Stellen-Informations-Service
(SIS: 11.200), des Arbeitgeber-Informations-Service (AIS: 1.500), der
Vermittlung durch Dritte (400) sowie durch Förderung der
Existenzgründung (500) eine Tätigkeit. Alles in allem konnten durch
Mitwirkung der Arbeitsämter 193.500 Menschen eine neue Beschäftigung
aufnehmen.
Der Stellenbestand, der sich seit Mitte vergangenen Jahres stark
erhöht hatte, ist nicht weiter gewachsen. Saisonbereinigt ermäßigte
er sich um 11.000, nach +10.000 im Durchschnitt der Monate Juli bis
Dezember 1999. Nicht saisonbereinigt lag er nicht mehr so stark über
Vorjahresniveau. Im Januar waren 384.600 Angebote registriert, dies
sind 53.400 mehr als vor Jahresfrist (Dezember: +64.000; November:
+55.800).
Alles in allem sprechen die Zuwächse bei Stellenmeldungen und
Arbeitsvermittlungen in längerfristige, reguläre Beschäftigung
ebenfalls für eine konjunkturelle Besserung am Arbeitsmarkt.
Allerdings dürfen diese Tendenzen auch nicht überinterpretiert
werden, da sie z.T. auf verstärkter Akquisition von Stellen durch die
Arbeitsämter beruhen.
Kurzarbeit hat - jahreszeitlich üblich - von Dezember auf Januar
zugenommen. Die Zahl der Kurzarbeiter erhöhte sich um 10.700 auf
77.000. Der Anstieg geht überwiegend auf den Bau zurück (+8.600 auf
18.100), aber auch Hersteller von Kraftwagen und -teilen sowie der
Maschinenbau trugen dazu bei (+1.300 auf 4.900 bzw. +1.100 auf
9.000). Der Vorjahresstand wurde weiter zunehmend unterschritten
(-37.300; Dezember: -14.800). Der Arbeitszeitausfall wurde etwas
größer; im Durchschnitt betrug er 48 Prozent (Vormonat: 46 Prozent;
Vorjahr: 41 Prozent). Für 34 Prozent der Kurzarbeiter wurde die
Arbeitszeit um mehr als die Hälfte reduziert (32 Prozent; 26
Prozent).
Arbeitsmarktpolitik flankiert Arbeitsmarkt
Die von der Bundesanstalt geförderte berufliche Bildung ist
weiterhin von geringerer Bedeutung als vor einem Jahr. So befanden
sich Ende Januar insgesamt 249.500 Teilnehmer in Maßnahmen der
beruflichen Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter sowie
in Deutsch-Sprachlehrgängen; dies ist ein Minus von 9 Prozent
gegenüber Vorjahr. Der Rückgang ist überwiegend auf weniger
Weiterbildung zurückzuführen (-9 Prozent auf 194.200). Im Januar
begannen 32.800 Personen eine der genannten Maßnahmen, 14 Prozent
weniger als vor Jahresfrist. Dieser Rückgang entfällt allein auf
Weiterbildung (-18 Prozent auf 23.700).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des
zweiten Arbeitsmarktes hat sich auch zuletzt verringert; seit
September liegt der Bestand immer stärker unter Vorjahresniveau. Im
Januar befanden sich 65.900 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und
traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, 15 Prozent weniger. Die
Abnahme geht weiterhin ausschließlich auf ABM zurück (-18 Prozent auf
55.400; traditionelle SAM: +5 Prozent auf 10.500). Im Berichtsmonat
nahmen insgesamt 6.400 Menschen derartige Tätigkeiten auf, 9 Prozent
weniger (ABM: -12 Prozent auf 5.500; traditionelle SAM: +13 Prozent
auf 900).
- Teil 4 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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