Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2000
Teil 5 von 6
Nürnberg (ots)
Wie schon seit längerem nahmen im Januar die Arbeitslosmeldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung gegenüber Vorjahr ab (-1.100 oder -15 Prozent auf 6.200). Dabei war der Rückgang bei den Personen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatten, etwas stärker als bei jenen ohne Abschluss (-16 Prozent auf 4.100 bzw. -13 Prozent auf 2.200). Auch der Zugang nach schulischer Ausbildung bewegte sich weiterhin deutlich unter dem des Vorjahres (-2.400 oder -18 Prozent auf 10.700). Dieses Minus beruht nur zu einem kleinen Teil auf weniger Meldungen nach beruflicher Weiterbildung (-6 Prozent auf 6.000). Schließlich gab es spürbar weniger Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit (-4.300 oder -6 Prozent auf 73.700). Der Rückgang entfällt allein auf Personen, die früher schon mal erwerbstätig waren (-6 Prozent auf 69.900). Wohl auch infolge der Aufhebung der Meldepflicht bestimmter Gruppen von Leistungsempfängern (ab 1.8.1999) verzeichneten die Zugänge nach Meldeversäumnissen einen besonders starken Rückgang (-49 Prozent auf 2.600).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren wieder deutlich schwächer als vor einem Jahr, nachdem sie im Durchschnitt der Monate November und Dezember den Vorjahreswert geringfügig überschritten hatten. So beendeten im Januar 169.500 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 18.700 oder 10 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch die Zahl derjenigen, die sich aus Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme einer Beschäftigung abmeldeten, war deutlich kleiner als im Vorjahr (-9.200 auf 68.800). Dabei nahmen die Arbeitsvermittlungen um 7.700 auf 45.400 ab. Z.T. beruht dies auf weniger Aufnahmen regulärer Beschäftigung mit finanziellen Hilfen der Arbeitsämter (-3.900 auf 12.400). Vor allem SAM OfW verringerten sich stark (-4.000 auf 6.100); häufiger wurden dagegen Eingliederungszuschüsse genutzt (+800 auf 3.400). Beschäftigungsaufnahmen am zweiten Arbeitsmarkt nahmen insgesamt etwas zu (ABM: +200 auf 10.500; traditionelle SAM: unverändert 3.900). Mit anderen Worten: Auch die finanziell nicht geförderten Aufnahmen von Arbeit (einschl. selbst gesuchter) waren weniger zahlreich als im Vorjahresmonat.
Die gemeldete Kräftenachfrage blieb auch zuletzt relativ schwach. So gingen bei den Arbeitsämtern im Januar 62.500 Stellenangebote ein, 13.400 oder 18 Prozent weniger als vor einem Jahr, nach -4 Prozent im vierten Quartal 1999. Dies beruht z.T. auf weniger ABM-Stellen (-3.500 auf 10.400). Zuletzt belief sich der Anteil der ABM-Stellen an allen gemeldeten Angeboten auf 17 Prozent, nach 18 Prozent vor einem Jahr.
In fast allen Wirtschaftszweigen waren die Stellenzugänge im Januar erheblich kleiner als im Vorjahresmonat. Vor allem aus dem Baugewerbe wurden beträchtlich weniger Angebote gemeldet (-30 Prozent; 4. Quartal 1999/98: -14 Prozent). Auch die Zugänge aus Branchen mit einem hohen ABM-Anteil lagen zuletzt wieder deutlich unter den Vorjahreswerten (z.B. öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen: -18 Prozent bzw. +3 Prozent; sonstige öffentliche und private Dienstleistungen: -15 Prozent bzw. -3 Prozent; Land- und Forstwirtschaft: -29 Prozent bzw. +0,2 Prozent). Dagegen bewegten sich die Meldungen aus dem Verarbeitenden Gewerbe im Januar kaum verändert unter dem Wert des Vorjahres (-14 Prozent bzw. -13 Prozent). Stellenangebote von unternehmensnahen Dienstleistungsunternehmen waren zuletzt so zahlreich wie im Vorjahresmonat (+0,3 Prozent bzw. +14 Prozent).
Aufgrund der rückläufigen Stellenmeldungen wurden im Berichtsmonat auch erheblich weniger Vermittlungen erzielt. Im Januar bahnten die Arbeitsämter 49.100 Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer an, gegenüber Vorjahr ein Rückgang von 7.800 oder 14 Prozent. Ein Fünftel davon entfällt auf weniger Vermittlungen in ABM (-1.600 auf 9.400). Insgesamt, also einschl. jener in kurzfristige Tätigkeiten (-1.900 oder -19 Prozent auf 8.300), vermittelten die Arbeitsämter 57.300 Personen, dies entspricht einem Minus von 9.700 oder 15 Prozent. Darüber hinaus fanden 1.900 Personen mit Hilfe des SIS (1.600), AIS (150), Vermittlung durch Dritte (60) sowie durch Förderung der Existenzgründung (60) eine Tätigkeit. Zusammen genommen konnten durch Mitwirkung der Arbeitsämter 59.200 Menschen eine neue Beschäftigung finden.
Im Dezember waren bei den Arbeitsämtern 50.600 Stellen registriert, dies waren 12.800 oder 20 Prozent weniger als vor Jahresfrist (Dezember: -7.300; November: -8.400).
Kurzarbeit hat sich - für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich - im Januar erhöht, und zwar um 4.800 auf 23.700. Die Zunahme entfällt im Wesentlichen auf das Baugewerbe (+3.600 auf 7.900). Zugleich gab es weniger Kurzarbeiter als vor einem Jahr (praktisch unverändert -7.000). Die Arbeitszeit wurde im Durchschnitt um 52 Prozent und damit etwas stärker reduziert als im Dezember (Vormonat: 50 Prozent; Vorjahr: 48 Prozent). Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit fiel für 42 Prozent der Kurzarbeiter aus (39 Prozent; 36 Prozent).
- Teil 6 folgt -
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