Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2000
Beschäftigung wächst - Arbeitslosigkeit sinkt
Teil 7 von 8
Nürnberg (ots)
Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren im Berichtsmonat ausgesprochen schwach; auch darin spiegelt sich z.T. der für einen März relativ geringe Abbau saisonaler Arbeitslosigkeit wider (s.o.). Seit Jahresbeginn beendeten 557.200 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 53.000 oder 9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem die Zahl der Abgänge in Erwerbstätigkeit war deutlich kleiner (-36.700 oder -13 Prozent auf 251.300). Dies beruht vor allem auf weniger Arbeitsvermittlungen (-28.200 auf 174.900), und zwar insbesondere auf weniger Aufnahmen regulärer Beschäftigung mit finanziellen Hilfen der Arbeitsämter (ohne Überbrückungsgeld: -19.700 auf 30.700), aber auch auf weniger Beschäftigungsaufnahmen am zweiten Arbeitsmarkt (ABM: -6.600 auf 35.400; traditionelle SAM: -2.200 auf 11.200). Eine Rolle hat auch gespielt, dass erheblich weniger Personen als im Vorjahr nach witterungsbedingter Unterbrechung ihr Beschäftigungsverhältnis bei ihrem alten Arbeitgeber wieder aufnehmen konnten (sog. Rückrufe: -8.300 auf 30.300). Ausschlaggebend für den geringeren Abgang in Nichterwerbstätigkeit war, dass beträchtlich weniger Personen wegen Nichterneuerung der Meldung ihre Arbeitslosigkeit beendet haben (-25.600 auf 40.800).
Die gemeldete Kräftenachfrage war auch im März schwächer als vor einem Jahr, als BSM noch eine größere Rolle spielten. Im ersten Quartal gingen bei den Arbeitsämtern 237.400 Angebote ein, 46.400 oder 16 Prozent weniger. Dies geht großenteils auf weniger ABM-Stellen zurück (-19.600 auf 50.400). Entsprechend hat sich auch der Anteil der ABM-Stellen an allen gemeldeten Angeboten gegenüber Vorjahr um 3 Prozentpunkte auf 21 Prozent verringert.
Wegen der rückläufigen Stellenmeldungen wurden zuletzt auch deutlich weniger Arbeitsvermittlungen erzielt. So bahnten die Arbeitsämter in den ersten drei Monaten d.J. 181.400 Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer an, 34.500 oder 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch dies dürfte zum größten Teil auf weniger geförderten Beschäftigungsaufnahmen beruhen. Einschließlich jener in kurzfristige Tätigkeiten (-3.400 oder -14 Prozent auf 20.000) wurden 201.400 Personen vermittelt, das entspricht einer Abnahme von 37.900 oder 16 Prozent. Darüber hinaus fanden 7.300 Stellensuchende mit anderweitiger Unterstützung der Arbeitsämter eine Beschäftigung, und zwar 6.000 mit Hilfe des SIS, 800 durch das AIS, 200 durch Zusammenarbeit mit beauftragten Dritten und 300 durch Anbahnung einer selbständigen Tätigkeit. Insgesamt konnten durch Mitwirkung der Arbeitsämter 208.800 Personen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
Im März waren den Arbeitsämtern 69.000 Stellen gemeldet, 17.900 oder 21 Prozent weniger als vor Jahresfrist (Februar: -19.800; Januar: -12.800). Dass der Stellenbestand unter dem des Vorjahres liegt, beruht auch auf weniger BSM.
Kurzarbeit hat sich - wie zumeist um diese Jahreszeit - von Februar auf März erhöht, und zwar um 3.800 auf 35.900. Die Zunahme entfällt vor allem auf das Baugewerbe (+3.100 auf 15.900). Der Vorjahresabstand blieb unverändert (-6.400). Die Arbeitszeit wurde im Durchschnitt um 49 Prozent reduziert (Vormonat: 51 Prozent; Vorjahr: 45 Prozent). Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit fiel für 39 Prozent der Kurzarbeiter aus (41 Prozent; 33 Prozent).
Arbeitsmarkt durch Arbeitsmarktpolitik gestützt
Die Förderung beruflicher Bildung wurde zuletzt stärker genutzt, gleichwohl blieb der Teilnehmerbestand weiterhin deutlich unter dem des Vorjahres. Im März befanden sich insgesamt 151.800 Personen in Maßnahmen zur Weiterbildung, zur Wiedereingliederung von Behinderten und in Deutsch-Sprachlehrgängen; das ist ein Minus von 9 Prozent. Der Rückgang beruht allein auf weniger Weiterbildung (-11 Prozent auf 136.100); dagegen blieb es bei Rehabilitationsmaßnahmen beim deutlichen Plus (+19 Prozent auf 8.500). Seit Januar begannen 64.800 Personen eine der genannten Maßnahmen, 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme beruht überwiegend auf mehr beruflicher Rehabilitation (+27 Prozent auf 4.100), aber auch Deutsch-Sprachlehrgänge trugen dazu bei (+7 Prozent auf 4.100).
Beschäftigungschaffende Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes hatten auch zuletzt erheblich weniger Bedeutung als vor einem Jahr. So waren im Berichtsmonat in ABM und traditionellen SAM 173.500 Personen tätig, dies sind weiterhin 26 Prozent weniger (ABM: -30 Prozent auf 130.600; traditionelle SAM: -8 Prozent auf 42.900). Die Zugänge waren im ersten Quartal mit 46.600 um 16 Prozent kleiner als im Vorjahreszeitraum (ABM: -16 Prozent auf 35.400; traditionelle SAM: -17 Prozent auf 11.200).
- Teil 8 folgt -
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