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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2008

Nürnberg (ots)

"Das Jahr 2008 war eines der besten Jahre für den
Arbeitsmarkt. Allerdings zeigen die Dezember-Daten, dass die 
Wirtschaftskrise den Arbeitsmarkt erreicht hat. Entsprechend gedämpft
ist auch unser Optimismus für das Jahr 2009", erklärte der 
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. 
Weise.
Arbeitslosenzahl im Dezember: +114.000 auf 3.102.000
Arbeitslosenquote im Dezember: +0,3 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Jahr 2008 3.268.000
Arbeitslosenquote im Jahr 2008 7,8 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat sich von November auf Dezember um 114.000
auf 3.102.000 erhöht (West: +74.000 auf 2.059.000; Ost +40.000 auf 
1.043.000). Der Anstieg war deutlich stärker als im Durchschnitt der 
letzten drei Jahre (+38.000). Das Saisonbereinigungsverfahren 
errechnet für den Dezember eine Zunahme von 18.000. Die positive 
Grundtendenz, die bereits in den letzten Monaten an Schwung verloren 
hatte, setzte sich somit nicht mehr fort. Im Vergleich zum 
Vorjahresmonat gab es 304.000 Arbeitslose weniger. Der Rückgang 
beruht vor allem auf dem Aufbau sozialversicherungspflichtiger 
Beschäftigung, aber auch auf den Arbeitsmarktreformen und auf einem 
rückläufigen Arbeitskräfteangebot.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland ist im November nach 
vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um 
23.000 gestiegen. Nicht saisonbereinigt ist sie von Oktober auf 
November leicht um 4.000 auf 40,89 Millionen gesunken. Gegenüber dem 
Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit um 483.000 erhöht. Die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Oktober nach der 
Hochrechnung der BA bei 28,02 Millionen; das ist gegenüber dem 
Vorjahr ein Zuwachs um 511.000. Der größte Teil des Zuwachses 
entfällt auf Vollzeitstellen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den 
November auf 2,98 Mio, die Erwerbslosenquote auf 6,8 Prozent.
Durch die Zahlung von Kurzarbeitergeld sollen den Arbeitnehmern ihre 
Arbeitsplätze und den Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter 
erhalten und damit Arbeitslosigkeit vermieden werden. Vor Beginn der 
Kurzarbeit müssen die Betriebe eine Anzeige über den 
voraussichtlichen Arbeitszeitausfall erstatten. Die Anzeigen sind als
potenzielle Zugänge in die Kurzarbeit zu interpretieren. Im November 
lagen Anzeigen für 164.000 Kurzarbeiter vor. Im Vergleich zum 
Vormonat war das ein Anstieg um 107.000 und im Vergleich zum Vorjahr 
um 125.000 angezeigte Kurzarbeiter. Rechnet man die Anzeigen der 
saisonal geprägten Bau- und Landwirtschaft heraus, kommt man auf 
138.000 angezeigte Kurzarbeiter; 87.000 mehr als im Vormonat und 
126.000 mehr als vor einem Jahr. Es ist davon auszugehen, dass sich 
die Zahl der Kurzarbeiter in den nächsten Monaten kräftig erhöhen 
wird.
Das gemeldete Stellenangebot hat im Dezember saisonbereinigt um 9.000
abgenommen. Nicht saisonbereinigt gab es im Dezember 503.000 Stellen;
42.000 weniger als vor einem Jahr. Neben den gemeldeten Stellen kennt
die BA noch zusätzliche Stellen, und zwar 9.000 aus der privaten 
Arbeitsvermittlung, 216.000 aus ihrer Job-Börse und 150.000 aus dem 
Job-Roboter. Nach Untersuchungen des IAB kennt die Bundesagentur für 
Arbeit einen größer werdenden Teil des gesamtwirtschaftlichen 
Stellenangebots und kann darauf Bewerber vermitteln - teilweise aber 
erst nach Rücksprache mit dem Arbeitgeber.
Der Arbeitsmarkt hat 2008 noch von der guten Konjunktur 
profitiert. Der kräftige Beschäftigungsaufbau und ein leicht 
sinkendes Kräfteangebot haben die Arbeitslosigkeit 2008 weiter 
deutlich sinken lassen. Arbeitslosenzahl und -quote lagen unter dem 
letzten Tiefstand von 2001. Im Jahresdurchschnitt 2008 waren 
bundesweit 3.268.000 Menschen arbeitslos, 508.000 weniger als im 
Vorjahr (West: -341.000 auf 2.145.000; Ost: -167.000 auf 1.123.000). 
Hierbei muss berücksichtigt werden, dass die Arbeitslosigkeit 2008 
durch das Auslaufen der vorruhestandsähnlichen Regelungen belastet 
wurde. Die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik lag mit 1,01 
Millionen etwas unter dem Vorjahresniveau.
Von den Arbeitslosen wurden jahresdurchschnittlich 1.011.000 oder 31 
Prozent im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 
2.257.000 oder 69 Prozent im Rechtskreis SGB II von einem Träger der 
Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die 
Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III um 243.000 und im Rechtskreis
SGB II um 266.000 verringert. Die Anteile an den Arbeitslosen haben 
sich um 2 Prozentpunkte hin zum Rechtskreis SGB II verschoben.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, 
belief sich im Jahresdurchschnitt 2008 auf 7,8 Prozent. Im Vergleich 
zum Vorjahr sank sie um 1,2 Prozentpunkte. In Ostdeutschland war sie 
auch 2008 mit 13,1 Prozent nach wie vor mehr als doppelt so groß wie 
in Westdeutschland mit 6,4 Prozent.
Im Jahr 2008 hat die BA 38,3 Milliarden Euro eingenommen und 39,4 
Milliarden Euro ausgegeben. Damit ergibt sich ein Defizit in Höhe von
1,1 Milliarden Euro. Das operative Geschäftsergebnis, also ohne 
Berücksichtigung der einmaligen Zuführung in die Rücklage für die 
Beamtenpensionen, belief sich auf +1,4 Milliarden Euro. Ursprünglich 
war die BA hier von einem Defizit in Höhe von 2,5 Milliarden Euro 
ausgegangen.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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