Weiterbildung im Betrieb nimmt zu
Neue Länder, Frauen und Qualifizierte liegen vorn
Nürnberg (ots)
Der Trend zu mehr Weiterbildung im Betrieb setzt sich fort. Das hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) in einer Betriebsbefragung ("IAB-Betriebspanel 1999") festgestellt, in der unter anderem Weiterbildungsaktivitäten von Betrieben und Arbeitnehmern erhoben worden waren.
Vier von zehn Betrieben bieten demnach innerbetriebliche Weiterbildung für ihre Mitarbeiter an. Vor allem Unternehmen in den neuen Bundesländern bemühen sich offensichtlich zunehmend um die Qualifizierung ihres Personals. 1999 bildeten dort 42 Prozent aller befragten Betriebe ihre Mitarbeiter weiter, im Westen lag der Anteil bei 38 Prozent. Die entsprechenden Werte für 1997 lagen bei 37 (alte Länder) und 39 Prozent (neue Länder). Bundesweit hat der Erhebung zufolge 1999 jeder fünfte Arbeitnehmer an einer betrieblichen Weiterbildung teilgenommen.
Unverzichtbar scheint die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter für Großunternehmen - hier standen 1999 in praktisch allen Betrieben Angebote zur Verfügung. Für Kleinbetriebe ist es offensichtlich schwerer, ihre Mitarbeiter weiter zu qualifizieren. Lediglich jeder dritte Kleinbetrieb mit weniger als zehn Mitarbeitern war im vergangenen Jahr der IAB-Studie zufolge in der Weiterbildung aktiv.
Auch die Beteiligung der Arbeitnehmer an Weiterbildungsaktivitäten lag letztes Jahr in den neuen Ländern mit 23 Prozent aller Beschäftigten deutlich höher als in den alten, wo sich lediglich 18 Prozent aller Beschäftigten fortbildeten.
Erfreulich im Vergleich zur Erhebung von 1997 ist die Tatsache, dass sich die Weiterbildungschancen von Frauen deutlich verbessert haben. Sowohl in den alten wie den neuen Bundesländern haben 1999 Frauen überdurchschnittlich häufig an betrieblicher Weiterbildung teilgenommen (im Westen: 20 Prozent, im Osten 27 Prozent aller Arbeitnehmerinnen). 1997 hatte ihr Anteil bei 17 (West) bzw. 25 Prozent (Ost) gelegen.
Für qualifizierte Angestellte ist die betriebliche Weiterbildung nach wie vor am wichtigsten - sie haben im Westen wie im Osten am häufigsten entsprechende Angebote genutzt (32 bzw. 38 Prozent aller Beschäftigten). Ungelernte bzw. angelernte Arbeitnehmer hatten dagegen eine deutlich geringere Beteiligung. So nahmen im Westen lediglich 7 Prozent von ihnen Qualifizierungsangebote wahr, im Osten immerhin doppelt so viele .
Spitzenreiter in der betrieblichen Weiterbildung waren in der Befragung des IAB die Branchen Bergbau/Energie- und Wasserversorgung, wo 90 Prozent aller Betriebe in der Weiterbildung aktiv waren, gefolgt vom öffentlichen Dienst sowie den Bereichen Bildung und Gesundheit. Die geringsten Anteile wiesen 1999 die Landwirtschaft, die Verbrauchsgüterindustrie sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe auf.
Die Befragung umfasste eine Stichprobe von knapp 10.000 ost- und westdeutschen Betrieben, deren Ergebnisse auf 1,7 Millionen westdeutsche und 400.000 ostdeutsche Betriebe hochgerechnet wurden.
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