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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2000 - Der Arbeitsmarkt hellt sich weiter auf - Teil 2/9

Nürnberg (ots)

Die Arbeitslosigkeit hat sich zuletzt
saisonbereinigt wieder verringert. Nach Stagnation im Juni errechnet
das Bereinigungsverfahren für Juli einen Rückgang von 9.000. Von
Oktober 1999 bis Mai 2000 hatte es noch durchschnittliche Abnahmen
von 27.000 gegeben. Es bleibt abzuwarten, ob sich damit der Rückgang
der Arbeitslosigkeit abzuschwächen beginnt; gesamtwirtschaftliche
Lage und Erwartungen bieten gegenwärtig keine Anhaltspunkte dafür.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie
dargelegt - aus jahreszeitlichen Gründen gestiegen. Gegenüber Juni
nahm sie um 79.300 auf 3.803.600 zu. Dieser Anstieg war schwächer als
im Vorjahr (+89.000). Folglich lag die Zahl der Arbeitslosen zuletzt
mit -223.500 erneut etwas stärker unter dem Vorjahresniveau (Juni:
-213.800; Mai: -209.800). Allerdings war zugleich die
Entlastungswirkung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen (Vgl.
Arbeitsmarkt 1999, in: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für
Arbeit "ANBA-, 48. Jg 2000, Sondernummer vom 28.6.2000, S. 58) nur
noch um rd. 30.000 kleiner als vor Jahresfrist (Juni: -60.000; Mai:
-80.000); dies beruht zum weitaus größten Teil auf der Entwicklung im
Osten.
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug im Juli 9,3 Prozent; auf der Grundlage der
abhängigen zivilen Erwerbspersonen 10,3 Prozent. Für Juli 1999 waren
Quoten von 10,3 Prozent bzw. 11,5 Prozent errechnet worden (Der
Rückgang der Arbeitslosenquote gegenüber Vorjahr beruht z.T. auf
einer Neuberechnung der Bezugsbasis - erstmals für April 2000 -, wie
sie grundsätzlich jährlich vorgenommen wird. Vorjahresvergleiche und
Vormonatsvergleiche, die hinter den April 2000 zurückgehen, sind also
nur eingeschränkt möglich.)
Arbeitsmarktpolitik fördert Ausgleichsprozesse und entlastet
Arbeitslosigkeit
Durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente unterstützen
die Arbeitsämter den Ausgleichsprozess am Arbeitsmarkt und entlasten
die Arbeitslosigkeit auch unmittelbar. Dabei hat die Förderung
beruflicher Bildung nach wie vor die größte Bedeutung. Ende Juli
befanden sich 400.000 Teilnehmer in Maßnahmen der beruflichen
Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter sowie in
Deutsch-Sprachlehrgängen, dies sind etwas weniger als im
Vorjahresmonat (-2 Prozent). Seit Januar begannen 402.100 Menschen
eine der genannten Maßnahmen (-1 Prozent). Beschäftigungschaffende
Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes lagen auch zuletzt noch unter
Vorjahresniveau; z.T. dürfte dies mit Problemen bei der
Kofinanzierung zusammenhängen. Ende Juli waren so 274.700
Arbeitnehmer beschäftigt (-3 Prozent); seit Jahresbeginn nahmen
187.700 Menschen eine solche Tätigkeit auf (-8 Prozent). Die direkte
Förderung von Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt hat deutlich an
Gewicht verloren; im Juli wurden 225.400 Arbeitnehmer in einem
regulären Beschäftigungsverhältnis gefördert (-29 Prozent). Seit
Jahresbeginn nahmen 206.700 Personen mit Unterstützung dieser
Instrumente eine Beschäftigung auf (-27 Prozent). Die Abnahmen
beruhen zum weitaus größten Teil auf weniger
Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen (SAM OfW),
die seit August 1999 nur noch für besonders förderungsbedürftige
Arbeitnehmer bewilligt werden können. Maßnahmen der
Erstqualifizierung oder Eingliederung von Jüngeren wurden auf hohem
Niveau fortgeführt. So nahmen im Juli an berufsvorbereitenden
Maßnahmen, an Berufsausbildungen für benachteiligte Jugendliche sowie
am Jugendsofortprogramm 269.100 junge Menschen teil (ohne
Sofortprogramm: +9 Prozent). Begonnen haben solche Maßnahmen von
Januar bis Juli 129.300 Jüngere (ohne Sofortprogramm: +11 Prozent).
Über die Ergebnisse der aktiven Arbeitsmarktpolitik wird u.a. in
den Eingliederungsbilanzen der Arbeitsämter jährlich berichtet (Vgl.
"Daten zur Eingliederungsbilanz 1999". Der Bericht wird demnächst als
Sondernummer der Amtlichen Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit
(ANBA) veröffentlicht.).
Neben Angaben darüber, wofür die Haushaltsmittel eingesetzt
wurden, wie hoch der durchschnittliche Aufwand pro Teilnehmer war und
welche Personengruppen gefördert wurden, enthält die Bilanz als
Indikator für die Wirksamkeit der einzelnen arbeitsmarktpolitischen
Instrumente die Verbleibsquote. Sie gibt an, wie viele Teilnehmer
sechs Monate nach Abschluss einer Maßnahme nicht arbeitslos gemeldet
sind. Der Übergang in Beschäftigung kann zurzeit noch nicht
nachgewiesen werden. Die zentralen arbeitsmarktpolitischen
Instrumente zeigen für Personen, die ihre Maßnahme im Laufe des
Jahres 1999 beendet haben, folgende Resultate: 
   -  Mit 91 Prozent hat das Überbrückungsgeld zur Förderung der
Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit von Arbeitslosen eine sehr
hohe Verbleibsquote. Der Schritt in die Selbständigkeit wird
offensichtlich sorgfältig vorbereitet und auch wegen des finanziellen
Einsatzes, den jeder Existenzgründer zu leisten hat, nicht ohne
weiteres wieder rückgängig gemacht. 
   -  Auch Eingliederungszuschüsse, die an Arbeitgeber zur
Integration von Zielgruppen auf regulären Arbeitsplätzen gewährt
werden, erreichten mit 81 Prozent eine hohe Verbleibsquote.
Allerdings ist bei diesem Instrument die Weiterbeschäftigung des
Arbeitnehmers nach Abschluss der Förderdauer eine
Leistungsvoraussetzung.
Es folgt Teil 3

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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