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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2000 - Der Arbeitsmarkt hellt sich weiter auf - Teil 3/9

Nürnberg (ots)

   - Recht erfolgreich waren auch SAM OfW, die
ebenfalls Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt zum Ziel haben. Dort
betrug der Anteil der Personen, die sechs Monate nach Maßnahmeende
nicht arbeitslos gemeldet waren, 66 Prozent. 
   -  Von den Personen, die eine berufliche Weiterbildung
abgeschlossen hatten, konnten 68 Prozent ihre Arbeitslosigkeit
innerhalb von sechs Monaten beenden. Dies spricht für die Qualität
der Bildungsmaßnahmen und ihre Arbeitsmarktausrichtung. 
   -  Mit 54 Prozent bei traditionellen SAM und 42 Prozent bei ABM
waren die Verbleibsquoten von Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des
zweiten Arbeitsmarktes vergleichsweise niedrig. Dies beruht vor allem
darauf, dass in diesen Maßnahmen ganz überwiegend Problemgruppen
beschäftigt werden, deren Vermittlungshemmnisse - bei einer
durchschnittlichen Beschäftigungsdauer von neun Monaten - nur
begrenzt abgebaut werden können. Auch wenn die Eingliederung in
reguläre Beschäftigung nicht gelingt, kann doch wenigstens ein
Beitrag zur sozialen Stabilisierung der Teilnehmer geleistet werden.
Außerdem sind die investiven Beiträge von ABM und traditionellen SAM
zur öffentlichen Infrastruktur in Rechnung zu stellen.
Bei der Interpretation der Verbleibsquoten muss darüber hinaus
beachtet werden, dass die Eingliederung Arbeitsloser erheblich von
der Arbeitsnachfrage abhängt. Dies zeigt besonders deutlich ein
Vergleich zwischen den alten und den neuen Ländern. So sind die
Verbleibsquoten im Osten - bei einem wesentlich schwierigeren
Arbeitsmarkt - bei beruflicher Weiterbildung und ABM mit 58 Prozent
und 38 Prozent um jeweils 17 Prozentpunkte niedriger als im Westen
(75 Prozent bzw. 55 Prozent). Gleich groß sind allerdings die
Verbleibsquoten für Überbrückungsgeld (jeweils: 91 Prozent) und
Eingliederungszuschüsse (jeweils 81 Prozent).
In vielen Fällen führt die Teilnahme an einer Maßnahme also
mittelbar zur Beendigung von Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus
reduzieren zahlreiche Instrumente den Bestand an Arbeitslosen aber
auch unmittelbar, nämlich vor allem dadurch, dass zuvor arbeitslose
Personen während ihrer Teilnahme an bestimmten Maßnahmen nicht mehr
als Arbeitslose gezählt werden. (Vgl. Kasten "Zur Entlastungsrechnung
der Arbeitslosigkeit durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen" in:
Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA)",
Arbeitsmarkt 1999, 48. Jg., Sondernummer vom 28. Juni 2000, S. 58.)
So wurde durch Arbeitsmarktpolitik die Arbeitslosigkeit im Juli um
rd. 0,9 Mio entlastet, das waren rd. 30.000 weniger als vor einem
Jahr. Wegen der anhaltend größeren Probleme am Arbeitsmarkt in den
neuen Ländern ist dieser Effekt dort deutlich größer als im Westen.
Zwar entlasteten arbeitsmarktpolitische Instrumente im Osten mit rd.
450.000 Personen absolut etwa im gleichen Umfang wie im Westen, im
neuen Teil des Bundesgebiets kamen aber auf 100 Arbeitslose 33
Teilnehmer in entlastenden Maßnahmen, im Vergleich zu 18 im alten
Teil.
Ausbildungsstellenmarkt: Leichte Entspannung hält an
Die leicht positive Entwicklung am Ausbildungsstellenmarkt setzte
sich fort. Bis Ende Juli sind den Arbeitsämtern im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum zwar insgesamt weniger, aber weiterhin mehr
betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet worden. Gleichzeitig haben
sich weniger Jugendliche als Bewerber registrieren lassen.
Von Oktober 1999 bis Juli 2000 gingen bei den Arbeitsämtern
564.900 Ausbildungsstellen ein. Dies ist zwar eine Abnahme von 1.800
oder 0,3 Prozent, jedoch ausschließlich aufgrund weniger
außerbetrieblicher Ausbildungsstellen insbesondere im Rahmen des
Jugendsofortprogramms. Dagegen war die Zahl der gemeldeten
betrieblichen Lehrstellen mit 543.900 um 26.500 oder 5 Prozent
weiterhin deutlich größer als im Vorjahreszeitraum (Juni: ebenfalls
+5 Prozent). Insbesondere das geringere Angebot an Ausbildungsstellen
aus dem Jugendsofortprogramm (-23.300) konnte also durch betriebliche
Angebote mehr als kompensiert werden. Gleichzeitig haben bis Ende
Juli 723.300 Bewerber die Arbeitsämter bei der Suche nach einem
Ausbildungsplatz eingeschaltet, 35.800 oder 5 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum (Juni: ebenfalls -5 Prozent). Dieser Rückgang ist
einerseits Folge des Jugendsofortprogramms, denn damit konnte
zahlreichen Schulabgängern früherer Jahre geholfen werden, so dass
sie nicht mehr als Bewerber auftreten. Andererseits führt wohl auch
die hohe Inanspruchnahme des Ausbildungsstellen-Informations-Service
(ASIS) dazu, dass Jugendliche die Vermittlung des Arbeitsamtes gar
nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Dafür spricht
jedenfalls, dass sich trotz höherer Schulabgängerzahlen bisher
weniger Bewerber gemeldet haben.
Es folgt Teil 4

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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