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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2000 - Der Arbeitsmarkt hellt sich weiter auf - Teil 8/9

Nürnberg (ots)

Nicht saisonbereinigt erhöhte sich die
Arbeitslosigkeit von Juni auf Juli - im Wesentlichen jahreszeitlich
bedingt - um 39.600 auf 1.337.400. Diese Zunahme war deutlich kleiner
als vor einem Jahr (+50.400). Infolgedessen lag die Zahl der
Arbeitslosen kaum noch über dem Vorjahreswert (+2.200; Juni: +13.100;
Mai: +26.200). Die Verkleinerung der Vorjahresabstände beruht jedoch
vor allem auf dem Einsatz der Arbeitsmarktpolitik, der im
Berichtsmonat wesentlich weniger abnahm als vor einem Jahr. Aus
diesem Grund lag die Entlastung durch arbeitsmarktpolitische
Instrumente deutlich weniger unter dem Vorjahresniveau (-10.000;
Juni: -30.000; Mai: -40.000). Fasst man Arbeitslosigkeit und
Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik zusammen, so liegt die so
abgegrenzte Unterbeschäftigung inzwischen kaum noch unter der des
Vorjahres.
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug im Juli 17,0 Prozent; bezogen auf die
abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 18,3 Prozent. Vor einem
Jahr beliefen sich die Quoten auf 17,4 Prozent bzw. 18,8 Prozent
(vgl. Anmerkung in Teil I).
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im Juli wie bisher kleiner
als vor einem Jahr (-11.300 oder -5 Prozent auf 222.400). Dabei waren
auch die Zugänge aus Erwerbstätigkeit deutlich schwächer (-9.500 oder
-9 Prozent auf 92.000). Dieser Rückgang beruht ausschließlich auf
weniger Meldungen nach BSM, und zwar infolge einer kleineren Zahl
beendeter Maßnahmen (-13.800 auf 11.500); die Zugänge aus regulären,
mehr als kurzfristigen, abhängigen Beschäftigungsverhältnissen
erhöhten sich dagegen. Die Arbeitslosmeldungen nach betrieblichen
oder außerbetrieblichen Ausbildungen waren spürbar höher als im
Vorjahresmonat (+1.700 oder +8 Prozent auf 21.500). Dabei
verringerten sich die Zugänge nach beruflichen Weiterbildungen (mit
Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf; -600 auf 1.400); das
bedeutet, dass sich jene nach beruflicher Erstausbildung beträchtlich
erhöht haben. Die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach schulischer
Ausbildung unterschritten im Juli wieder den Vorjahreswert (-800 oder
-3 Prozent auf 29.300). Das Minus beruht ausschließlich auf weniger
Meldungen nach beruflicher Weiterbildung oder
Deutsch-Sprachlehrgängen (-900 auf 10.500). Schließlich gab es nach
wie vor weniger Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit (-2.600
oder -3 Prozent auf 79.700). Dabei haben sich insbesondere - wohl vor
allem infolge der Aufhebung der Meldepflicht für bestimmte
Leistungsempfänger (ab 1.8.1999) - die Zugänge nach
Meldeversäumnissen halbiert (-2.500 auf 2.500).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewegten sich im Juli - wie schon
im Monat zuvor - in der Größenordnung des Vorjahres (-500 oder -0,3
Prozent auf 182.800). Ähnliches gilt für die Abgänge in
Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche
Ausbildung: -900 oder -1 Prozent auf 93.700). Dabei haben sich die
Vermittlungen spürbar erhöht (+2.500 auf 64.600), und zwar infolge
von mehr Arbeitsaufnahmen mit finanziellen Hilfen der Arbeitsämter
sowie BSM des zweiten Arbeitsmarktes. Vermittlungen ohne
arbeitsmarktpolitische Hilfen blieben dagegen unverändert.
Ausschlaggebend für den geringeren Abgang in Nichterwerbstätigkeit
(-2.100 oder -3 Prozent auf 71.200) war, dass - wohl im Zusammenhang
mit der Aufhebung entsprechender Meldepflichten - erheblich weniger
Personen wegen Nichterneuerung der Meldung ihre Arbeitslosigkeit
beendet haben (-4.100 auf 16.900).
Die Stellenzugänge entsprachen im Juli mit 90.600 denen des
Vorjahresmonats (-200). Allerdings waren wiederum die Meldungen von
BSM-Stellen des zweiten Arbeitsmarktes größer als vor einem Jahr
(+2.800 auf 22.200).
Die Arbeitsvermittlungen sind zuletzt gestiegen. Im Juli wurden
80.500 Beschäftigungen über sieben Tage Dauer angebahnt, dies waren
900 oder 1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. (Wegen Änderungen im
statistischen Verfahren dürfte die Zahl der Vermittlungen niedriger
als früher ausgewiesen werden.) Einschließlich jener in kurzfristige
Tätigkeiten (-1.100 auf 8.000) wurden praktisch unverändert 88.500
Arbeitsuchende vermittelt. Darüber hinaus fanden 3.300 Personen mit
anderweitiger Unterstützung der Arbeitsämter eine Beschäftigung,
nämlich 2.900 mit Hilfe des SIS, 300 durch den AIS, 50 durch
beauftragte Dritte und 100 durch Anbahnung einer selbständigen
Tätigkeit. Somit konnten durch die Mitwirkung der Arbeitsämter im
Juli insgesamt 91.800 Personen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
Im Juli waren den Arbeitsämtern 64.800 Stellen gemeldet,
unverändert 4.400 oder 6 Prozent weniger als vor einem Jahr (Mai:
-8.200). Dass der Stellenbestand unter dem des Vorjahres liegt,
beruht auch auf weniger BSM.
Kurzarbeit hat - zuletzt vor allem infolge urlaubsbedingter
Unterbrechungen - weiter abgenommen. So gab es im Juli 21.800
Kurzarbeiter, 3.900 weniger als im Juni. Nahezu alle
Wirtschaftszweige haben dazu beigetragen, am meisten wiederum der Bau
(-2.300 auf 8.300). Das Vorjahresniveau wurde um 2.000 unterschritten
(Juni: -2.900). Die Arbeitszeit war im Durchschnitt um 53 Prozent
reduziert (Vormonat: 51 Prozent; Vorjahr: 45 Prozent). Mehr als die
Hälfte der Arbeitszeit fiel für 45 Prozent der Kurzarbeiter aus (42
Prozent; 32 Prozent).
Es folgt Teil 9

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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