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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2000
Aufhellung am Arbeitsmarkt setzt sich fort - Teil 3/12

Nürnberg (ots)

Auch nicht saisonbereinigt ist die Zahl der
Arbeitslosen - wie meist im August - gesunken. Gegenüber Juli nahm
sie um 23.000 auf 3.780.700 ab, ebenfalls praktisch allein in den
alten Ländern. Dieser Rückgang war wesentlich größer als im Vorjahr
(-3.400). Folglich lag die Zahl der Arbeitslosen um  243.100 und
damit erneut stärker unter dem Vorjahresniveau (Juli: -223.500; Juni:
-213.800). Allerdings geht dies allein auf Arbeitsmarktpolitik
zurück; so war deren Entlastungswirkung (Vgl. Arbeitsmarkt 1999, in:
Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), 48. Jg.
(2000), Sondernummer vom 28.6.2000, S. 58) zuletzt kaum noch kleiner
als vor Jahresfrist (Juli: -30.000; Juni: -60.000), nachdem sie im
Herbst letzten Jahres noch um 180.000 unter dem Vorjahresstand
gelegen hatte.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,
belief sich im August auf unverändert 9,3 Prozent; auf der Basis der
abhängigen zivilen Erwerbspersonen betrug sie 10,2 Prozent. Für
August 1999 hatten sich Quoten von 10,3 Prozent bzw. 11,4 Prozent
errechnet. (Der Rückgang der Arbeitslosenquote gegenüber Vorjahr
beruht z.T. auf einer Neuberechnung der Bezugsbasis (erstmals für
April 2000), wie sie grundsätzlich jährlich vorgenommen wird.
Vorjahresvergleiche und Vormonatsvergleiche, die hinter den April
2000 zurückgehen, sind also nur eingeschränkt möglich. (Vgl. hierzu
ausführlich: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit
(ANBA), 48. Jg. (2000), Nr. 5, Mai 2000, S. 526 Anm. 2.).
Arbeitsmarktprobleme bei Schwerbehinderten besonders groß
Die Arbeitslosenquote von Schwerbehinderten ist außergewöhnlich
hoch. So ergibt sich für Juni 1999 - neuere Berechnungen liegen noch
nicht vor - bundesweit eine Quote von 18,0 Prozent, im Vergleich zu
11,2 Prozent für alle Arbeitslosen. Im Juni 2000 (Der vorliegende
Bericht greift auf Juni-Werte zurück, weil diese relativ frei von
jahreszeitlichen Einflüssen sind.) waren 182.300 arbeitslose
Schwerbehinderte registriert, 5 Prozent weniger als im Jahr zuvor;
ihr Anteil an allen Arbeitslosen betrug unverändert 4,9 Prozent (vgl.
Tabellen "Arbeitslose Schwerbehinderte nach ausgewählten
Strukturmerkmalen" sowie "Abgang an arbeitslosen Schwerbehinderten im
Juni 2000" im Anhang). Zur Schwerbehinderung tritt in der Mehrzahl
der Fälle höheres Alter; letzteres ist häufig sogar das größere
Problem. Im Juni 2000 waren 56 Prozent aller arbeitslosen
Schwerbehinderten älter als 50 Jahre, im Vergleich zu 33 Prozent bei
allen Arbeitslosen. Vor allem aus diesem Grund gestaltet sich ihre
berufliche Wiedereingliederung schwierig. So betrug die
durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsperiode der
Schwerbehinderten, die im Juni 2000 ihre Arbeitslosigkeit beendeten,
13,7 Monate, während es bei allen Arbeitslosen 8,7 Monate waren. Auch
beendeten Schwerbehinderte viel seltener ihre Arbeitslosigkeit durch
Aufnahme einer Erwerbstätigkeit; ihre Wiederbeschäftigungsquote
belief sich im Juni 2000 auf nur 26 Prozent, im Vergleich zu 46
Prozent für alle Arbeitslosen. In der Entwicklung von
Arbeitslosigkeit und Beschäftigung von Schwerbehinderten zeigen sich
in West und Ost z.T. deutliche Unterschiede; deshalb erfolgt eine
ausführlichere Darstellung für die alten und neuen Länder getrennt
(vgl. Teil II und III).
Ausbildungsstellenmarkt: Leichte Entspannung hält an
Einen Monat vor Abschluss des Berufsberatungsjahres hat sich die
leichte Entspannung am Ausbildungsstellenmarkt fortgesetzt. Einem
Plus bei den eingegangenen betrieblichen Ausbildungsstellen steht
weiterhin ein Minus bei den gemeldeten Bewerbern gegenüber.
Von Oktober 1999 bis August 2000 sind den Arbeitsämtern insgesamt
590.200 Ausbildungsstellen gemeldet worden, etwa genau so viele wie
im Vorjahreszeitraum (-2.100 oder -0,4 Prozent; Juli: -0,3 Prozent).
Dabei sind die betrieblichen Angebote mit 559.100 aber deutlich
gestiegen, nämlich um 23.500 oder 4 Prozent (Juli: +5 Prozent). Die
Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsplätze ist hingegen -
insbesondere wegen der veränderten Konditionen des
Jugendsofortprogramms - wesentlich kleiner (-25.600 auf 31.200). Bis
Ende August wandten sich 747.100 Bewerber auf ihrer Suche nach einer
Ausbildungsstelle an die Arbeitsämter, dies sind 34.800 oder 4
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (Juli: -5 Prozent). Der
Rückgang ist einerseits Folge des Jugendsofortprogramms, denn mit
seiner Hilfe konnte zahlreichen Bewerbern früherer Jahre geholfen
werden. Andererseits führt wohl auch die hohe Inanspruchnahme des
Ausbildungsstellen-Informations-Services (ASIS) dazu, dass weniger
Jugendliche die Vermittlungsdienste der Berufsberatung nutzen.
- Es folgt Teil 4 -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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