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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2000 Teil 3
8

Nürnberg (ots)

Teil 3
Arbeitsmarktpolitik: vor allem mehr berufliche Weiterbildung
Die Förderung beruflicher Bildungsmaßnahmen hat auch zuletzt
spürbar zugelegt; somit ist sie von zunehmend größerer Bedeutung als
vor Jahresfrist. Die Bundesanstalt reagiert damit auf den wachsenden
Fachkräftebedarf. Ende November befanden sich 290.000 Teilnehmer in
Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, der Wiedereingliederung
Behinderter sowie in Deutsch-Sprachlehrgängen, 11 Prozent mehr. Die
Zunahme entfiel wie schon bisher vor allem auf Weiterbildung (+14
Prozent auf 236.100) sowie auf Deutsch-Sprachlehrgänge (+5 Prozent
auf 20.100); dagegen hielt bei beruflicher Rehabilitation der leichte
Rückgang an (-3 Prozent auf 33.900). Seit Beginn des Jahres haben
416.600 Menschen eine dieser Maßnahmen begonnen, 9 Prozent mehr als
im Vorjahreszeitraum. Dazu trugen wiederum berufliche Weiterbildung
und Deutsch-Sprachlehrgänge bei (+10 Prozent auf 324.700 bzw. +10
Prozent auf 43.500; Reha: unverändert 48.300).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen am
zweiten Arbeitsmarkt hat sich im Berichtsmonat leicht verringert;
damit lag der Bestand nach wie vor unter Vorjahresniveau. Zuletzt
befanden sich 69.100 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und
traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, dies ist erneut ein Minus
von 1,5 Prozent. Die Abnahme ging zuletzt nahezu allein auf SAM
zurück, während ABM nahezu unverändert blieben (-11 Prozent auf
10.000 bzw. +0,3 Prozent auf 59.100). Seit Januar haben insgesamt
82.600 Menschen eine derartige Tätigkeit aufgenommen, unverändert 6
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (ABM: -7 Prozent auf 72.600;
traditionelle SAM: -3 Prozent auf 10.000).
Der Teilnehmerbestand in Maßnahmen zur direkten Förderung
regulärer Beschäftigung hat inzwischen wieder leicht zugenommen; er
unterschreitet aber immer noch deutlich den Stand des Vorjahres. Im
November befanden sich 108.800 Personen in solchen Tätigkeiten (ohne
Arbeitnehmerhilfe; -7 Prozent). Dabei lag vor allem die Zahl der mit
Eingliederungszuschüssen Beschäftigten weiterhin deutlich unter dem
Vorjahreswert, wenngleich nicht mehr ganz so stark (-14 Prozent auf
52.600). Überbrückungsgeld wurde nur etwas weniger in Anspruch
genommen (-2 Prozent auf 27.300), Beschäftigungshilfen für
Langzeitarbeitslose dagegen immer noch wesentlich mehr (+31 Prozent
auf 21.900). Bis November haben mit Unterstützung dieser Instrumente
(einschl. Arbeitnehmerhilfe) 171.500 Personen eine Beschäftigung
begonnen, 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zur Abnahme
trugen nach wie vor insbesondere Eingliederungszuschüsse und
Überbrückungsgeld bei (-16 Prozent auf 74.800 bzw. -6 Prozent auf
58.100); allein Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose wurden -
trotz Rückgängen in den letzten Monaten - nach wie vor erheblich
häufiger gewährt (+24 Prozent auf 28.000).
Im Rahmen des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit
haben die Arbeitsämter seit Januar 66.200 Jugendliche in die
verschiedenen Maßnahmen gebracht. Im November befanden sich 41.400
Teilnehmer in diesem Programm.
Freie Förderung wird weiterhin deutlich stärker genutzt. Seit
Jahresbeginn wurden insgesamt 258.700 Leistungen bewilligt,
unverändert 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
In ähnlichem Umfang wie bisher wurde die vorruhestandsähnliche
Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. (Danach müssen
58-Jährige oder ältere dem Arbeitsmarkt nicht mehr voll zur Verfügung
stehen und werden dann auch nicht mehr als Arbeitslose gezählt.) Im
Berichtsmonat gab es unverändert ca. 110.000 derartige
Leistungsempfänger, etwa gleich viele wie vor einem Jahr. Dagegen lag
die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit stark -
wenngleich mit abnehmender Tendenz - über dem Vorjahresstand. Zuletzt
befanden sich 31.500 Personen in der Freistellungsphase (+80
Prozent).
Auch Problemgruppen profitieren von der Belebung des
Arbeitsmarktes
Von der konjunkturellen Belebung des Arbeitsmarktes haben auch
Personengruppen profitiert, die ein überdurchschnittliches
Arbeitslosigkeitsrisiko tragen. So war die Entwicklung auch bei den
Älteren (ab 50 Jahre) günstig; deren Arbeitslosigkeit lag im November
mit 811.100 um 10 Prozent unter dem Stand des Vorjahres (zum
Vergleich Arbeitslose von 15 bis unter 50 Jahren: -9 Prozent).
Allerdings geht dies allein auf einen starken Rückgang bei den
55-Jährigen und älteren zurück (-14 Prozent), während die Zahl
arbeitsloser 50- bis unter 55-Jähriger sich kaum veränderte (-1
Prozent). Maßgeblich dafür war die demografische Entwicklung: Die
Bevölkerungsstärke der ersten Altersgruppe hat ab- und die der
zweiten zugenommen. Zum Abbau der Arbeitslosigkeit hat auch
beigetragen, dass von Januar bis November 201.000 Ältere (ab 50
Jahre) eine Beschäftigung aufgenommen haben, dies sind 10.900 mehr
als im Vorjahreszeitraum. Dabei beruht dieser Zuwachs zu vier
Fünfteln auf mehr Vermittlungen der Arbeitsämter (+8.500 auf
111.800), und zwar zum größeren Teil auf solchen mit Hilfe
arbeitsmarktpolitischer Instrumente (+5.100 auf 27.600). Darin zeigen
sich wohl auch erste Erfolge der Aktion "50 plus - die können es".
Darüber hinaus haben auch erheblich mehr arbeitslose Ältere eine
berufliche Bildung begonnen (+7.000 auf 31.800). Alles in allem
befanden sich im November 58.400 Ältere in geförderter Beschäftigung
oder in Qualifizierungsmaßnahmen, gegenüber dem Vorjahr war dies ein
Plus von 7.300.
Der Entwicklung der Arbeitslosigkeit folgend haben auch die
Arbeitslosenquoten von Älteren abgenommen, sie sind aber nach wie vor
deutlich höher als die von Arbeitslosen unter 50 Jahren. So belief
sich im November die Quote der 50- bis unter 55-Jährigen auf 12,2
Prozent und die der 55-Jährigen und älteren auf 18,6 Prozent, im
Vergleich zu 7,9 Prozent für die unter 50-Jährigen. Dabei ist
weiterhin zu berücksichtigen, dass die Arbeitslosigkeit älterer
Personen erheblich durch die Regelung des § 428 SGB III entlastet
wird. Im November waren ca. 110.000 derartiger Leistungsfälle
registriert, ca. 1.000 weniger als im Vorjahr.
Arbeitslose ab 50 Jahre sind im Durchschnitt erheblich länger
arbeitslos als jüngere. So dauerte die Arbeitslosigkeitsperiode von
50- bis unter 55-Jährigen, die von Dezember 1999 bis November 2000
ihre Arbeitslosigkeit beendeten, im Durchschnitt 11,5 Monate und für
55-Jährige und ältere 21,3 Monate, im Vergleich zu 5,8 Monaten für
Arbeitslose unter 50 Jahren. Entsprechend hat auch die
Langzeitarbeitslosigkeit älterer Personen sehr großes Gewicht; Ende
November waren 58,7 Prozent aller 50-jährigen und älteren
Arbeitslosen länger als ein Jahr arbeitslos, gegenüber 24,5 Prozent
bei Arbeitslosen unter 50 Jahren.
Es folgt Teil 4

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
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