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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2000
Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig
Teil 4/11

Nürnberg (ots)

Ausbildungsstellenmarkt: leicht verbessert
Die Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt hat sich im
Berufsberatungsjahr 1999/2000 nach Daten der Berufsberatungsstatistik
insgesamt verbessert. Trotz eines leichten Rückgangs an gemeldeten
Ausbildungsplätzen stellte sich - erstmals seit 1995/96 - rein
rechnerisch das Verhältnis von Bewerbern und Ausbildungsplätzen,
infolge eines größeren Rückgangs der Bewerbermeldungen, ausgewogen
dar. Die Situation in den alten und neuen Ländern blieb allerdings
sehr unterschiedlich.
Bundesweit meldeten Betriebe und Verwaltungen von Oktober 1999 bis
September 2000 den Arbeitsämtern 625.400 Ausbildungsplätze, 3.800
oder 1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings stieg die
Zahl der betrieblichen Lehrstellen um 22.300 auf insgesamt 570.600;
damit konnte der Rückgang des Angebots an außerbetrieblichen
Lehrstellen fast kompensiert werden (-26.100 auf 54.800).
Gleichzeitig schalteten 770.300 Jugendliche die Arbeitsämter bei
ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz ein, 32.300 oder 4 Prozent
weniger. Der Bewerberrückgang beruht z.T. auf dem
Jugendsofortprogramm, durch das 1999 vor allem Schulabgängern aus
vergangenen Jahren geholfen werden konnte, so dass diese im
Berichtsjahr nicht mehr als Bewerber auftraten. Außerdem hat die
zunehmende Inanspruchnahme des
Ausbildungs-Stellen-Informations-Services (ASIS) dazu geführt, dass
Jugendliche die persönliche Vermittlung des Arbeitsamtes weniger in
Anspruch genommen haben; daraus resultiert allerdings keine
Entlastung für den Ausbildungsstellenmarkt.
Ende September 2000 waren 23.600 Bewerber noch nicht vermittelt,
dies sind 5.700 oder 19 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zugleich
waren 25.700 Ausbildungsplätze noch unbesetzt, 2.300 oder 10 Prozent
mehr. Während sich im Westen der rechnerische Überschuss an
Ausbildungsplätzen deutlich vergrößert hat, ist im Osten das
Stellendefizit ein wenig kleiner geworden.
Die Zahl der Ende September noch nicht vermittelten Bewerber
verringerte sich bis Ende Dezember um 12.400 auf 11.300, die der
unbesetzten Stellen um 16.200 auf 9.500. Gleichzeitig gingen weitere
11.900 Ausbildungsstellen und 28.000 Bewerbermeldungen für das
laufende Ausbildungsjahr ein; 4.400 dieser Stellen waren zuletzt noch
frei und 17.600 Jugendliche noch nicht versorgt. Alles in allem ergab
sich damit am Jahresende 2000 folgendes Bild: Auf insgesamt 28.900
noch nicht versorgte Jugendliche kamen 14.000 noch offene Stellen
(Vorjahr: 32.000 zu 11.900). Folglich ergab sich ein Stellendefizit
von 14.900, nachdem es Ende September noch einen Überschuss von 2.000
gegeben hatte (Vorjahr: -20.000 bzw. -5.900). Die Situation ist also
besser als vor Jahresfrist, aber nach wie vor unbefriedigend.
II. Alte Länder
Konjunkturelle Besserung setzt sich fort
Anhaltspunkte für die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit in
den alten und neuen Ländern liefern vor allem Statistiken der
Sozialversicherungen. Demnach hat im Westen die Zahl der
Erwerbstätigen im Oktober 2000 deutlich über dem Vorjahresstand
gelegen. Außerdem haben sich die saisonbereinigten Anstiege wohl
allein auf die alten Länder konzentriert. Vor allem die beträchtliche
Zunahme der Beschäftigung im Westen belegt das Ausmaß konjunktureller
Besserung.
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Dezember um 20.000
gesunken, d.h. ähnlich wie in den Monaten zuvor (z.B. August bis
November durchschnittlich: -23.000). Dabei ist einerseits die milde
Witterung des Berichtsmonats zu beachten, andererseits, dass
gleichzeitig Arbeitsmarktpolitik etwas stärker zurück gegangen ist
als üblicherweise zu dieser Jahreszeit. Beide Effekte könnten sich in
etwa die Waage halten, so dass die Abnahme der saisonbereinigten
Arbeitslosenzahl im Großen und Ganzen die konjunkturelle Entwicklung
widerspiegeln dürfte.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie
üblicherweise im Dezember - gestiegen, und zwar um 93.700 auf
2.453.600. Diese Zunahme war deutlich schwächer als im Durchschnitt
der letzten Jahre (z.B. 1997 bis 1999: +116.400), aber größer als im
Dezember 1999 (+86.400). Somit bewegte sich die Arbeitslosigkeit
erneut etwas weniger unter dem Vorjahresstand (-236.400; November:
-243.800; Oktober: -248.100). Die Entlastung durch
Arbeitsmarktpolitik lag weitgehend unverändert unter dem Niveau des
Vorjahres (-20.000).
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen
betrug im Dezember 7,4 Prozent; auf der Grundlage der abhängigen
zivilen Erwerbspersonen ergibt sich eine Quote von 8,3 Prozent. Vor
einem Jahr waren Quoten von 8,6 Prozent bzw. 9,6 Prozent berechnet
worden (vgl. Anmerkung 2).
Die Arbeitslosmeldungen bewegten sich - wie schon seit einigen
Monaten - in der Größenordnung des Vorjahres, nachdem sie bis zum
Herbst deutlich stärker gewesen waren. Im Dezember wurden 397.000
Personen arbeitslos (+1.300). Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit waren
kaum noch schwächer als vor Jahresfrist (einschl.
betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung: -200 auf 213.700).
Meldungen aus Nichterwerbstätigkeit waren nicht mehr zahlreicher als
vor einem Jahr (einschl. schulische Ausbildung: +1.500 auf 183.300).
- Teil 5 folgt -

Rückfragen bitte an:

Bundesanstalt für Arbeit
Pressereferat Tel. (0911) 179-2218

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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