Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2000
Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig
Teil 8/11
Nürnberg (ots)
Bis Ende des Jahres halbierte sich die Zahl der noch nicht vermittelten Bewerber auf 7.600, die der noch offenen Stellen nahm um 15.600 auf 9.300 ab. Von Anfang Oktober bis Ende Dezember schalteten aber auch weitere 20.800 Jugendliche, die noch 2000 eine Lehre aufnehmen wollten, die Berufsberatung ein; von diesen waren am Jahresende 13.800 noch unversorgt. Gleichzeitig meldeten Arbeitgeber 8.900 sofort zu besetzende Ausbildungsstellen, hiervon waren zuletzt 3.900 noch frei. Alles in allem kamen Ende Dezember 21.400 unversorgte Bewerber auf 13.200 sofort zu besetzende Stellen (Vorjahr: 24.000 zu 11.200). Damit ergibt sich ein rechnerisches Ausbildungsplatzdefizit von 8.200, nachdem es Ende September noch einen Stellenüberhang von 9.700 gegeben hatte (Vorjahr: -12.800 bzw. +3.200). Damit ist die Situation weiterhin angespannt, wenn auch weniger als vor einem Jahr.
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt kommt nicht voran
Die Beschäftigung hat saisonbereinigt wohl auch im Oktober nicht zugenommen; dafür sprechen nicht nur die Statistiken der Sozialversicherung, sondern auch die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Zudem dürfte die Erwerbstätigkeit den Vorjahrestand weiterhin deutlich unterschritten haben, was auch dadurch beeinflusst wurde, dass im Oktober 57.000 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen gefördert wurden (SAM OfW: -72.000; ABM: +18.000).
Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im Dezember relativ günstig. Saisonbereinigt ging sie um 8.000 zurück (November: +3.000; Oktober: -3.000). Die Arbeitsmarktpolitik hatte auf die jüngste Abnahme wohl keinen Einfluss; jedenfalls ging ihre Entlastungswirkung in einer für diese Jahreszeit durchschnittlichen Größe zurück. Allerdings hat zum Rückgang auch das milde Wetter im Dezember beigetragen. Dafür spricht zum Einen, dass die saisonbereinigte Abnahme zu drei Viertel auf männliche Arbeiter entfällt, also auf jene Personengruppe, die den größten Teil der in Außenberufen Tätigen stellt. Zum Andern ist die Arbeitslosigkeit in den Bauberufen etwas weniger als im Durchschnitt der letzten Jahre gestiegen. Alles in allem ist nicht auszuschließen, dass sich eine Änderung zum Besseren ankündigt.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen jahreszeitlich bedingt gegenüber November um 69.900 auf 1.355.300 erhöht. Die Zunahme war kleiner als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Dezember 1997 bis 1999: +83.000), aber größer als vor einem Jahr (+60.200); die Arbeitslosigkeit hat deshalb fast wieder das Vorjahresniveau erreicht (-1.900; November: -11.700; Oktober: -24.200). Dies geht auch auf die Arbeitsmarktpolitik zurück, die zuletzt stärker abnahm als vor einem Jahr. Folglich lag ihre Entlastung nur noch um rd. 10.000 über dem Vorjahreswert (November: +15.000; Oktober: +25.000).
Im Dezember betrug die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen 17,2 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 18,6 Prozent. Vor einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 17,7 Prozent bzw. 19,1 Prozent (vgl. Anmerkung 2).
Die Arbeitslosmeldungen waren im Dezember - wie bereits in den Vormonaten, aber anders als im gesamten Jahr - größer als vor Jahresfrist. Mit 205.600 Zugängen gab es einen Anstieg von 8.900. Dies beruht wiederum auf mehr Meldungen von Personen, die unmittelbar vorher erwerbstätig waren (ohne Ausbildung: +6.500 auf 120.200), und zwar vorwiegend nach beendeten ABM, traditionellen SAM sowie nach regulären, mehr als kurzfristigen Beschäftigungen. Die Zugänge nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren hingegen - anders als bisher - etwas kleiner (-100 auf 4.100). Während die Meldungen nach schulischen Ausbildungen mit 12.500 denen des Vorjahresmonats entsprachen, waren jene nach sonstiger Nichterwerbstätigkeit erneut größer (+2.500 auf 68.600). Im größten Teil des Jahres waren die Zugänge von zuvor nicht erwerbstätigen Personen noch deutlich kleiner gewesen.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren im Dezember - wie zumeist im vergangenen Jahr - etwas schwächer als im Vorjahresmonat. Mit 135.600 Personen haben 900 weniger ihre Arbeitslosigkeit beendet. Im Berichtsmonat wurden weiterhin vor allem weniger Abmeldungen in Erwerbstätigkeit registriert (ohne Ausbildung: -3.700 auf 56.400). Anders als im bisherigen Jahresverlauf lässt sich dies großenteils auf eine kleinere Zahl von Vermittlungen in Beschäftigungen am zweiten Arbeitsmarkt zurückführen. Ebenfalls anders als bisher haben im Dezember weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme einer Ausbildung beendet, dagegen mehr durch Abgang in sonstige Nichterwerbstätigkeit (-900 auf 9.200 bzw. +2.300 auf 64.600).
Die Stellenmeldungen waren auch im Dezember deutlich kleiner als vor Jahresfrist. Bei den Arbeitsämtern gingen 55.600 Angebote ein; dies waren 7.200 weniger. Die Abnahme beruht aber ausschließlich auf Beschäftigungschaffenden Maßnahmen (-9.500 auf 13.500, darunter SAM OfW: -3.900 auf 1.700).
- Teil 9 folgt -
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