Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2000
Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig
Teil 10/11
Nürnberg (ots)
Der Abgang aus Arbeitslosigkeit war im Berichtsjahr schwächer als 1999 (-65.100 oder -3 Prozent auf 2,31 Mio). Dies beruht vor allem auf weniger Abmeldungen in Erwerbstätigkeit (-54.200 oder -5 Prozent auf 1,10 Mio). Dabei haben besonders Vermittlungen mit finanziellen Hilfen der Arbeitsämter abgenommen, aber auch Aufnahmen selbst gesuchter Beschäftigung (-61.400 auf 327.800 bzw. -23.200 auf 267.000); Vermittlungen ohne Hilfen legten dagegen deutlich zu (+34.700 auf 350.900). Rückläufig waren auch Abmeldungen in sonstige Nichterwerbstätigkeit (-26.400 oder -3 Prozent auf 846.300), vor allem weil erheblich weniger Personen ihre Arbeitslosmeldungen nicht erneuert haben (-39.100 auf 184.100). Allein die Abgänge in Ausbildung haben gegenüber Vorjahr deutlich zugenommen (+17.500 oder +7 Prozent auf 281.300), allerdings ausschließlich solche in berufliche Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgänge: +26.800 oder +16 Prozent auf 199.400).
Die Dauer der Arbeitslosigkeit hat sich nennenswert verlängert. Personen, die im Jahr 2000 ihre Arbeitslosigkeit beendeten, waren durchschnittlich 36,8 Wochen arbeitslos, gegenüber 33,8 Wochen im Vorjahr. Gleichzeitig hat sich auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen deutlich erhöht, und zwar jahresdurchschnittlich um 7 Prozent auf 456.000. Da die Arbeitslosigkeit insgesamt nur geringfügig zugenommen hat, ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen spürbar von 31,8 Prozent auf 33,5 Prozent gestiegen.
Der Stellenbestand war im Berichtsjahr deutlich kleiner als 1999; allerdings geht dies allein auf die niedrige Zahl Ende 1999 zurück (Unterhangeffekt). Jahresdurchschnittlich gab es 62.100 Angebote, 8.100 oder 12 Prozent weniger. Dies beruht zum weitaus größten Teil auf weniger Angeboten von BSM (-7.100 auf 18.100; darunter SAM OfW: -5.700 auf 2.600). Auch war der Stellenzugang schwächer als im Vorjahr. So wurden den Arbeitsämtern im Jahresverlauf 983.600 Angebote gemeldet, 92.200 oder 9 Prozent weniger; dies geht ebenfalls auf weniger BSM-Stellen zurück (-117.600 auf 293.500). Die durchschnittliche Laufzeit der Stellen betrug praktisch unverändert 3,8 Wochen.
Dem schwächeren Zugang folgend hat sich auch der Stellenabgang deutlich verringert. Im Jahresverlauf wurden 982.300 Angebote erledigt, 100.800 oder 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Dementsprechend waren auch die Arbeitsvermittlungen rückläufig. So wurden im Berichtsjahr 832.800 Personen in eine Beschäftigung über sieben Tage Dauer vermittelt, dies ist ein Minus von 87.600 oder 10 Prozent; die Abnahme beruht allein auf BSM (-111.600 auf 286.200). Einschließlich jener in kurzfristige Tätigkeiten (-13.900 auf 84.100) wurden 916.900 Arbeitsuchende vermittelt, -101.500 oder -10 Prozent. Allerdings fanden darüber hinaus mindestens 38.600 Personen mit anderweitigen Vermittlungsangeboten der Arbeitsämter eine Beschäftigung, nämlich 32.500 mit SIS, 3.600 mit AIS, 900 durch Kooperation mit beauftragten Dritten und 1.500 durch Anbahnung einer selbständigen Tätigkeit. Insgesamt konnten durch die Mitwirkung der Arbeitsämter wenigstens 955.500 Personen eine Erwerbstätigkeit aufnehmen (vgl. Teil I).
Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik: jahresdurchschnittlich weniger, im Jahresverlauf mehr
Die Zahl der Kurzarbeiter hat im Jahr 2000 weiter abgenommen, wenngleich schwächer als in den Jahren zuvor. Im Durchschnitt arbeiteten 24.400 Personen zeitlich eingeschränkt, 2.700 weniger als im Vorjahr. Dagegen erhöhte sich der durchschnittliche Arbeitszeitausfall deutlich auf 53 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent), so dass das Vollzeitäquivalent der Kurzarbeit praktisch konstant blieb.
Berufliche Bildung lag auch im Jahr 2000 auf hohem Niveau. Im Jahresdurchschnitt befanden sich 154.500 Personen in Maßnahmen zur Weiterbildung, Wiedereingliederung von Behinderten und in Deutsch-Sprachlehrgängen, das ist eine Abnahme gegenüber Vorjahr um 2.600. Der Rückgang entfällt allein auf weniger Weiterbildung (-3.600 auf 139.700). Allerdings beruht dies auf der starken Abnahme im zweiten Halbjahr 1999 (Unterhangeffekt); im Jahresverlauf hat der Teilnehmerbestand deutlich zugelegt (+12.000 auf 154.800). Die Eintritte in Bildungsmaßnahmen legten kräftig zu. Insgesamt begannen im Berichtsjahr 242.000 Personen eine der genannten Maßnahmen, das ist eine Zunahme um 32.700, die vor allem auf Weiterbildung entfällt (+30.300 auf 213.700).
In Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes waren aufs ganze Jahr gesehen weniger Personen tätig, und zwar ebenfalls wegen der deutlichen Rückgänge in der zweiten Jahreshälfte 1999. Im Jahresdurchschnitt arbeiteten 192.200 Menschen in ABM und traditionellen SAM, dies sind 24.500 weniger. Die Abnahme entfällt weitgehend auf ABM (-22.200 auf 145.500). Im Jahresverlauf veränderte sich der Bestand dagegen kaum (-600 auf 190.300). Die Zahl der Eintritte war merklich kleiner; insgesamt verringerten sie sich um 31.400 auf 225.000, und zwar vor allem wegen weniger ABM (-29.100 auf 181.400).
- Teil 11 folgt -
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