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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2001
Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit Teil 1 von 6

Nürnberg (ots)

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland hat im
Januar um 284.300 auf 4.093.200 zugenommen. Im Vergleich zum
entsprechenden Vorjahresmonat waren es 200.200 weniger. Die
Arbeitslosenquote lag bei 10,0 Prozent. Der Präsident der
Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, führte den Anstieg der
Arbeitslosigkeit im Januar auf die in diesem Monat üblichen
jahreszeitlichen Einflüsse zurück. Auf seiner monatlichen
Pressekonferenz am Dienstag in Nürnberg sagte er: "Für die
Fortsetzung der konjunkturell positiven Einflüsse am Arbeitsmarkt
spricht u.a., dass - jedenfalls im Westen - auch auf das Jahresende
2000 zu die Beschäftigung weiter gestiegen ist."
Erstmals weist die Bundesanstalt für Arbeit auch eine
EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote aus. Sie belief
sich auf 7,8 Prozent.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter Ende Januar 
2.622.200 Arbeitslose (Vorjahr: - 204.700; Vormonat: + 168.600). Die
Arbeitslosenquote betrug 8,0 Prozent. In den neuen Ländern wurden
1.471.000 Arbeitslose gezählt (Vorjahr: + 4.500; Vormonat: +
115.800). Die Arbeitslosenquote erreichte 18,7 Prozent.
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat
sich die Zahl der Erwerbstätigen im November 2000 - jüngere Daten
liegen nicht vor - saisonbereinigt um 28.000 erhöht, etwa so stark
wie im Durchschnitt der Monate davor. Für den November wurde eine
tatsächliche Erwerbstätigenzahl von 39,08 Millionen gemeldet. Das
waren rund 550.000 mehr als ein Jahr zuvor.
Der Stellenzugang war relativ verhalten. Betriebe und Verwaltungen
meldeten insgesamt 277.900 neue Stellenangebote, 27.400 weniger als
im Januar 2000. Die Arbeitsämter wirkten beim Abschluss von 254.600
Arbeitsverhältnissen mit. Das waren etwa so viel wie vor Jahresfrist.
Mit ihren arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen haben die Arbeitsämter
wieder vielen Arbeitsuchenden zu einer Beschäftigung verholfen oder
deren Eingliederungschancen verbessert. 355.600 Arbeitnehmer (+
32.300 gegenüber Vorjahr) bildeten sich mit finanzieller Förderung
der Arbeitsämter weiter. 181.200 zuvor Arbeitslose (- 4.300) waren im
Januar in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und 77.100 (- 63.900) in
Strukturanpassungsmaßnahmen tätig. Der Bestand an Kurzarbeitern blieb
mit 92.100 weiterhin niedrig (- 8.600). Vor allem aufgrund der
BSE-Krise war im Ernährungsgewerbe die Arbeitszeit von 4.600
Arbeitnehmern eingeschränkt.
I. Deutschland
Jahreszeitlich bedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar - wie regelmäßig in diesem
Monat - deutlich gestiegen. Saisonbereinigt errechnet sich eine
geringfügige Zunahme; sie entfällt allein auf männliche Arbeiter,
also auf jene Personengruppe, die den größten Teil der in
Außenberufen Beschäftigten stellt. Dies deutet darauf hin, dass in
diesem Januar die Arbeit in den Außenbereichen stärker beeinträchtigt
worden ist als in den letzten Jahren, die von relativ milder
Witterung geprägt waren. Solche Unregelmäßigkeiten kann das
Saisonbereinigungsverfahren aber nur begrenzt berücksichtigen. Hinzu
kommen Veränderungen bei der Arbeitsmarktpolitik im Westen, wo sich
der saisonbereinigte Anstieg ergeben hat. Insbesondere in einem Monat
wie dem Januar, der stark von jahreszeitlichen Einflüssen geprägt
ist, dürfen aus einer erstmaligen und geringfügigen Zunahme der
saisonbereinigten Arbeitslosenzahl keine weitreichenden Schlüsse
gezogen werden. Für die Fortsetzung der konjunkturell positiven
Einflüsse am Arbeitsmarkt spricht u.a., dass - jedenfalls im Westen -
auch auf das Jahresende 2000 zu die Beschäftigung weiter gestiegen
ist.
Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hat
sich die Zahl der Erwerbstätigen im November 2000 - jüngere Daten
liegen nicht vor - saisonbereinigt um 28.000 erhöht, d. h. etwa so
stark wie im Durchschnitt der Monate zuvor (Juli bis Oktober:
+30.000). Nicht saisonbereinigt wird für den November eine
Erwerbstätigenzahl von 39,08 Mio gemeldet, dies sind rd. 550.000 mehr
als vor einem Jahr, nach +575.000 im Oktober und +580.000 im
September. Die Verkleinerung des Vorjahresabstands beruht vor allem
auf dem ausgesprochen kräftigen Wachstum der Erwerbstätigkeit Ende
1999 (Basiseffekt).
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar saisonbereinigt um 7.000
gestiegen, nach -22.000 im Durchschnitt des zweiten Halbjahres 2000.
Nicht saisonbereinigt ist sie jahreszeitlich bedingt gestiegen, und
zwar um 284.300 auf 4.093.200. Diese Zunahme war stärker als im
Durchschnitt der Jahre zuvor (z. B. Januar 1998 bis 2000: +268.600).
Damit lag die Zahl der Arbeitslosen zuletzt erneut weniger stark
unter dem Vorjahresstand (-200.200; Dezember: -238.300; November:
-255.500). Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik haben
dazu beigetragen; ihre Entlastungswirkung war nur noch um rd. 20.000
größer als vor Jahresfrist (Dezember: +rd.30.000; November:
+rd.40.000).
Teil 2 folgt

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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