Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2001
Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit Teil 6 von 6
Nürnberg (ots)
Der Bestand an offenen Stellen war erneut größer als vor Jahresfrist. Im Januar gab es 53.600 Angebote, 3.000 mehr (Dezember: +1.300; November: -1.000). Gleichzeitig waren deutlich weniger Stellen für BSM gemeldet (-2.400 auf 11.200); ihr Anteil an allen Stellen hat sich gegenüber Vorjahr um 6 Prozentpunkte auf 21 Prozent reduziert.
Nach Berufen entwickelten sich die Stellenbestände äußerst unterschiedlich. Das starke Wachstum des Verarbeitenden Gewerbes schlägt sich auch in gestiegenen Stellenbeständen für Fertigungsberufe, insbesondere für Metall- und Elektroberufe nieder (+20 Prozent auf 13.900 bzw. +28 Prozent auf 9.100; zum Vergleich alle Stellen: +6 Prozent). In Technischen Berufen haben sie sich hingegen wesentlich weniger erhöht (+5 Prozent auf 2.600). In den Dienstleistungsberufen insgesamt war die Zunahme knapp durchschnittlich (+5 Prozent). Während die Stellen bei Warenkaufleuten und in hauswirtschaftlichen Berufen aber deutlich abnahmen (-14 Prozent bzw. -12 Prozent), gab es bei den Gesundheitsdienstberufen und Dienstleistungskaufleuten beträchtliche Zunahmen (+45 Prozent bzw. +39 Prozent). Die geringere Zahl der Stellenangebote in Bau- und baunahen Fertigungsberufen ist sowohl auf die anhaltende Strukturkrise im Baugewerbe, als auch auf weniger BSM-Stellen zurückzuführen (-21 Prozent auf 2.500 bzw. -9 Prozent auf 2.400).
Kurzarbeit hat sich - jahreszeitlich üblich - im Januar erhöht, und zwar um 5.800 auf 22.700. Die Zunahme entfällt großenteils auf das Baugewerbe (+2.400 auf 7.600); aber auch die meisten anderen Wirtschaftszweige trugen dazu bei. Das Ernährungsgewerbe verzeichnete einen im Vergleich zum Westen relativ geringen Anstieg der Kurzarbeiterzahl (+250 auf 500. Gegenüber Vorjahr gab es 1.000 Kurzarbeiter weniger (Dezember: -2.000; November: -1.100). Die Arbeitszeit wurde im Durchschnitt um 58 Prozent reduziert (Vormonat: 60 Prozent; Vorjahr: 52 Prozent). Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit fiel für 51 Prozent der Kurzarbeiter aus (Vormonat: 54 Prozent; Vorjahr: 42 Prozent).
Stützung durch Arbeitsmarktpolitik weiterhin stark
Geförderte berufliche Bildung hatte auch zuletzt größeres Gewicht als vor Jahresfrist. So befanden sich insgesamt 154.900 Menschen in Maßnahmen zur Weiterbildung, zur Wiedereingliederung von Behinderten und in Deutsch-Sprachlehrgängen, das ist ein Plus von 8 Prozent. Die Zunahme beruht vor allem auf mehr Weiterbildung (+9 Prozent auf 140.200), aber auch auf mehr Rehabilitation (+9 Prozent auf 8.900); Deutsch-Sprachlehrgänge waren dagegen rückläufig (-5 Prozent auf 5.700). Im Januar haben 17.700 Personen eine der genannten Maßnahmen begonnen, 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs entfällt nach wie vor besonders auf Weiterbildung (+18 Prozent auf 15.700), daneben auch auf Reha-Maßnahmen (+4 Prozent auf 1.100); in Deutsch-Sprachlehrgänge traten weniger Personen ein (-17 Prozent auf 900).
Der Bestand an Teilnehmern in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes lag auch zuletzt leicht unter dem Vorjahresniveau. So waren im Januar in ABM und traditionellen SAM 167.600 Personen tätig, dies sind 2 Prozent weniger. Dabei entfiel die Abnahme auf ABM, während traditionelle SAM geringfügig zunahmen (-3 Prozent auf 127.100 bzw. +1 Prozent auf 40.500). Die Zugänge im Januar waren mit 8.300 weiterhin erheblich kleiner als im Vorjahresmonat, nämlich um 37 Prozent (ABM: -38 Prozent auf 5.800; traditionelle SAM: -34 Prozent auf 2.600).
Die direkte Förderung regulärer Beschäftigung hat sich weiter verringert, und zwar stark. Im Januar befanden sich 105.500 Menschen in entsprechenden Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe: -28 Prozent). Wegen der verschlechterten Förderkonditionen spielen SAM OfW inzwischen eine erheblich kleinere Rolle (-69 Prozent auf 27.000). Im Zusammenhang damit haben Eingliederungszuschüsse dagegen kräftig zugelegt (+49 Prozent auf 49.200). Mit Überbrückungsgeld wurden etwas mehr Personen gefördert als vor Jahresfrist (+4 Prozent auf 12.200); mit Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose waren erheblich mehr Personen beschäftigt (+23 Prozent auf 11.200). Im Januar haben insgesamt 9.300 Personen mit diesen Instrumenten eine Arbeit aufgenommen (einschl. Arbeitnehmerhilfe), 24 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Wie schon bisher standen insbesondere starken Zunahmen bei Eingliederungszuschüssen erhebliche Abnahmen bei SAM OfW gegenüber (+21 Prozent auf 4.200 bzw. -70 Prozent auf 1.800).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich zuletzt 39.200 Teilnehmer (+8 Prozent); im Januar sind 600 Personen eingetreten (+7 Prozent).
Freie Förderung wird zunehmend genutzt. Im Berichtsmonat wurden insgesamt 15.000 Leistungen bewilligt, dreimal so viele wie vor einem Jahr. Am Zuwachs waren die Internetzertifikate wesentlich beteiligt (4.300).
Weiterhin machten ca. 80.000 Leistungsempfänger von der Regelung des § 428 SGB III Gebrauch, ca. 6 Prozent weniger als vor einem Jahr. In der Freistellungsphase der Altersteilzeit befanden sich mit ca. 8.500 wesentlich mehr Menschen (ca. +33 Prozent).
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