Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Januar 2001
Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosigkeit Teil 2 von 6
Nürnberg (ots)
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bezifferte sich im Januar auf 10,0 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen betrug sie 11,1 Prozent. Für Januar 2000 hatten sich Quoten von 11,0 Prozent bzw. 12,2 Prozent ergeben. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote, die erstmals an dieser Stelle publiziert wird, belief sich unverändert auf 7,8%, nach 8,3% im Januar 2000.
II. Alte Länder
Beschäftigung wächst auch auf das Jahresende 2000 zu
Anhaltspunkte für die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit in den alten Ländern liefern vor allem Statistiken der Sozialversicherungen. Danach hat im Westen die Zahl der Erwerbstätigen im November 2000 deutlich über dem Vorjahresstand gelegen. Außerdem haben sich die saisonbereinigten Anstiege der jüngsten Zeit wohl auf die alten Länder beschränkt. Die beträchtliche Zunahme der Beschäftigung auch auf das Jahresende 2000 zu spricht für das Anhalten der konjunkturellen Besserung am Arbeitsmarkt im Westen.
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Januar um 7.000 gestiegen, nach monatlichen Abnahmen von durchschnittlich 21.000 in der zweiten Jahreshälfte 2000. Die jüngste Zunahme konzentriert sich allein auf männliche Arbeiter; dies könnte dadurch erklärt werden, dass im Berichtsmonat die Arbeit im Freien stärker behindert worden ist als in den letzten beiden Jahren. Außerdem hat Arbeitsmarktpolitik, anders als z.B. in den beiden Jahren zuvor, abgenommen. Stellt man dies in Rechnung, ergibt sich eher ein leichter Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit. Außerdem ist zu beachten, dass die Entwicklung auf relativ schwachen Abgängen aus Arbeitslosigkeit beruht, und zwar zum nennenswerten Teil auf weniger Abmeldungen infolge Krankheit, Ausscheiden aus dem Erwerbsleben und Nichterneuerung der Meldung (s.u.). Dass sich die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit nicht mehr so günstig wie zuvor entwickelte, darf also nicht überbewertet werden - schon gar nicht in einem Monat, der von Saisonfaktoren dominiert wird. Vielmehr bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie regelmäßig im Januar - stark gestiegen, nämlich um 168.600 auf 2.622.200. Diese Zunahme war größer als im Durchschnitt der letzten Jahre (z.B. 1998 bis 2000: +149.300). So lag die Arbeitslosigkeit erneut weniger unter dem Vorjahresstand (-204.700; Dezember: -236.400; November: -243.800). Die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik bewegte sich dagegen mit +15.000 weitgehend unverändert über dem Niveau des Vorjahres (Dezember und November: +20.000).
Die Zahl der Arbeitslosen lag im Januar in fast allen Berufen unter dem Niveau des Vorjahres. Im Zuge der konjunkturellen Belebung, vor allem im Verarbeitenden Gewerbe, verringerte sie sich besonders stark in den Metall- und Elektroberufen sowie den Technischen Berufen (-15 Prozent auf 301.500 bzw. -14 Prozent auf 99.100; zum Vergleich alle Arbeitslosen: -7 Prozent). In den Dienstleistungsberufen insgesamt war die Abnahme leicht unterdurchschnittlich (-6 Prozent auf 1.424.700). Insbesondere bei Dienstlei-stungs- sowie Warenkaufleuten gab es - wohl infolge der schwächeren Binnennachfrage - geringere Abnahmen (-2 Prozent bzw. -4 Prozent). In Gesundheitsdienstberufen sowie Sozial- und Erziehungsberufen hat sich die Arbeitslosigkeit gegenüber Vorjahr überdurchschnittlich verringert (-11 Prozent bzw. -8 Prozent). In den Bauberufen hat sie sich gegenüber Vorjahr leicht erhöht (+2 Prozent auf 167.600); dabei war der Anstieg vor allem in den letzten Monaten höher als im vergangenen milden Winter (November 2000 bis Januar 2001: +71.700; November 1999 bis Januar 2000: +65.700). Ähnlich verhielt es sich mit den baunahen Fertigungsberufen (-1 Prozent auf 126.300; +38.400 bzw. +35.000). Anscheinend haben sich neben einer gedämpfteren wirtschaftlichen Entwicklung im Baugewerbe auch saisonale Faktoren ausgewirkt.
Die Arbeitslosenquote auf der Grundlage aller zivilen Erwerbspersonen belief sich im Januar auf 8,0 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen errechnet sich eine Quote von 8,9 Prozent. Vor einem Jahr lagen die Quoten bei 9,0 Prozent bzw. 10,1 Prozent (vgl. Anm. 2).
Teil 3 folgt
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