Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2001
Arbeitslosigkeit nur wenig verändert
Teil 2 von 6
Nürnberg (ots)
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, betrug im Februar 10,1 Prozent; auf der Grundlage der abhängigen zivilen Erwerbspersonen beziffert sie sich auf 11,1 Prozent. Für Februar 2000 waren Quoten von 10,9 Prozent bzw. 12,2 Prozent errechnet worden. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote belief sich - gegenüber Vormonat unverändert - auf 7,8 Prozent, nach 8,2 Prozent im Februar 2000.
II. Alte Länder
Beschäftigung auch aufs Jahresende 2000 zu gewachsen
Anhaltspunkte für die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit im alten und neuen Teil des Bundesgebietes liefern vor allem Statistiken der Sozialversicherungen. Danach hat im Westen die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember 2000 weiterhin deutlich über dem Vorjahresstand gelegen. Außerdem haben sich die saisonbereinigten Anstiege auch der jüngsten Zeit wohl auf die alten Länder beschränkt. Die Zunahme der Beschäftigung aufs Jahresende 2000 zu spricht für das Anhalten der konjunkturellen Besserung am Arbeitsmarkt im Westen.
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit im Februar konstant geblieben, nach einem Anstieg von 7.000 im Januar und monatlichen Abnahmen von durchschnittlich 19.000 im Jahr 2000. Die zuletzt stagnierende Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl wird nicht durch Änderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik relativiert. Bevor dies interpretiert wird, sollte das Ende der Wintersaison abgewartet werden.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen - wie regelmäßig im Februar - nur wenig geändert; sie erhöhte sich lediglich um +600 auf 2.622.800. Allerdings war diese Entwicklung ungünstiger als im Durchschnitt der letzten Jahre (z.B. Februar 1998 bis 2000: -17.800), vor allem schlechter als im Februar 2000 (-29.900). Somit lag die Arbeitslosigkeit erneut spürbar weniger unter dem Vorjahresstand (-174.200; Januar: -204.700; Oktober: -248.100). Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik waren daran nicht beteiligt; jedenfalls lag ihre Entlastungswirkung unverändert über dem Niveau des Vorjahres (+15.000;Oktober: ebenfalls +15.000).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, belief sich im Februar auf 8,0 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen ergibt sich eine Quote von 8,9 Prozent. Vor einem Jahr hatten die Quoten bei 8,9 Prozent bzw. 10,0 Prozent gelegen.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit bewegten sich weiterhin in üblicher Größenordnung. Im Februar meldeten sich 378.000 Menschen arbeitslos, 2.400 oder 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Dabei waren nach wie vor besonders Zugänge aus Nichterwerbstätigkeit rückläufig (ohne schulische Ausbildung: -4.900 oder -3 Prozent auf 175.300), und zwar größtenteils von Personen, die vorher bereits erwerbstätig waren (-3.100 auf 164.500). Auch Meldungen nach schulischer Ausbildung waren - anders als im Vormonat - weniger zahlreich als vor Jahresfrist (-700 oder -4 Prozent auf 19.300); dies betrifft allein Personen, die noch nie erwerbstätig waren (-1.200 auf 5.500). Zugänge von zuvor Erwerbstätigen waren dagegen weiterhin zahlreicher (ohne betriebliche Ausbildung: +3.600 oder +2 Prozent auf 165.600); solche nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung aber - wie schon seit langem - schwächer, wenn auch zuletzt nur wenig (-300 oder -2 Prozent auf 17.700).
Im Zeitraum Dezember 2000 bis Februar 2001 waren die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach Erwerbstätigkeit mit 696.300 um 1 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Dabei entwickelten sie sich nach Wirtschaftszweigen ausgesprochen unterschiedlich: Aus dem Verarbeitenden Gewerbe insgesamt waren die Meldungen nur wenig kleiner (-1 Prozent auf 134.400). Wesentlich ausgeprägter waren die Abnahmen - im Zuge der konjunkturellen Belebung - aus den Bereichen Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen (-20 Prozent), Metallerzeugung- und -bearbeitung (-16 Prozent), Medizin-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik (-9 Prozent) und dem Maschinenbau (-7 Prozent) - aber auch aus dem Bekleidungsgewerbe (-28 Prozent). Die spürbare Zunahme der Arbeitslosmeldungen aus dem Ernährungsgewerbe (+12 Prozent auf 21.100) resultiert großenteils - wohl vor allem infolge der BSE-Tiermast-Krise - aus einer höheren Zahl von Meldungen aus Schlacht- und fleischverarbeitenden Betrieben (+37 Prozent auf 6.100). Die Zugänge aus dem Dienstleistungsbereich veränderten sich kaum (+1 Prozent auf 365.900). Dabei gab es einerseits Zweige mit starken Rückgängen, z.B. öffentliche Verwaltungen und Sozialversicherungen, Erziehung und Unterricht sowie Gesundheits- und Sozialwesen (zusammen: -8 Prozent), andererseits solche mit ebenso deutlichen Anstiegen, z.B. Banken, Versicherungen, Wohnungswirtschaft und unternehmensnahe Dienstleistungen (zusammen: +9 Prozent). Offensichtlich gibt es in den zuletzt genannten Bereichen - bei großenteils deutlich wachsender Beschäftigung - erhebliche Fluktuation. Aus dem Baugewerbe meldeten sich mehr Personen arbeitslos (+4 Prozent auf 161.600). Dies dürfte sowohl witterungs- als auch branchenkonjunkturell bedingt sein. Die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus der Land- und Forstwirtschaft war wesentlich kleiner (-6 Prozent auf 26.200).
Teil 3 folgt
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