Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April 2001
Der Arbeitsmarkt
stagniert zur Zeit
Teil 6 von 8
Nürnberg (ots)
Arbeitsmarktpolitik unterstützt Ausgleichsprozesse
Die Förderung beruflicher Bildung ist weiterhin von größerer Bedeutung als vor Jahresfrist; die Eintritte lagen aber nach wie vor unter jenen des Vorjahreszeitraumes. Ende April befanden sich 276.900 Personen in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung, der Wiedereingliederung Behinderter sowie in Deutsch-Sprachlehrgängen, dies sind - wie schon im März - 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zunahme entfiel erneut allein auf Weiterbildung (+6 Prozent auf 224.900); auch damit trägt die Bundesanstalt dazu bei, den wachsenden Fachkräftebedarf zu decken. Dagegen gab es bei Deutsch-Sprachlehrgängen - vor allem wegen weniger Zuzügen von Spätaussiedlern - aber auch bei beruflicher Rehabilitation erneut Abnahmen (-24 Prozent auf 18.500 bzw. -3 Prozent auf 33.500). Seit Jahresbeginn haben 142.300 Menschen eine dieser Maßnahmen begonnen, 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang entfällt vor allem auf Deutsch-Sprachlehrgänge und Reha-Maßnahmen (-28 Prozent auf 12.500 bzw. -8 Prozent auf 17.500). Bei beruflicher Weiterbildung hat sich die negative Tendenz, die sich im Vormonat erstmals zeigte, fortgesetzt (-2 Prozent auf 112.300).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes hat sich zuletzt leicht erhöht; allerdings lag der Bestand nach wie vor unter Vorjahresniveau. Im Berichtsmonat befanden sich 63.900 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist unverändert ein Minus von 6 Prozent. Dieses ging weiterhin sowohl auf ABM als auch auf traditionelle SAM zurück (-7 Prozent auf 53.800 bzw. -5 Prozent auf 10.200). Seit Jahresanfang haben insgesamt 24.800 Menschen eine derartige Tätigkeit aufgenommen, 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (ABM: -12 Prozent auf 21.100; traditionelle SAM dagegen: +5 Prozent auf 3.700).
Der Teilnehmerbestand in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung ist nicht weiter gesunken; er unterschreitet nach wie vor das Niveau des Vorjahres. Im Berichtsmonat befanden sich 100.500 Personen in solchen Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe: -4 Prozent). Vor allem Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Überbrückungsgeld wurden weniger in Anspruch genommen (-10 Prozent auf 19.100; -2 Prozent auf 26.400). Seit Januar haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 54.500 Personen eine Beschäftigung begonnen, 6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme beruht weiterhin insbesondere auf Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose, Einstellungszuschüssen bei Neugründungen und Überbrückungsgeld (-19 Prozent auf 8.600; -19 Prozent auf 2.200 bzw. -5 Prozent auf 20.300); dagegen wurden Eingliederungszuschüsse stärker genutzt (+3 Prozent auf 23.100).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich zuletzt 37.300 junge Menschen (-10 Prozent). Die Arbeitsämter haben seit Beginn des Jahres 20.600 Jugendliche in die verschiedenen Maßnahmen gebracht (+9 Prozent).
Freie Förderung wird weiterhin deutlich stärker genutzt. In den ersten vier Monaten d.J. wurden insgesamt 99.600 Leistungen bewilligt, 22 Prozent mehr als vor einem Jahr. Knapp ein Fünftel des Zuwachses entfällt auf Maßnahmen, die zu einem Internet-Zertifikat führen (4.800).
In etwas stärkerem Umfang als früher wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. (Danach müssen 58-Jährige oder Ältere dem Arbeitsmarkt nicht mehr voll zur Verfügung stehen und werden dann auch nicht mehr als Arbeitslose gezählt.) Im Berichtsmonat gab es ca. 120.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 11 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit lag wie schon bisher stark über dem Vorjahresstand; zuletzt befanden sich ca. 36.000 Personen in der Freistellungsphase (+55 Prozent).
Weiterhin mehr Ausbildungsstellen - weniger Bewerber
Von Oktober bis April sind bei den Arbeitsämtern 430.000 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 17.400 oder 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (vgl. Kasten "Gebietsstandsänderungen ..."). Die Zunahme beruht wie bisher allein auf mehr betrieblichen Lehrstellen (+18.400 auf 426.800); die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsplätze war weiterhin kleiner (-1.000 auf 3.300). Gleichzeitig haben 419.600 Bewerber die Arbeitsämter bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle eingeschaltet; dies waren 25.400 oder 6 Prozent weniger. Die Abnahme beruht nach wie vor auf einer geringeren oder späteren Inanspruchnahme der Vermittlungsdienste durch die Jugendlichen, vor allem infolge der stärkeren Nutzung des ASIS, aber auch wegen des regional entspannteren Ausbildungsstellenmarktes.
Teil 7 folgt
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