Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Juli 2001
Abkühlung belastet
weiterhin den Arbeitsmarkt - Teil 6 von 10
Nürnberg (ots)
Die Arbeitslosenquote auf der Grundlage aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 7,3 Prozent; auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen belief sie sich auf 8,1 Prozent. Damit sind die Quoten um 0,2 Prozentpunkte kleiner als vor einem Jahr.
Der Zugang in Arbeitslosigkeit war auch im Juli relativ stark, auch wenn sich saisonbereinigt gegenüber Juni eine Abnahme errechnet (-10.000; Juni: +20.000; Mai: -2.000). Nicht saisonbereinigt wurden von Mai bis Juli 1,14 Mio Personen arbeitslos, dies sind 44.800 oder 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Weiterhin zahlreicher waren vor allem Meldungen aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: +27.300 oder +6 Prozent auf 488.200); der Anstieg beruht allein auf Zugängen nach regulärer, mehr als kurzfristiger Beschäftigung (+29.600 auf 452.000). Arbeitslosmeldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren in den letzten drei Monaten etwas stärker (+1.200 oder +3 Prozent auf 47.500), ebenso solche nach schulischer Ausbildung (+1.200 oder +2 Prozent auf 78.800); dabei waren aber allein Meldungen nach Maßnahmen beruflicher Weiterbildung (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen) zahlreicher (+1.700 auf 27.900), obwohl die Zahl der Austritte zurückgegangen ist. Schließlich gab es von Mai bis Juli auch mehr Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit als vor einem Jahr (+15.100 oder +3 Prozent auf 552.100; darunter nach Krankheit: +11.000 auf 167.600).
Der Abgang aus Arbeitslosigkeit war im Juli wieder etwas verhaltener; saisonbereinigt hat er sich gegenüber Juni leicht verringert (-4.000; Juni: +18.000; Mai: +1.000). Nicht saisonbereinigt beendeten in den letzten drei Monaten 1,15 Mio Personen ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 61.400 oder 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei war besonders die Zahl der Abmeldungen in Arbeit nach wie vor kleiner (ohne betriebliche/außerbetriebliche Ausbildung: -32.400 oder -6 Prozent auf 501.100); dieser Rückgang korrespondiert mit den deutlich schwächeren Stellenmeldungen und spiegelt die konjunkturelle Abschwächung wider. Die Abgänge in Ausbildung waren wesentlich weniger zahlreich als vor einem Jahr (-10.500 oder -12 Prozent auf 79.000); allerdings geht dies praktisch allein auf eine kleinere Zahl von Eintritten in berufliche Weiterbildung zurück (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen: -11.400 auf 58.300). Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit waren nur etwas schwächer (-12.900 oder -3 Prozent auf 497.600). Dies beruht vor allem auf weniger Verrentungen sowie Nichterneuerungen der Meldung usw. (-10.200 auf 44.200 bzw. -12.200 auf 220.100); die Abgänge wegen Krankheit, aber besonders solche in den Status eines Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III) (Nach dieser Regelung müssen 58-Jährige oder Ältere dem Arbeitsmarkt nicht mehr voll zur Verfügung stehen und werden dann auch nicht mehr als Arbeitslose gezählt.) waren zahlreicher (+6.000 auf 179.000 bzw. +4.500 auf 10.600).
Die gemeldete Kräftenachfrage schwächte sich zuletzt wieder ab; saisonbereinigt gingen im Juli deutlich weniger Stellen ein als im Vormonat (-9.000; Juni: +6.000; Mai: -9.000). Nicht saisonbereinigt wurden in den letzten drei Monaten mit 765.100 Angeboten 85.800 oder 10 Prozent weniger gemeldet als vor einem Jahr.
Gleichzeitig wurden 657.000 Arbeitsvermittlungen in Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer erzielt. Vermittlungen nach Auswahl und Vorschlag machten mit 516.800 weiterhin das Gros aus, solche durch den Stellen-Informations-Service (SIS) und den Arbeitgeber-Informations-Service (AIS) gewinnen an Bedeutung (125.700 bzw. 11.200). Außerdem wurden 157.200 kurzfristige Tätigkeiten angebahnt. Insgesamt vermittelten die Arbeitsämter von Mai bis Juli mindestens 814.200 Personen.
Der Stellenbestand hat sich weiter deutlich verringert; bis Ende 2000 hatte er sich noch stetig erhöht. Im Juli ist er saisonbereinigt gegenüber Vormonat um 9.000 gesunken (Juni: -6.000; Mai: -14.000). Nicht saisonbereinigt waren zuletzt noch 452.800 Angebote registriert, dies sind inzwischen 35.500 weniger als vor Jahresfrist (Juni: -22.300; Mai: -11.400; größter positiver Vorjahresabstand Juli 2000: +74.900).
Kurzarbeit hat im Juli weiter leicht abgenommen. Die Zahl der Kurzarbeiter reduzierte sich gegenüber dem Vormonat um 3.200 auf 80.100; allerdings verringerte sie sich allein im Baugewerbe (-4.300 auf 13.500). Nennenswerte Zunahmen verzeichneten der Maschinenbau sowie die Hersteller elektrotechnischer und DV-Geräte, Feinmechanik und Optik (+2.100 auf 8.300 bzw. +1.800 auf 11.500). Das Vorjahresniveau überschritt die Kurzarbeiterzahl mit +35.600 nach wie vor deutlich zunehmend (Juni: +27.600; März: +6.600); auch darin zeigt sich die konjunkturelle Verlangsamung. Der Arbeitszeitausfall blieb zuletzt mit 48 Prozent unverändert (Vorjahr: 62 Prozent). Weiterhin wurde die Arbeitszeit für 34 Prozent der Kurzarbeiter um mehr als die Hälfte eingeschränkt (Vorjahr: 53 Prozent).
Teil 7 folgt
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