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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2001
Der Arbeitsmarkt blieb ungünstig
Teil 2 von 11

Nürnberg (ots)

Im Durchschnitt des zweiten Quartals 2001 gab es
in Deutschland 38,66 Mio Erwerbstätige, dies waren kaum noch mehr als
ein Jahr zuvor (+30.000 oder +0,1 Prozent). Dabei war die Entwicklung
nach Wirtschaftszweigen sehr unterschiedlich: Zunahmen verzeichnete
weiterhin lediglich der Dienstleistungssektor (+224.000 oder +0,8
Prozent auf 26,61 Mio), und zwar nach wie vor insbesondere der
Bereich Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister
(+195.000 oder +3,4 Prozent auf 5,86 Mio). Die Anstiege in den
Bereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie öffentliche und
private Dienstleistungen hielten sich inzwischen in äußerst engen
Grenzen (+21.000 oder +0,2 Prozent auf 9,83 Mio bzw. +8.000 oder +0,1
Prozent auf 10,92 Mio). Alle anderen Sektoren verzeichneten Abnahmen,
allen voran - wie schon bisher - das Baugewerbe (-144.000 oder -5,2
Prozent auf 2,62 Mio). Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe)
ist das leichte Wachstum der Erwerbstätigkeit der vorausgegangenen
vier Quartale mittlerweile wieder einem geringen Rückgang gewichen
(-28.000 oder -0,3 Prozent auf 8,48 Mio). In der Land-, Forst- und
Fischereiwirtschaft blieb es beim langjährigen Beschäftigungsabbau
(-22.000 oder -2,3 Prozent auf 943.000).
Die Arbeitslosigkeit hat sich auch im August nicht günstig
entwickelt. Saisonbereinigt errechnet sich praktisch keine
Veränderung (-2.000). Im Durchschnitt der Monate Januar bis Juli 2001
hatte sich die Arbeitslosigkeit noch merklich erhöht (+12.000); im
Jahr zuvor war sie noch kontinuierlich und spürbar gesunken
(-19.000). Auf die jüngste Entwicklung dürfte das ungewöhnlich frühe
Ferienende und damit das relativ zeitige Einsetzen der Herbstbelebung
im größten Teil der neuen Länder von Einfluss gewesen sein; das
Saisonbereinigungsverfahren kann derartige Verschiebungen nicht
berücksichtigen. Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der
Arbeitslosen - wegen des beginnenden Herbstaufschwungs - leicht
verringert, und zwar um 9.900 auf 3.788.800. Diese Abnahme war aber
spürbar schwächer als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. August
1998 bis 2000: -21.800), auch kleiner als vor Jahresfrist (-23.000).
Folglich lag die Zahl der Arbeitslosen - zum ersten Mal seit April
1998 - wieder über dem Vorjahresniveau, wenn auch nur leicht (+8.100;
Juli: -4.900; Juni: -30.000). Veränderungen im Niveau der
Arbeitsmarktpolitik haben zuletzt nicht dazu beigetragen; ihre
Entlastungswirkung (Vgl. Arbeitsmarkt 2000, in: Amtliche Nachrichten
der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), 49. Jg. (2001), Sondernummer vom
28.6.2001, S. 69.) war unverändert um rd. 20.000 geringer als vor
einem Jahr (Juni: rd. -10.000).
Die Arbeitslosenquote, auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug im August 9,2 Prozent; auf der Grundlage der
abhängigen zivilen Erwerbspersonen bezifferte sie sich auf 10,1
Prozent. Damit sind die Quoten um 0,1 Prozentpunkt kleiner als vor
einem Jahr. Die EU-standardisierte saisonbereinigte Erwerbslosenquote
(Die saisonbereinigte Erwerbslosenquote (gemäß dem Statistischen Amt
der Europäischen Union), ist regelmäßig kleiner als die (nicht
saisonbereinigte) Arbeitslosenquote (auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen). Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Zahl der
Erwerbslosen kleiner ist als die der Arbeitslosen, denn
"Erwerbslosigkeit" ist alles in allem enger definiert als
"Arbeitslosigkeit". Beispielsweise kann jemand, der bis zu 15 Stunden
wöchentlich arbeitet, nicht erwerbslos aber arbeitslos gem. SGB III
sein. Für Monate mit hoher saisonaler Erwerbs- bzw. Arbeitslosigkeit
(also vor allem Januar und Februar) kommt hinzu, dass diese vor
Ermittlung der saisonbereinigten Erwerbslosenquote eliminiert worden
ist, während sie in die Berechnung der (nicht saisonbereinigten)
Arbeitslosenquote eingeht. Schließlich gibt es Unterschiede in der
Abgrenzung der Erwerbstätigen als Bestandteil der Bezugsgröße.)
belief sich auf 7,9 Prozent, gegenüber Vormonat unverändert (Vorjahr:
+0,1 Prozentpunkt).
Arbeitsmarktpolitik fördert Ausgleichsprozesse und entlastet
Arbeitslosigkeit
Durch den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente unterstützen
die Arbeitsämter den Ausgleichsprozess am Arbeitsmarkt und entlasten
die Arbeitslosigkeit auch unmittelbar. Die Entwicklung im Jahr 2001
ist vor allem davon geprägt, dass bei zahlreichen Instrumenten mit
einem relativ hohen Anfangsbestand gestartet wurde. Damit steht - bei
einem zum Vorjahr unveränderten Mittelvolumen im Eingliederungstitel,
der die meisten Ermessensleistungen der aktiven Arbeitsförderung
umfasst - jetzt deutlich weniger Geld für Neubewilligungen zur
Verfügung. So waren für 2001 knapp 54 Prozent des
Eingliederungstitels durch bereits laufende Maßnahmen gebunden, im
Gegensatz zu gut 48 Prozent für das Jahr 2000; infolgedessen gab es
deutlich weniger Eintritte als im Vorjahr.
- Teil 3 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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