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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2001
Der Arbeitsmarkt blieb ungünstig
Teil 4 von 11

Nürnberg (ots)

Bei der Interpretation der Verbleibsquoten als
Maß für die Effizienz aktiver Arbeitsförderung muss darüber hinaus
beachtet werden, dass die Eingliederung Arbeitsloser auch erheblich
von der Arbeitsnachfrage abhängt. Dies zeigt besonders deutlich ein
Vergleich zwischen den alten und den neuen Ländern. So ist die
durchschnittliche Verbleibsquote im Osten - bei einem wesentlich
schwierigeren Arbeitsmarkt - mit 58 Prozent erheblich geringer als im
Westen, wo sie sich auf 79 Prozent belief (Vorjahr: 55 Prozent bzw.
76 Prozent). Diese Unterschiede zeigen sich auch bei beruflicher
Weiterbildung (neue Länder: 56 Prozent; alte Länder: 76 Prozent) und
ABM (39 Prozent bzw. 61 Prozent). Fast gleich groß sind allerdings
die Verbleibsquoten für Überbrückungsgeld (91 Prozent bzw. 92
Prozent) und Eingliederungszuschüsse (83 Prozent bzw. 84 Prozent).
In vielen Fällen führt die Teilnahme an einer Maßnahme also
mittelbar zur Beendigung von Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus
reduzieren zahlreiche Instrumente den Bestand an Arbeitslosen aber
auch unmittelbar, nämlich vor allem dadurch, dass zuvor arbeitslose
Personen während ihrer Teilnahme an bestimmten Maßnahmen nicht mehr
arbeitslos sind.1 So wurde durch Arbeitsmarktpolitik die
Arbeitslosigkeit im August um rd. 0,86 Mio entlastet, das waren rd.
20.000 weniger als vor einem Jahr. Wegen der anhaltend größeren
Probleme am Arbeitsmarkt in den neuen Ländern ist dieser Effekt dort
deutlich größer als in den alten. Zwar entlasteten
arbeitsmarktpolitische Instrumente im Osten mit rd. 400.000 Personen
absolut mittlerweile weniger als im Westen (460.000), im neuen Teil
des Bundesgebiets kamen aber auf 100 Arbeitslose 30 Teilnehmer in
entlastenden Maßnahmen, im Vergleich zu 19 im alten Teil.
Ausbildungsstellenmarkt weiter gespalten
Einen Monat vor Abschluss des Berufsberatungsjahres ist die Lage
am Ausbildungsstellenmarkt weiterhin etwas entspannter als vor einem
Jahr. Einem bundesweiten leichten Plus bei den eingegangenen
Ausbildungsstellen steht nach wie vor ein deutliches Minus bei den
gemeldeten Bewerbern gegenüber. Die Besserung beschränkt sich
allerdings wie bisher auf die alten Länder.
Von Oktober 2000 bis August 2001 sind den Arbeitsämtern 601.200
Ausbildungsstellen gemeldet worden, dies sind 11.000 oder 1,9 Prozent
mehr als im Vorjahreszeitraum, nach +1,0 Prozent im Juli. Davor hatte
sich der Vorjahresabstand stetig verringert (z.B. März: +3,8
Prozent). Allerdings ist die jüngste Besserung allein auf
außerbetriebliche Ausbildungsplätze zurückzuführen. Seit Beginn des
Berufsberatungsjahres sind insgesamt 38.100 solche Ausbildungsstellen
eingerichtet worden, 22,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, im
Juli waren es erst +3,1 Prozent; vor einem Jahr sind derartige
Stellen größtenteils erst im September besetzt worden. Die Zahl der
betrieblichen Lehrstellen lag zuletzt mit 563.100 nur noch um 4.100
oder 0,7 Prozent über der Vorjahressumme (Juli: +1,0 Prozent; März:
+4,4 Prozent). Gleichzeitig haben 715.800 Bewerber die Arbeitsämter
bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 31.200 oder
4,2 Prozent weniger (Juli: -4,4 Prozent; März: -6,3 Prozent). Die
geringere Bewerberzahl resultiert vor allem aus der verstärkten
Nutzung des Ausbildungs-Stellen-Informations-Services (ASIS) im
Internet, aber auch aus einem regional entspannteren
Ausbildungsstellenmarkt. Beides hat zur Folge, dass Jugendliche erst
später oder gar nicht die individuelle Ausbildungsvermittlung der
Arbeitsämter in Anspruch nehmen.
Ende August waren 76.400 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt,
inzwischen sind es nur noch genauso viele wie vor Jahresfrist (-0,1
Prozent; Juli: +2,9 Prozent). Bis zum Juni hatte ihre Zahl noch
beträchtlich über dem Vorjahreswert gelegen (+7,5 Prozent). Zugleich
zählten 135.200 Bewerber als noch nicht vermittelt, 7.800 oder 5,5
Prozent weniger, nach -1,9 Prozent im Juli. Auch dies hängt mit den
zahlreichen Einmündungen in außerbetriebliche Ausbildungsstellen
zusammen. Damit ist die Differenz zwischen noch unbesetzten
Ausbildungsstellen und noch nicht vermittelten Bewerbern weiterhin
kleiner als vor einem Jahr; gleichzeitig hat sie - wie üblich - von
Juli auf August abgenommen.
Der nach wie vor beträchtliche Unterschied zwischen gemeldeten
Ausbildungsstellen und gemeldeten Bewerbern einerseits sowie zwischen
noch unbesetzten Ausbildungsplätzen und noch nicht vermittelten
Bewerbern andererseits heißt nicht, dass in dieser Größenordnung
jetzt oder später Lehrstellen fehlen. Denn diese Lücken sind
regelmäßig auch in den Sommermonaten noch beträchtlich und verringern
sich zum Ende des Berufsberatungsjahres stark (vgl. Kasten: "Hinweise
zum Verständnis ..."). Aus der bisherigen Entwicklung lässt sich aber
abschätzen, dass bis Ende September bundesweit ein rechnerischer
Ausgleich von Ausbildungsstellen und Bewerbern wohl möglich sein
wird.
- Teil 5 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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