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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2001
Der Arbeitsmarkt blieb ungünstig
Teil 5 von 11

Nürnberg (ots)

II. Alte Länder
Arbeitslosigkeit weiter gestiegen
Hinweise auf die jüngste Entwicklung der Erwerbstätigkeit in den
alten Ländern bietet u.a. die Statistik der voll
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Demnach hat die Zahl
der Erwerbstätigen auch im Juni über dem Stand des Vorjahres gelegen,
wenngleich mit abnehmender Tendenz. Wie sich die Beschäftigung
zuletzt saisonbereinigt verändert hat, lässt sich nicht sagen.
Die saisonbereinigte Zahl der Arbeitslosen ist im August weiter
leicht gestiegen, und zwar um 5.000. Seit Jahresbeginn hatte sie
(unter Berücksichtigung der Gebietsstandsänderung) (Infolge der
Berliner Verwaltungsbezirksreform ist mit Wirkung vom 1.4.2001 eine
Geschäftsstelle, die dem Bundesgebiet Ost zugeordnet war, einem
"West-Arbeitsamt" zugeschlagen worden. Damit werden Vormonats- und
Vorjahresvergleiche von Ergebnissen der Geschäftsstatistik für das
Bundesgebiet West und das Bundesgebiet Ost, die hinter den April 2001
zurückgehen, eingeschränkt. Infolge der Neuabgrenzung hat sich die
Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet West gegenüber März um 12.600
oder 0,5 Prozent erhöht, im Osten um 0,9 Prozent verringert.) um
durchschnittlich ca. 8.000 zugenommen, nach -19.000 im Jahr 2000. Die
konjunkturelle Abschwächung hat den Rückgang der Arbeitslosigkeit im
Westen mittlerweile also nicht nur gestoppt, sondern lässt sie sogar
leicht steigen.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit gegenüber Juli
kaum verändert, nämlich lediglich um +1.300 auf 2.446.500. In der
Regel geht die Arbeitslosigkeit aus jahreszeitlichen Gründen im
August bereits zurück (z.B. August 1998 bis 2000: -17.800), so auch
im Jahr 2000 (-22.500). Folglich hat sich die Arbeitslosigkeit im
Vergleich zum Vorjahr erneut spürbar verschlechtert (+2.800; Juli:
-21.000; Juni: -46.300). Berücksichtigt man die
Gebietsstandsänderung4, lag die Zahl der Arbeitslosen im Westen im
August allerdings noch um 10.000 unter dem Vorjahresstand.
Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik waren zuletzt
praktisch ohne Bedeutung; so lag ihre Entlastungswirkung unverändert
um rd. 20.000 über dem Vorjahresniveau (Juni: +30.000).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,
betrug im August unverändert 7,3 Prozent; auf der Basis der
abhängigen zivilen Erwerbspersonen belief sie sich auf 8,1 Prozent.
Damit sind die Quoten um 0,1 Prozentpunkt bzw. 0,2 Prozentpunkte
kleiner als vor einem Jahr.
Der Zugang in Arbeitslosigkeit war auch im August relativ stark;
saisonbereinigt errechnet sich gegenüber Juli praktisch keine Abnahme
(-2.000; Juli: -11.000; Juni: +20.000). Nicht saisonbereinigt wurden
von Juni bis August 1,20 Mio Personen arbeitslos, dies sind 56.900
oder 5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Weiterhin zahlreicher
waren insbesondere Meldungen aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche
oder außerbetriebliche Ausbildung: +34.700 oder +7 Prozent auf
517.900); der Anstieg beruht nach wie vor allein auf Zugängen nach
regulärer, mehr als kurzfristiger Beschäftigung (+35.500 auf
481.600). Auch dies belegt die konjunkturelle Abkühlung.
Arbeitslosmeldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher
Ausbildung waren in den letzten drei Monaten ebenfalls stärker
(+2.100 oder +4 Prozent auf 58.300), solche nach schulischer
Ausbildung dagegen geringfügig schwächer (-400 auf 88.100).
Schließlich gab es von Juni bis August mehr Zugänge aus sonstiger
Nichterwerbstätigkeit (+20.500 oder +4 Prozent auf 535.100; darunter
nach Krankheit: +12.700 auf 165.000).
Der Abgang aus Arbeitslosigkeit war im August nach wie vor
verhalten; saisonbereinigt hat er sich gegenüber Juli kaum erhöht
(+2.000; Juli: -4.000; Juni: +19.000). Nicht saisonbereinigt
beendeten in den letzten drei Monaten 1,12 Mio Personen ihre
Arbeitslosigkeit, 31.300 oder 3 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Dabei war auch die Zahl der Abmeldungen in Arbeit
nach wie vor kleiner (ohne betriebliche und außerbetriebliche
Ausbildung: -15.800 oder -3 Prozent auf 472.400). Während der
Rückgang bei den Vermittlungen nach Auswahl und Vorschlag (-6.300 auf
212.900) weitgehend auf denen bei ABM beruht (-5.200 auf 14.000), war
vor allem die Aufnahme selbstgesuchter Arbeit schwächer (-11.100 auf
231.900). Auch dies spiegelt wohl die konjunkturelle Flaute wider.
Die Abgänge in Ausbildung waren weiterhin wesentlich weniger
zahlreich als vor einem Jahr (-10.400 oder -11 Prozent auf 86.800);
allerdings geht dies nach wie vor allein auf eine kleinere Zahl von
Eintritten in berufliche Weiterbildung zurück (einschl.
Deutsch-Sprachlehrgänge: -13.200 auf 51.900). Abgänge in sonstige
Nichterwerbstätigkeit insgesamt waren dagegen kaum schwächer (-1.200
auf 488.500). Dabei standen weniger Verrentungen und
Nichterneuerungen der Meldung usw. mehr Abgänge wegen Krankheit sowie
solche in den Status eines Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III
(Nach dieser Regelung müssen 58-Jährige oder Ältere dem Arbeitsmarkt
nicht mehr voll zur Verfügung stehen und werden dann auch nicht mehr
als Arbeitslose gezählt.) (einschl. §§ 125, 429 SGB III) gegenüber.
- Teil 6 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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