Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2001
Der Arbeitsmarkt
blieb ungünstig
Teil 6 von 11
Nürnberg (ots)
Die gemeldete Kräftenachfrage schwächte sich zuletzt weiter ab; saisonbereinigt gingen im August erneut weniger Positionen ein als im Vormonat (-3.000; Juli: -8.000; Juni: +6.000). Nicht saisonbereinigt wurden in den letzten drei Monaten mit 730.700 Angeboten 59.900 oder 8 Prozent weniger registriert als vor einem Jahr.
Gleichzeitig wurden 619.500 Arbeitsvermittlungen in Beschäftigungsverhältnisse über sieben Tage Dauer erzielt. Vermittlungen nach Auswahl und Vorschlag haben mit 480.800 nach wie vor das weitaus größte Gewicht, solche durch den Stellen-Informations-Service (SIS) und den Arbeitgeber-Informations-Service (AIS) gewinnen aber stark an Bedeutung (125.500 bzw. 10.500). Außerdem wurden 152.100 kurzfristige Tätigkeiten angebahnt. Insgesamt vermittelten die Arbeitsämter von Juni bis August mindestens 771.600 Personen.
Der Stellenbestand hat sich weiter verringert, aber nur noch leicht. Im August ist er saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um rd. 2.000 gesunken (Juli und Juni: jeweils -6.000). Nicht saisonbereinigt waren zuletzt noch 439.700 Angebote registriert. Dies sind 38.700 weniger als vor Jahresfrist (Juli: -35.500; Juni: -22.300).
Kurzarbeit nimmt im August regelmäßig ab. Gegenüber Juli reduzierte sich die Zahl der Kurzarbeiter deutlich um 10.700 auf 69.600. Die größten Anteile daran hatten das Baugewerbe (-2.900 auf 10.600), die Herstellung von Möbeln, Spielwaren und sonstigen Erzeugnissen sowie von Kfz und Kfz-Teilen (-1.900 auf 2.800 bzw. -1.100 auf 600). Das Vorjahresniveau überschritt die Kurzarbeiterzahl mit 27.800 nicht mehr so stark wie im Juli (+35.700; Juni: +27.600; März: +6.600). Der Arbeitszeitausfall war zuletzt mit 50 Prozent etwas größer als im Vormonat (48 Prozent; Vorjahr: 66 Prozent). Für 36 Prozent der Kurzarbeiter wurde die Arbeitszeit um mehr als die Hälfte eingeschränkt (Vormonat: 34 Prozent; Vorjahr: 58 Prozent).
Arbeitsmarktpolitik unterstützt Ausgleichsprozesse
Die Förderung beruflicher Bildung bewegt sich nach wie vor auf hohem Niveau, allerdings ist der Vorjahresabstand im Jahresverlauf immer kleiner geworden. Ende August befanden sich 225.900 Personen in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung und der Wiedereingliederung Behinderter, dies sind inzwischen weniger als im Vorjahresmonat (-4 Prozent); am Jahresbeginn wurden noch 10 Prozent mehr Menschen gefördert. Die Abnahme beruht vor allem auf beruflicher Weiterbildung (-4 Prozent auf 193.900); die Förderung beruflicher Rehabilitation war so groß wie vor Jahresfrist (32.000). Seit Januar haben 222.300 Menschen eine dieser Maßnahmen begonnen, 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (berufliche Weiterbildung: -14 Prozent auf 188.300; Reha-Maßnahmen: -4 Prozent auf 34.000). Bei Deutsch-Sprachlehrgängen wirkt sich seit längerem der Rückgang der Zuzüge von Spätaussiedlern aus. So lag auch zuletzt der Bestand unter dem Vorjahreswert (-4 Prozent auf 18.300; Dezember 2000/1999: noch +1 Prozent); entsprechendes gilt für die Eintritte seit Jahresbeginn (-16 Prozent auf 26.300).
Die Zahl der Teilnehmer in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes unterschritt weiter zunehmend das Vorjahresniveau. Im Berichtsmonat befanden sich 59.600 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist ein Minus von 16 Prozent; am Jahresbeginn lag der Teilnehmerbestand noch wesentlich weniger darunter (-2 Prozent). Der Rückgang geht vor allem auf ABM zurück (-19 Prozent auf 48.600; traditionelle SAM: -0,2 Prozent auf 11.000). Im bisherigen Jahresverlauf haben 49.600 Menschen eine derartige Tätigkeit aufgenommen, 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (ABM: -18 Prozent auf 41.900; traditionelle SAM dagegen: +7 Prozent auf 7.700).
Der Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung unterschreitet nach wie vor das Niveau des Vorjahres. Im Berichtsmonat befanden sich 105.200 Personen in solchen Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe), dies sind 5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, nach -6 Prozent am Jahresanfang. Das größte Gewicht haben dabei weiterhin Eingliederungszuschüsse (-8 Prozent auf 45.600). Auch Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Einstellungszuschüsse bei Neugründungen wurden weniger in Anspruch genommen (-7 Prozent auf 22.200 bzw. -13 Prozent auf 5.600). Die Zahl der mit Überbrückungsgeld geförderten Existenzgründer hat dagegen zugelegt (+6 Prozent auf 31.500). Seit Januar haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 114.700 Personen eine Beschäftigung begonnen, 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme beruht weiterhin insbesondere auf Eingliederungszuschüssen, Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Einstellungszuschüssen bei Neugründungen (-12 Prozent auf 45.500; -3 Prozent auf 20.300 bzw. -17 Prozent auf 4.900).
Neben der direkten Förderung regulärer Beschäftigung gewähren die Arbeitsämter auch indirekte Hilfen zur Verbesserung der Integrationschancen Arbeitsloser. Diese Leistungen haben durchweg weiter zugelegt. So haben seit Jahresbeginn 446.600 Personen eine Trainingsmaßnahme begonnen, eine Förderung im Rahmen der Unterstützung der Beratung und Vermittlung oder eine Mobilitätshilfe erhalten, dies sind 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zum Anstieg haben vor allem Trainingsmaßnahmen beigetragen (+27 Prozent auf 221.100).
- Teil 7 folgt -
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