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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2001
Der Arbeitsmarkt blieb ungünstig
Teil 7 von 11

Nürnberg (ots)

Maßnahmen der Erstqualifizierung oder
Eingliederung von Jüngeren hatten weiterhin großes Gewicht. Im
Berichtsmonat nahmen an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, an
Berufsausbildungen benachteiligter Jugendlicher und an Maßnahmen des
Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit 151.300 junge
Menschen teil, praktisch gleich viele wie vor Jahresfrist (+0,2
Prozent). Dabei bewegt sich auch die Inanspruchnahme des
Sofortprogramms inzwischen nur noch leicht unter Vorjahresniveau (-2
Prozent auf 36.600). Seit Jahresbeginn haben 124.200 Personen eine
der genannten Maßnahmen begonnen, 5 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum; dieser Anstieg geht aber fast allein auf das
Sofortprogramm zurück (+15 Prozent auf 49.800).
Freie Förderung wird weiterhin deutlich stärker genutzt. Seit
Januar wurden insgesamt 234.700 Leistungen bewilligt, 33 Prozent mehr
als im Vorjahreszeitraum. Am Zuwachs waren die Internet-Zertifikate
zu gut der Hälfte beteiligt.
Erheblich stärker wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. §
428 SGB III in Anspruch genommen. Im Berichtsmonat gab es ca. 145.000
derartige Leistungsempfänger, ca. 31 Prozent mehr als vor einem Jahr;
zu Beginn des Jahres war ihre Zahl mit 113.500 nur wenig größer als
Anfang 2000 gewesen (+4 Prozent). Wie schon bisher lag auch die von
der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit stark über dem
Vorjahresstand; zuletzt befanden sich ca. 40.000 Personen in der
Freistellungsphase (ca. +39 Prozent).
Die Gewährung arbeitsmarktpolitischer Leistungen reduziert
Arbeitslosigkeit mittelbar, aber auch unmittelbar. So wurde im August
die Arbeitslosigkeit durch die Teilnahme an entsprechenden Maßnahmen
(einschl. Kurzarbeit) um 460.000 entlastet, das waren 20.000 mehr als
vor einem Jahr.
Ausbildungsstellenmarkt: Besserung schwächt sich weiter ab
Einen Monat vor Abschluss des Berufsberatungsjahres ist die Lage
am Ausbildungsstellenmarkt nach wie vor günstiger als vor einem Jahr;
die Besserung hat sich aber weiter leicht abgeschwächt. Von Oktober
2000 bis August 2001 sind den Arbeitsämtern 497.300
Ausbildungsstellen gemeldet worden, praktisch unverändert 12.600 oder
2,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, nach z.B. noch +5,1
Prozent im März. Die Verkleinerung des Vorjahresabstandes ist damit
gestoppt; allerdings beruht dies allein auf der Besetzung
außerbetrieblicher Ausbildungsplätze im Berichtsmonat. So wurden seit
Beginn des Berufsberatungsjahres 12.000 derartige Stellen
eingerichtet, dies sind 14,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum,
im Vergleich zu erst +6,3 Prozent im Juli. Die Zahl der gemeldeten
betrieblichen Lehrstellen lag mit 485.300 nur noch um 11.100 oder 2,3
Prozent über der Vorjahressumme (Juli: +2,6 Prozent; März: +5,4
Prozent). Zugleich haben 508.300 Bewerber die Arbeitsämter bei der
Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 21.200 oder 4,0
Prozent weniger (Juli: -4,2 Prozent; März: -6,4 Prozent).
Ende August gab es 67.100 noch unbesetzte Ausbildungsstellen, dies
sind inzwischen geringfügig weniger als vor einem Jahr (-0,1 Prozent;
Juli: +2,6 Prozent; Juni: +7,2 Prozent). Noch nicht vermittelt waren
89.000 Bewerber, nur noch 200 oder 0,2 Prozent mehr (Juli: +0,9
Prozent; Juni: -1,7 Prozent). Die Abnahme gegenüber Juli ist auch
Folge der Besetzung vieler außerbetrieblicher Stellen. Die Differenz
zwischen noch unbesetzten Ausbildungsstellen und noch nicht
vermittelten Bewerbern ist damit weiterhin etwa genauso groß wie vor
einem Jahr; bis Juli war sie noch regelmäßig kleiner gewesen. Alles
in allem zeichnet sich damit - ähnlich wie 2000 - zum Ende des
Berufsberatungsjahres ein rechnerischer Ausgleich am
Ausbildungsstellenmarkt ab.
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt kommt weiter nicht voran
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch im Juni 2001 unter dem
Vorjahresstand gelegen haben; dafür sprechen jedenfalls Statistiken
der Sozialversicherungen. Dies hängt wohl auch damit zusammen, dass
gleichzeitig 36.100 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden
Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig waren (außerdem
Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -24.600).
Wie sich die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat,
muss offen bleiben.
Die Arbeitslosigkeit hat im August saisonbereinigt um 7.000
abgenommen, nach durchschnittlich +4.000 seit Jahresbeginn (unter
Berücksichtigung der Gebietsstandsänderung4). Dabei war für den
jüngsten Rückgang wohl ausschlaggebend, dass in Sachsen-Anhalt,
Thüringen und Sachsen die Schulferien wesentlich früher geendet haben
als in den Jahren zuvor, sodass dort die Herbstbelebung schon
eingesetzt hat. Dementsprechend beschränkt sich die saisonbereinigte
Abnahme allein auf diese Länder. Veränderungen im Einsatz der
Arbeitsmarktpolitik hatten anscheinend keinen Einfluss.
Nicht saisonbereinigt verringerte sich die Arbeitslosigkeit von
Juli auf August um 11.200 auf 1.342.300. Die Abnahme war deutlich
größer als im letzten Jahr (-500); auch dies dürfte mit dem relativ
frühen Ferienende zusammenhängen. Infolgedessen lag die Zahl der
Arbeitslosen mit +5.300 spürbar weniger über dem Vorjahresniveau als
noch im Juli (+16.100). Arbeitsmarktpolitik hat hierfür keine Rolle
gespielt; ihre Entlastung lag unverändert um gut 40.000 unter
Vorjahresniveau.
- Teil 8 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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