Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2001
Der Arbeitsmarkt
blieb ungünstig
Teil 8 von 11
Nürnberg (ots)
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, betrug im August 17,1 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 18,5 Prozent. Vor einem Jahr waren die Quoten um 0,1 Prozentpunkt bzw. 0,2 Prozentpunkte kleiner gewesen.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit bewegten sich im August weiter im üblichen Rahmen. Saisonbereinigt gab es gegenüber Juli lediglich eine geringfügige Abnahme (-2.000; Juli: -10.000; Juni: +10.000). Nach nicht saisonbereinigten Angaben haben sich in den letzten drei Monaten 545.400 Personen arbeitslos gemeldet; dies sind 4.100 oder 1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei wurden praktisch genauso viele Personen registriert, die unmittelbar vorher erwerbstätig waren (ohne betriebliche und außerbetriebliche Ausbildung: -300 auf 232.700). Während die Zugänge aus SAM OfW, aber auch aus regulärer Beschäftigung (über sieben Tage Dauer) abnahmen, waren solche aus ABM - vor allem infolge von mehr Austritten - deutlich größer. Arbeitslosmeldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung waren merklich schwächer (einschl. Weiterbildung mit Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf: -1.400 oder -4 Prozent auf 37.500), jene nach schulischer Ausbildung haben sich so gut wie nicht verändert (+100 auf 56.500). Schließlich wurden mehr Personen nach sonstiger Nichterwerbstätigkeit arbeitslos (+5.600 oder +3 Prozent auf 218.700), und zwar vor allem wegen mehr Zugängen nach Krankheit (+4.500 auf 107.700).
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit waren im August wieder stärker; saisonbereinigt gab es gegenüber dem Vormonat eine Zunahme (+8.000; Juli: -4.000; Juni: +9.000). Nicht saisonbereinigt haben von Juni bis August 543.300 Personen die Arbeitslosigkeit beendet, 3.100 oder 1 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei meldeten sich zwar etwas weniger Arbeitslose in Erwerbstätigkeit ab (ohne Ausbildung: -2.300 oder -1 Prozent auf 267.700), dies beruht allerdings auf deutlich weniger Eintritten in Beschäftigungschaffende Maßnahmen (-14.000 auf 51.800), während Vermittlungen in reguläre Beschäftigung spürbar zugenommen haben (+11.700 auf 101.000). Abgänge in Ausbildung waren in den letzten drei Monaten merklich größer als im Vorjahreszeitraum (+3.600 oder +7 Prozent auf 55.800), und zwar vor allem wegen erheblich mehr Aufnahmen von schulischen bzw. universitären Bildungsgängen (+5.400 auf 14.800; dagegen Abgang in Weiterbildung: -2.600 auf 34.900). Eine leichte Zunahme verzeichneten Abgänge in sonstige Nichterwerbstätigkeit (+2.200 oder +1 Prozent auf 201.400); dabei gab es mehr Abmeldungen in Krankheit und weniger in Rente.
Die Stellenmeldungen waren auch zuletzt verhalten; saisonbereinigt gab es gegenüber Juli keine nennenswerte Änderung (+1.000). Nicht saisonbereinigt registrierten die Arbeitsämter von Juni bis August 242.200 Angebote, 9.400 oder 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allerdings beruht der Rückgang auf BSM des zweiten Arbeitsmarktes (-11.200 auf 52.600; außerdem SAM OfW: -3.600 auf 6.200); mit anderen Worten: Es gab mehr reguläre Stellen.
In den letzten drei Monaten wurden 223.700 Arbeitsvermittlungen in Beschäftigungsverhältnisse von mehr als sieben Tage Dauer erzielt. Durch Auswahl und Vorschlag fanden 208.300 Personen eine Tätigkeit, mit Hilfe des SIS 12.400 und des AIS 1.900. Darüber hinaus wurden 18.100 kurzfristige Tätigkeiten angebahnt. Alles in allem konnten durch die Mitwirkung der Arbeitsämter mindestens 241.800 Arbeitsuchende eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
Der saisonbereinigte Bestand an offenen Stellen hat sich auch zuletzt praktisch nicht verändert (-1.000). Nicht saisonbereinigt gab es im August 68.000 Angebote, 2.900 mehr als vor einem Jahr (Juli: +4.000; Juni: +4.300), obwohl deutlich weniger Stellen für BSM des zweiten Arbeitsmarktes gemeldet waren (-1.400 auf 15.700; außerdem SAM OfW: -800 auf 1.500).
Die Zahl der Kurzarbeiter ist weiter geringfügig gesunken; im August war sie mit 22.600 um 200 kleiner als im Juli. Zur Abnahme trug wiederum am meisten der Bau bei (-700 auf 5.400). Insgesamt gab es 2.200 Kurzarbeiter mehr als vor Jahresfrist (Juli: +1.000; Juni: -400). Die Arbeitszeit war mit durchschnittlich 52 Prozent ähnlich stark reduziert wie im Vormonat (54 Prozent; Vorjahr: 55 Prozent). Mehr als die Hälfte der Arbeitszeit fiel für 42 Prozent der Kurzarbeiter aus (45 Prozent bzw. 47 Prozent).
- Teil 9 folgt -
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