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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im September 2001
Nur geringer saisonaler Rückgang
Teil 6 von 9

Nürnberg (ots)

Ausbildungsstellenmarkt: Mehr unbesetzte Stellen als nicht
vermittelte Bewerber
Der Ausbildungsstellenmarkt hat sich im abgeschlossenen
Berufsberatungsjahr weiter leicht entspannt. Von Oktober 2000 bis
September 2001 sind den Arbeitsämtern insgesamt 509.600
Ausbildungsstellen gemeldet worden, 11.500 oder 2 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum. Die Zunahme beruht im wesentlichen auf mehr
betrieblichen Lehrstellen, ihre Zahl erhöhte sich auf 491.100. Der
Anstieg der außerbetrieblichen Ausbildungsplätze auf 18.600
resultiert allein daraus, dass derartige Stellen für Rehabilitanden
erstmalig als solche erfasst wurden. Gleichzeitig haben 524.700
Bewerber die Arbeitsämter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz
eingeschaltet, 21.200 oder 4 Prozent weniger.
Ende September gab es 23.800 noch unbesetzte Ausbildungsstellen,
1.100 oder 5 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Noch nicht
vermittelt waren zuletzt 13.100 Bewerber, dies ist eine Abnahme um
2.000 oder 13 Prozent. Damit war die Differenz zwischen unbesetzten
Ausbildungsstellen und nicht vermittelten Bewerbern zugunsten der
Jugendlichen etwas größer als am Ende des vorangegangenen
Berufberatungsjahres (24.900 zu 15.200).
Insgesamt war der Ausbildungsstellenmarkt der alten Länder
rechnerisch ausgeglichen; auf 10 im Jahresverlauf gemeldete Bewerber
kamen 10 gemeldete Ausbildungsstellen. Dabei gab es auch zwischen den
Ländern keine gravierenden Unterschiede. Einen leichten
Stellenüberschuss verzeichnete das Saarland (8 Bewerber auf 10
Stellen), Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg (9 zu 10); die
übrigen Länder hatten Stellendefizite (11 zu 10). Ende September
kamen im Durchschnitt 6 noch nicht vermittelte Bewerber auf 10 noch
unbesetzte Ausbildungsplätze. Während die Stadtstaaten Hamburg und
Bremen deutliche Bewerberüberschüsse auswiesen (28 zu 10) und
Nordrhein-Westfalen eine ausgeglichene Bilanz hatte, gab es in den
übrigen Flächenländern durchweg einen Ausbildungsplatzüberschuss.
Dieser war in Baden-Württemberg (1 zu 10) und Bayern (2 zu 10)
besonders groß.
Berufsfachlich zeigt sich beim Ausbildungsplatzangebot eine
leichte Verschiebung zu Gunsten der Dienstleistungsberufe; hier stieg
die Zahl der gemeldeten Stellen gegenüber dem Vorjahr um 8.300 oder 3
Prozent auf 281.900. Die Stellenzugänge in Fertigungsberufen lagen
mit 206.400 nur um 2.900 oder 1 Prozent über der Vorjahressumme.
Dagegen ist die Zahl der gemeldeten Bewerber für Ausbildungen in
Dienstleistungsberufen stärker zurückgegangen als jene in
Fertigungsberufen (-14.000 oder -4 Prozent auf 309.100 bzw. -4.400
oder -2 Prozent auf 189.700). Damit ist der Bewerberüberschuss bei
Dienstleistungsberufen und der Ausbildungsplatzüberschuss bei
Fertigungsberufen jeweils etwas kleiner geworden.
III. Neue Länder
Weiter keine Fortschritte am Arbeitsmarkt
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch im Juli 2001 deutlich unter dem
Vorjahresstand gelegen haben; dafür sprechen jedenfalls Statistiken
der Sozialversicherungen. Dies hängt auch damit zusammen, dass
gleichzeitig 45.000 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden
Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig waren (außerdem
Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -22.900).
Wie sich die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat,
muss offen bleiben.
Die Arbeitslosigkeit ist im September saisonbereinigt um 7.000
gestiegen, nachdem sie im August noch um 6.000 abgenommen hatte.
Dabei beschränkten sich Zu- und Abnahme fast allein auf
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Ausschlaggebend für diese
gegenläufigen Veränderungen war wohl, dass die Herbstbelebung in
diesen Ländern infolge des ungewöhnlich frühen Ferienendes bereits im
August einsetzte und die Entwicklung im September deshalb schwächer
ausfiel. Das Saisonbereinigungsverfahren kann solche
Unregelmäßigkeiten nicht berücksichtigen. Darüber hinaus dürfte auch
eine Rolle gespielt haben, dass die Entlastung durch
Arbeitsmarktpolitik, anders als sonst im September, nicht zugenommen
hat. Alles in allem blieb die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit im
Durchschnitt der Monate August bis September - ähnlich wie zuvor -
weitgehend unverändert; der Arbeitsmarkt hat also auch zuletzt keine
Fortschritte gemacht.
Nicht saisonbereinigt verringerte sich die Arbeitslosigkeit,
allein jahreszeitlich bedingt, von August auf September um 21.100 auf
1.321.200. Die Abnahme war deutlich kleiner als im Durchschnitt der
letzten Jahre (September 1998 bis 2000: -40.600), auch geringer als
im vergangenen (-34.700). Infolgedessen lag die Zahl der Arbeitslosen
mit +18.900 wieder deutlicher über dem Vorjahresniveau als im August
(+5.300; Juli: +16.100). Dabei ist die Entlastung durch
Arbeitsmarktpolitik mittlerweile um knapp 60.000 kleiner als im
Vorjahr, nach rd. -45.000 im August und Juli.
Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, betrug im September 16,9 Prozent; bezogen auf die
abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 18,2 Prozent. Vor einem
Jahr waren die Quoten um 0,3  bzw. 0,4 Prozentpunkte kleiner gewesen.
- Teil 7 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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