Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2001
Arbeitsmarkt hat
sich weiter eingetrübt
Teil 4 von 8
Nürnberg (ots)
Gebietsstandsänderung für das Bundesgebiet West und das Bundesgebiet Ost
Auf Grund der Verwaltungsbezirksreform in Berlin wurden die dortigen Arbeitsämter regional neu abgegrenzt. Infolgedessen kam mit Wirkung vom 1. April 2001 eine Geschäftsstelle, die dem Bundesgebiet Ost zugeordnet war, zu einem "West-Arbeitsamt"; dies hatte die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet West gegenüber März um 12.600 erhöht. Zum 1. Oktober 2001 wechselte nun ein Ortsteil, der bisher zum Bundesgebiet West gehörte, zu einem "Ost-Arbeitsamt"; infolgedessen ist die Zahl der Arbeitslosen im Bundesgebiet Ost gegenüber September um 19.900 größer geworden. Dadurch ist die "Verschiebung der Arbeitslosigkeit" von Ost nach West vom April mehr als ausgeglichen worden. Beide Neuabgrenzungen führten letztlich im Bundesgebiet Ost zu einem Anstieg der Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober 2000 um 7.300 oder 0,6 Prozent und im Westen zu einem Rückgang um 0,3 Prozent. Damit werden Vormonats- und Vorjahresvergleiche von Ergebnissen der Geschäftsstatistik für das Bundesgebiet West und das Bundesgebiet Ost eingeschränkt.
II. Alte Länder
Arbeitslosigkeit erheblich gestiegen
Anhaltspunkte für die jüngere Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Westen liefert nach wie vor u.a. die Statistik der voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Demnach hat die Zahl der Erwerbstätigen im August weiterhin über dem Stand des Vorjahres gelegen, allerdings mit abnehmender Tendenz. Offen bleiben muss, wie sich die Beschäftigung in letzter Zeit saisonbereinigt verändert hat.
Für die Arbeitslosigkeit im Oktober wird eine saisonbereinigte Zunahme von 10.000 ausgewiesen. Stellt man die letzte Gebietsstandsänderung in Rechnung (vgl. Kasten), ergibt sich ein Anstieg um ca. 30.000; dies sind ca. drei Mal so viel wie im Durchschnitt der Monate Januar bis September. Im Jahr 2000 hatte sich die Zahl der Arbeitslosen noch spürbar verringert (-19.000); seit Jahresbeginn 2001 lässt die konjunkturelle Schwäche sie also nennenswert steigen.
Nicht saisonbereinigt ist die Arbeitslosigkeit, anders als zumeist in dieser Jahreszeit, nicht gesunken. Zwar weist die Statistik gegenüber September eine Abnahme um 9.100 auf 2.412.700 aus; aber unter Berücksichtigung der jüngsten Gebietsstandsänderung errechnet sich eine Zunahme um 10.800. In den letzten Jahren zu dieser Zeit hatte sich die Arbeitslosigkeit noch nennenswert verringert (z.B. Oktober 1998 bis 2000 durchschnittlich: -33.900), vor allem im vergangenen Jahr (-40.000). Infolgedessen lag die Arbeitslosigkeit zuletzt stark zunehmend über dem Vorjahresniveau (unter Berücksichtigung der Gebietsstandsänderungen von Oktober und April: +77.000; September: +26.400; August: -10.400).
Die Arbeitslosenquote, auf der Grundlage aller zivilen Erwerbspersonen, wird für Oktober mit unverändert 7,2 Prozent angegeben, die auf Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen ebenfalls wie bisher mit 8,0 Prozent. Damit sind die Quoten jeweils um 0,1 Prozentpunkte größer als vor einem Jahr.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit waren im Oktober weiterhin relativ stark. Saisonbereinigt errechnet sich für die letzten drei Monate aber eine durchschnittliche Abnahme von 5.000. Nicht saisonbereinigt wurden von August bis Oktober 1,17 Mio Personen arbeitslos, dies sind 39.600 oder 4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach wie vor zahlreicher waren vor allem Meldungen aus Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: +41.600 oder +8 Prozent auf 547.000); der Anstieg beruht nach wie vor praktisch allein auf Zugängen nach regulärer mehr als kurzfristiger Beschäftigung (+42.200 auf 514.600). Auch dies spiegelt die konjunkturelle Abkühlung wider. Der Zugang nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung war dagegen geringfügig schwächer (-400 oder -1 Prozent auf 30.700), der nach schulischer Ausbildung deutlich kleiner (-3.600 oder -6 Prozent auf 59.600). Die Zugänge aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit bewegten sich in der Größenordnung des Vorjahres (+2.000 oder +0,4 Prozent auf 534.900).
- Teil 5 folgt -
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell