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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2001
Arbeitsmarkt hat sich weiter eingetrübt
Teil 6 von 8

Nürnberg (ots)

Der Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen zur
direkten Förderung regulärer Beschäftigung unterschreitet das Niveau
des Vorjahres immer stärker. Im Berichtsmonat befanden sich 101.200
Personen in solchen Tätigkeiten, dies sind 7 Prozent weniger (ohne
Arbeitnehmerhilfe; September: -5 Prozent). Das größte, aber weiter
abnehmende Gewicht hatten dabei nach wie vor Eingliederungszuschüsse
(-19 Prozent auf 42.000). Auch Einstellungszuschüsse bei
Neugründungen wurden weniger in Anspruch genommen, während
Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose leicht und
Überbrückungsgeld deutlich über dem Vorjahreswert lagen (-16 Prozent
auf 5.200; +2 Prozent auf 22.700 bzw. +12 Prozent auf 31.100). Seit
Januar haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl.
Arbeitnehmerhilfe) 140.900 Personen eine Beschäftigung begonnen, 9
Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (bis September: -8 Prozent).
Die Abnahme beruht weiterhin insbesondere auf
Eingliederungszuschüssen und Einstellungszuschüssen bei Neugründungen
(-19 Prozent auf 54.100 bzw. -18 Prozent auf 5.900, dagegen
Überbrückungsgeld: +3 Prozent auf 54.300).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der
Jugendarbeitslosigkeit befanden sich im Oktober mit 39.900 jungen
Menschen etwas mehr als im Vormonat und als vor Jahresfrist (+1
Prozent; September: -1/2 Prozent). Die Arbeitsämter haben seit Beginn
des Jahres mit 68.000 dagegen wesentlich mehr Jugendliche in die
verschiedenen Maßnahmen gebracht (+17 Prozent).
Freie Förderung wird weiterhin deutlich stärker genutzt; seit
Januar wurden insgesamt 305.800 Leistungen bewilligt, unverändert 33
Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei haben 34.200 Personen an
Maßnahmen teilgenommen, die zu einem Internet-Zertifikat führen.
Nach wie vor erheblich stärker wurde die vorruhestandsähnliche
Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. Im Berichtsmonat
gab es ca. 155.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 40 Prozent mehr
als vor einem Jahr. Auch die von der Bundesanstalt geförderte
Altersteilzeit lag wie bisher stark über dem Vorjahresstand. Zuletzt
befanden sich ca. 44.000 Personen in der Freistellungsphase (ca. +38
Prozent).
III. Neue Länder
Strukturelle und konjunkturelle Probleme am Arbeitsmarkt
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch im August 2001 deutlich unter dem
Vorjahresstand gelegen haben; dafür sprechen jedenfalls Statistiken
der Sozialversicherungen. Dies hängt auch damit zusammen, dass
gleichzeitig 48.000 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden
Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig waren (außerdem
Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -21.000).
Wie sich die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat,
lässt sich nicht sagen.
Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Oktober eine
Zunahme der Arbeitslosigkeit von 17.000. Allerdings geht dies allein
auf die Neuabgrenzung des Gebietsstandes zurück (vgl. Hinweis am Ende
des Abschnitts I. Deutschland). Stellt man deren Auswirkung in
Rechnung, hat sich die Arbeitslosigkeit kaum verändert (ca. -3.000),
obwohl die Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik im Oktober - anders
als sonst um diese Jahreszeit - nicht zugenommen hat.
Nicht saisonbereinigt ist die Zahl der Arbeitslosen - wie üblich
in einem Oktober - zurückgegangen. Die Statistik weist eine Abnahme
von 8.400 auf 1.312.800 aus; damit wird das Vorjahresniveau um 44.300
überschritten. Ohne die Gebietsstandsänderungen hätte sich die
Arbeitslosigkeit gegenüber Vormonat um 27.900 verringert; das wäre
weniger gewesen als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Oktober
1998 bis 2000: -35.300), auch weniger als vor Jahresfrist (-33.800).
Der Arbeitslosenbestand hätte damit das Vorjahresniveau um 37.500
überschritten (unter Berücksichtigung auch der Gebietsstandsänderung
vom April; September: +31.900; August: +18.600). Die Vergrößerung des
Vorjahresabstandes beruht z.T. auf weniger Arbeitsmarktpolitik, deren
Entlastungswirkung zunehmend unter Vorjahresniveau lag (rd. -70.000;
September: rd. -60.000; August: rd. -45.000). Fasst man
Arbeitslosigkeit und Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik zusammen,
hat eine derart abgegrenzte Unterbeschäftigung seit Beginn dieses
Jahres tendenziell abgenommen. Dies ist aber wohl ausschließlich auf
die Verringerung des Kräfteangebots zurückzuführen. Fortschritte bei
der Beschäftigung lassen sich daraus nicht ableiten.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen
wird im Oktober mit 16,8 Prozent beziffert; bezogen auf die
abhängigen zivilen Erwerbspersonen werden 18,1 Prozent genannt. Vor
einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 16,1 bzw. 17,4 Prozent.
- Teil 7 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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