Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2001
Anhaltende
Eintrübung am Arbeitsmarkt
Teil 5 von 7
Nürnberg (ots)
Die Zahl der Personen in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes liegt weiterhin deutlich unter Vorjahresniveau. Im Berichtsmonat befanden sich 56.200 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist unverändert ein Minus von 19 Prozent. Die Abnahme geht wie schon bisher allein auf ABM zurück (-24 Prozent auf 45.200; traditionelle SAM dagegen: +10 Prozent auf 11.000). Seit Januar nahmen insgesamt 68.200 Menschen eine derartige Tätigkeit auf, 17 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (ABM: -21 Prozent auf 57.500; traditionelle SAM aber: +7 Prozent auf 10.700).
Der Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung unterschreitet das Niveau des Vorjahres immer stärker. Im Berichtsmonat befanden sich 100.700 Personen in solchen Tätigkeiten, dies sind 8 Prozent weniger (ohne Arbeitnehmerhilfe). Das größte aber weiter abnehmende Gewicht hatten dabei nach wie vor Eingliederungszuschüsse (-22 Prozent auf 41.200). Auch Einstellungszuschüsse bei Neugründungen wurden weniger in Anspruch genommen, während Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Überbrückungsgeld deutlich über dem Vorjahreswert lagen (-20 Prozent auf 5.000; +6 Prozent auf 23.200 bzw. +13 Prozent auf 31.000). Seit Januar haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) 154.500 Personen eine Beschäftigung begonnen, 10 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme beruht weiterhin insbesondere auf Eingliederungszuschüssen und Einstellungszuschüssen bei Neugründungen (-22 Prozent auf 58.500 bzw. -19 Prozent auf 6.400; dagegen Überbrückungsgeld: +3 Prozent auf 59.800 und Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose: +2 Prozent auf 28.600).
In Maßnahmen des Sofortprogramms zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich im November mit 43.000 jungen Menschen 4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitsämter haben seit Beginn des Jahres mit 77.700 wesentlich mehr Jugendliche in die verschiedenen Maßnahmen gebracht (+17 Prozent).
Freie Förderung wurde zuletzt etwas weniger genutzt; gleichwohl wurden seit Januar insgesamt 331.000 Leistungen bewilligt, 26 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei haben 35.800 Personen an Maßnahmen teilgenommen, die zu einem Internet-Zertifikat führen.
Nach wie vor erheblich stärker wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. Im Berichtsmonat gab es ca. 155.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 39 Prozent mehr als vor einem Jahr. Allerdings nutzt nur ein Teil der Arbeitslosen ab 58 Jahren die Möglichkeit des § 428 SGB III; 249.600 Personen in diesem Alter waren arbeitslos gemeldet und haben damit ihren Wunsch nach einem Arbeitsplatz dokumentiert (-21 Prozent gegenüber Vorjahr). Auch die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit lag wie schon bisher stark über dem Vorjahresstand. Zuletzt befanden sich ca. 44.300 Personen in der Freistellungsphase (ca. +35 Prozent). Seit Januar sind ca. 32.000 Zugänge gemeldet worden (ca. +39 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum).
III. Neue Länder
Weiter kein Fortschritt am Arbeitsmarkt
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch im September 2001 unter dem Vorjahresstand gelegen haben; dafür sprechen jedenfalls Statistiken der Sozialversicherungen. Dies hängt auch damit zusammen, dass gleichzeitig 55.000 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig waren (außerdem Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -19.000). Wie sich die Beschäftigung zuletzt saisonbereinigt entwickelt hat, lässt sich nicht sagen. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im November praktisch stagniert (-1.000); dies entspricht weitgehend der bisherigen Entwicklung (Januar bis Oktober durchschnittlich unter Berücksichtigung der Gebietsstandsänderung: +3.000).
Nicht saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen aus jahreszeitlichen Gründen zugenommen, und zwar um 8.400 auf 1.321.200. Das ist etwas weniger als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. November 1998 bis 2000: +11.400), vor allem als vor Jahresfrist (+16.800). Infolgedessen lag der Arbeitslosenbestand weniger stark über dem Vorjahresniveau (unter Berücksichtigung der Gebietsstandsänderungen4: +29.000; Oktober: +37.500; September: +31.900). Die jüngste Verringerung des Vorjahresabstandes hängt allerdings mit Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik zusammen, deren Entlastungswirkung das Vorjahresniveau zuletzt mit rd. -55.000 weniger unterschritt als im Oktober (rd. -65.000). Fasst man Arbeitslosigkeit und Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik zusammen, so liegt eine derart abgegrenzte Unterbeschäftigung seit dem Frühjahr leicht unter Vorjahresniveau. Dies ist aber wohl allein auf die Verringerung des Kräfteangebots zurückzuführen. Fortschritte bei der Beschäftigung lassen sich daraus nicht ableiten.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im November 16,9 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 18,2 Prozent. Vor einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 16,3 bzw. 17,6 Prozent.
- Teil 6 folgt -
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