Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2001 /
Ende Dezember 3.963.500 Arbeitslose
Teil 10 von 13
Nürnberg (ots)
Im vierten Quartal d.J. wurden 175.000 Arbeitsvermittlungen in Beschäftigungen über sieben Tage Dauer erzielt. Durch Auswahl und Vorschlag sind 160.500 Stellen besetzt worden, mit Hilfe des SIS 11.300 und der des AIS 1.800. Darüber hinaus wurden 20.300 kurzfristige Tätigkeiten angebahnt. Alles in allem konnten durch die Arbeitsämter mindestens 195.400 Arbeitsuchende eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
Der saisonbereinigte Stellenbestand hat auch zuletzt zugenommen (+2.000). Nicht saisonbereinigt gab es im Dezember 55.100 Angebote, 5.600 mehr als vor einem Jahr; dies geht zur Hälfte auf Stellen für BSM des zweiten Arbeitsmarktes zurück (+2.800 auf 11.900; SAM OfW dagegen: -500 auf 1.100).
Die Zahl der Kurzarbeiter hat im Dezember zugenommen, und zwar um 1.100 auf 28.900. Vor allem die Herstellung von Kraftfahrzeugen und Kfz-Teilen trug dazu bei (+1.500 auf 2.300). Gegenüber Vorjahr wurden 12.000 Kurzarbeiter mehr gezählt (November: +9.400). Der durchschnittliche Arbeitszeitausfall belief sich auf 48 Prozent (Vormonat: 50 Prozent; Vorjahr: 61 Prozent). Um mehr als die Hälfte wurde die Arbeitszeit für 36 Prozent der Kurzarbeiter reduziert (39 Prozent; 54 Prozent).
2001: Weiterhin keine Belebung am Arbeitsmarkt
Am Arbeitsmarkt der neuen Länder war auch im Jahr 2001 insgesamt noch keine Besserung auszumachen. Zwar ist die industrielle Produktion erneut relativ kräftig gewachsen; aber dies konnte nur wenig zu Buche schlagen, weil der Beitrag dieses Sektors zum Bruttoinlandsprodukt immer noch verhältnismäßig klein ist. Andererseits belasteten nach wie vor strukturelle Anpassungen den Arbeitsmarkt stark; insbesondere das Baugewerbe, das noch einen sehr hohen Wertschöpfungsanteil hat, ist erneut stark geschrumpft. Auch Teile des öffentlichen Dienstes haben weiter Beschäftigung abgebaut. So waren die negativen Tendenzen am Arbeitsmarkt auch 2001 stärker als die positiven.
Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich, nach vorläufigen Schätzungen des IAB, 2001 deutlich verringert, und zwar jahresdurchschnittlich um rd. 120.000 oder 1,9 Prozent auf 6,3 Mio. Diese Entwicklung war ungünstiger als in den Jahren zuvor (rd. -60.000; rd. +20.000). Auch der jüngste Rückgang hängt mit weniger Personen in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes zusammen (jahresdurchschnittlich: -33.300; außerdem SAM OfW: -28.600).
Das Arbeitsangebot hat im Berichtsjahr weiter abgenommen, wenn auch weniger als in den Vorjahren. Nach vorläufigen Schätzungen des IAB verringerte sich das Erwerbspersonenpotenzial jahresdurchschnittlich nur noch um rd. 50.000 auf rd. 8,17 Mio (Vorjahre: rd. -100.000; rd. -120.000). Zum jüngsten Rückgang haben in erster Linie Wanderungs- und Pendlereffekte beigetragen (-30.000).
Die Verringerung des Arbeitskräfteangebots hat dem Beschäftigungsabbau entgegengewirkt, sodass sich die Arbeitslosigkeit nur leicht erhöht hat. So gab es im Jahresverlauf eine Zunahme um 24.300 oder 2 Prozent auf 1.379.500. Jahresdurchschnittlich stieg die Zahl der Arbeitslosen um 14.400 oder 1 Prozent auf 1.373.700. Allerdings gehen diese Zuwächse auf weniger Arbeitsmarktpolitik zurück, deren Entlastung im Jahresverlauf um rd. 40.000 und jahresdurchschnittlich um rd. 30.000 auf rd. 420.000 abgenommen hat. Fasst man Arbeitslosigkeit und Entlastung als Unterbeschäftigung zusammen, lag diese somit im Jahr 2001 etwa auf Vorjahresniveau (jahresdurchschnittlich: rd. -15.000).
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, betrug im Berichtsjahr durchschnittlich 17,5 Prozent, auf der Basis der abhängigen zivilen Erwerbspersonen errechnet sie sich auf 18,9 Prozent. Im Vorjahr beliefen sich die Quoten auf 17,4 Prozent bzw. 18,8 Prozent.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit beruht nicht auf mehr Arbeitslosmeldungen. Im Jahr 2001 wurden 2,24 Mio Personen arbeitslos, dies sind 41.600 oder 2 Prozent weniger. Dabei gab es vor allem weniger Zugänge nach vorheriger Erwerbstätigkeit (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: -41.100 oder -4 Prozent auf 1,12 Mio), und zwar insbesondere nach SAM OfW (-23.800 auf 16.900). Die Meldungen nach betrieblicher oder außerbetrieblicher Ausbildung haben ebenfalls abgenommen (-2.500 oder -3 Prozent auf 89.800). Zugänge nach schulischer Ausbildung waren dagegen größer als im Vorjahr (+4.500 oder +3 Prozent auf 168.700), vor allem weil jene nach Weiterbildung zugenommen haben (einschl. Deutsch-Sprachlehrgänge: +4.000 auf 100.000). Schließlich gab es etwa genauso viele Meldungen nach sonstiger Nichterwerbstätigkeit (-2.500 oder -0,3 Prozent auf 864.800).
- Teil 11 folgt -
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