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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2002
Verhaltener Anstieg der Arbeitslosigkeit
Teil 1 von 7

Nürnberg (ots)

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Februar - wie
meist in dieser Zeit - nur wenig verändert. Die Arbeitsämter zählten
4.296.200 Arbeitslose, 6.200 mehr als im Januar. Die Zunahme war etwa
so groß wie im Durchschnitt der letzten drei Jahre, aber kleiner als
im Februar 2001. Folglich lag die Arbeitslosigkeit nur noch um
183.500 über Vorjahr nach 196.700 im Januar. Die Arbeitslosenquote
verharrte bei 10,4 Prozent, die saisonbereinigte EU-standardisierte
Erwerbslosenquote bei 8,1 Prozent. Der verhaltene Anstieg der
Arbeitslosigkeit ist nach den Worten des Vizepräsidenten der
Bundesanstalt für Arbeit, Heinrich Alt, "wohl vor allem der relativ
milden Witterung zu verdanken".
Die Zahl der Erwerbstätigen verringerte sich nach vorläufigen
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes im Dezember saisonbereinigt
um 12.000. Damit war die Entwicklung weiterhin ungünstiger als im
Durchschnitt der ersten drei Quartale des letzten Jahres. Das
Statistische Bundesamt nannte für den Dezember eine
Erwerbstätigenzahl von 38,89 Millionen, das waren 97.000 weniger als
vor Jahresfrist.
In den alten Ländern registrierten die Arbeitsämter 2.789.100
Arbeitslose (Vormonat: - 2.200; Vorjahr: 
   + 166.300). Die Arbeitslosenquote lag weiter bei 8,3 Prozent. In
den neuen Ländern wurden 1.507.100 Arbeitslose gezählt (Vormonat: +
8.400; Vorjahr: + 17.200). Die Arbeitslosenquote betrug 19,2 Prozent.
Die Kurzarbeit hat sich im Februar weiter erhöht. Zuletzt gab es
246.400 Kurzarbeiter, 34.700 mehr als im Januar und 124.900 mehr als
vor einem Jahr. Die Anstiege konzentrierten sich auf die alten
Länder; die absolut größte Zunahme verzeichnete das Verarbeitende
Gewerbe.
Zugang und Bestand an offenen Stellen waren geringer als vor
Jahresfrist. Betriebe und Verwaltungen meldeten 282.800 Vakanzen zur
Besetzung, 58.800 weniger. Ende des Monats waren 486.500 Stellen
offen, 57.600 weniger.
Die Arbeitsmarktpolitik bewegte sich auch im Februar auf hohem
Niveau. Insgesamt wurden 1.015.400 Teilnehmer an gewichtigen
Maßnahmen aktiver  Arbeitsmarktpolitik (einschließlich Kurzarbeit)
gezählt, 42.500 mehr als vor Jahresfrist. Deutliche Rückgänge gab es
allerdings bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (- 52.000 auf 123.100)
und bei beruflicher Weiterbildung (- 32.300 auf 326.300). Mit Hilfe
direkter Förderung regulärer Beschäftigung waren 199.100 Arbeitnehmer
in Arbeit (- 9.100).
Die aktuellen Arbeitsmarktstatistiken finden Sie hier:
   http://www.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/index.html
I. Deutschland
Arbeitsmarkt weiterhin schwach
Während konjunkturelle Frühindikatoren auf eine zukünftige
Belebung der Wirtschaft hindeuten, ist davon am Arbeitsmarkt - dessen
Größen, insbesondere Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, zu den
Spätindikatoren zählen - noch nichts zu spüren. So hat sich die Zahl
der Erwerbstätigen, von jahreszeitlichen Einflüssen abgesehen, im
Dezember erneut verringert. Zwar ist die Arbeitslosigkeit, ebenfalls
saisonbereinigt, im Februar nicht weiter gestiegen, aber dies dürfte
vor allem der relativ milden Witterung zu danken sein. Auch die
Kurzarbeit hat wiederum zugenommen.
Die Zahl der Erwerbstätigen ist nach vorläufiger Schätzung des
Statistischen Bundesamtes im Dezember bundesweit saisonbereinigt um
12.000 zurückgegangen. Damit war die Entwicklung nach wie vor
ungünstiger als im Durchschnitt der ersten drei Quartale des Jahres
2001 (-5.000; Oktober: -24.000; November: -15.000). Nicht
saisonbereinigt hat die Erwerbstätigkeit, vor allem jahreszeitlich
bedingt, um 182.000 auf 38,89 Mio abgenommen. Dieser Rückgang war
erneut spürbar größer als im Durchschnitt vergangener Jahre (z.B.
Dezember 1998 bis 2000: -135.000), auch als im Dezember 2000
(-163.000). Folglich lag die Erwerbstätigkeit zuletzt wiederum
stärker unter dem Vorjahresstand (-97.000; November: -78.000;
Oktober: -48.000).
Dabei hat sich die voll sozialversicherungspflichtige
Beschäftigung deutlicher verringert. Nach ersten Hochrechnungen der
Bundesanstalt für Arbeit lag sie im Dezember 2001 mit 27,61 Mio um
rd. 365.000 unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Arbeitslosigkeit hat sich im Februar nur wenig geändert;
saisonbereinigt stagnierte sie (+1.000), nachdem sie im Vormonat noch
um 31.000 gestiegen war (September bis Dezember durchschnittlich:
+21.000). Während die starke Zunahme im Januar anscheinend z.T. auf
dem überwiegend zu kalten und schneereichen Wetter beruhte, spielte
bei der aktuellen Entwicklung wohl die außergewöhnlich milde
Witterung eine gewichtige Rolle. Derartige Unterschiede können vom
Saisonbereinigungsverfahren nicht hinreichend berücksichtigt werden,
da es jahreszeitliche Einflüsse stets nur in normaler Größe in
Rechnung stellt. Jedenfalls hat sich die Arbeitslosigkeit in den
Außenberufen im Berichtsmonat wesentlich günstiger entwickelt als im
Februar der Vorjahre (s.u.).
- Teil 2 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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