Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2002
Verhaltener
Anstieg der Arbeitslosigkeit
Teil 4 von 7
Nürnberg (ots)
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit hielten sich im Februar im üblichen Rahmen; saisonbereinigt haben sie sich in den letzten drei Monaten nur leicht erhöht (durchschnittlich: +2.000). Nicht saisonbereinigt beendeten von Dezember bis Februar 1,02 Mio Personen ihre Arbeitslosigkeit, dies sind 20.600 oder 2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei waren vor allem die Abmeldungen in Erwerbstätigkeit - infolge der anhaltenden konjunkturellen Eintrübung - nach wie vor spürbar schwächer (ohne betriebliche oder außerbetriebliche Ausbildung: -17.700 oder -4 Prozent auf 395.000), obwohl im Februar mehr für die Bauwirtschaft typische Rückrufe registriert worden sind (+6.500 auf 24.000). Der Abgang in Ausbildung war in den letzten drei Monaten nicht mehr schwächer als vor einem Jahr (+400 auf 91.200), auch wenn die Eintritte in berufliche Weiterbildung nach wie vor etwas kleiner waren (einschl. Deutsch-Sprachlehrgängen: -900 auf 68.100). Abmeldungen in sonstige Nichterwerbstätigkeit haben sich insgesamt vergleichsweise wenig geändert (-8.900 oder -2 Prozent auf 455.100). Dabei standen vor allem weniger Abgängen wegen Verrentung und Krankheit (-8.900 auf 36.000 bzw. -5.500 auf 174.300) mehr solche in den Status eines Leistungsempfängers gem. § 428 SGB III (einschl. §§ 125, 429 SGB III) sowie wegen Nichterneuerung der Meldung / fehlender Mitwirkung gegenüber (+3.600 auf 10.800 bzw. +3.200 auf 199.500).
Von Dezember bis Februar wurden 583.700 Stellenangebote gemeldet, dies sind 105.900 oder 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch dieser Rückgang belegt den konjunkturellen Abschwung. Dem schwächeren Zugang folgend hat sich auch der Stellenabgang verringert; in den letzten drei Monaten wurden 513.100 Angebote abgemeldet, 110.100 oder 18 Prozent weniger.
Der Stellenbestand hat sich im Berichtsmonat zum zweiten Mal in Folge erhöht; saisonbereinigt errechnet sich erneut eine Zunahme von 3.000 (Dezember: -7.000; November: -12.000). Nicht saisonbereinigt waren zuletzt 419. 000 Angebote registriert, dies sind 61.700 weniger als vor Jahresfrist (Januar: -64.100; Dezember: -70.800).
Die Zahl der Kurzarbeiter nahm von Januar auf Februar stärker zu als meist um diese Jahreszeit, nämlich um 28.300 auf 207.200. Die meisten Wirtschaftszweige haben dazu beigetragen, erneut vor allem das Verarbeitende Gewerbe (+15.100 auf 131.300). Dabei gab es deutlich mehr Kurzarbeiter in den Bereichen Maschinenbau (+3.800 auf 21.700), Medizin-, Mess-, Regeltechnik und Optik (+3.200 auf 11.100) und bei der Herstellung von Möbeln und Spielwaren (+2.100 auf 9.100); einen spürbaren Rückgang verzeichnete dagegen die Metallerzeugung und -bearbeitung (-3.500 auf 8.800). Absolut am stärksten stieg die Kurzarbeit im Baugewerbe (+8.800 auf 35.900). Auch Dienstleistungen waren am Zuwachs beteiligt (+3.800 auf 34.100), und zwar weiterhin vor allem der Bereich Handelsvermittlung und Großhandel (+1.700 auf 4.600). Gegenüber Vorjahr gab es 116.000 Kurzarbeiter mehr (Januar: +109.600; Dezember: +93.900). Die durchschnittliche Arbeitszeit war nahezu unverändert um 38 Prozent reduziert (Vorjahr: 52 Prozent); mehr als die Hälfte fiel - ebenfalls ähnlich wie im Januar - für 22 Prozent der Kurzarbeiter aus (Vorjahr: 42 Prozent).
Arbeitsmarktpolitik: Mehr Förderung selbständiger Tätigkeiten und Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose als vor einem Jahr
Die Förderung beruflicher Weiterbildung hatte nach wie vor geringeres Gewicht als vor Jahresfrist. So gab es im Februar 196.800 Teilnehmer in solchen Maßnahmen, das ist ein Minus von 10 Prozent. Seit Jahresanfang begannen 53.600 Menschen eine Maßnahme, nur noch 3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bei Deutsch-Sprachlehrgängen dagegen lagen weiterhin Bestand und Eintritte über den Vorjahreswerten, wenngleich nur noch leicht (jeweils: +2 Prozent auf 21.200 bzw. auf 6.500).
Die Zahl der Personen in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes war nach wie vor deutlich kleiner als vor einem Jahr. Im Berichtsmonat befanden sich 51.100 Personen in Arbeitsbeschaffungs- und traditionellen Strukturanpassungsmaßnahmen, das ist unverändert ein Minus von 19 Prozent. Die Abnahme geht weiterhin auf ABM zurück (-24 Prozent auf 41.000; traditionelle SAM dagegen: +10 Prozent auf 10.100). Seit Jahresbeginn nahmen insgesamt 8.200 Menschen eine derartige Tätigkeit auf, 21 Prozent weniger (ABM: -26 Prozent auf 6.600; traditionelle SAM aber: +16 Prozent auf 1.500).
- Teil 5 folgt -
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell