Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Februar 2002
Verhaltener
Anstieg der Arbeitslosigkeit
Teil 5 von 7
Nürnberg (ots)
Der Bestand an Teilnehmern in Maßnahmen zur direkten Förderung regulärer Beschäftigung unterschreitet nach wie vor das Niveau des Vorjahres deutlich. Zuletzt befanden sich mindestens 93.500 Personen in solchen Tätigkeiten, dies sind 8 Prozent weniger (ohne Arbeitnehmerhilfe). Das größte, aber abnehmende Gewicht hatten dabei weiterhin Eingliederungszuschüsse (-25 Prozent auf 37.800). Auch Einstellungszuschüsse bei Neugründungen wurden erheblich weniger in Anspruch genommen, während Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose und Überbrückungsgeld merklich über den Vorjahreswerten lagen (-22 Prozent auf 4.600; +12 Prozent auf 22.200 bzw. +16 Prozent auf 28.700). Seit Jahresanfang haben mit Unterstützung dieser Instrumente (einschl. Arbeitnehmerhilfe) mindestens 21.600 Personen eine Beschäftigung begonnen, 9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme beruht wie schon bisher insbesondere auf Eingliederungszuschüssen (-33 Prozent auf 7.000; dagegen Überbrückungsgeld und Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose: +18 Prozent auf 10.100 bzw. +3 Prozent auf 3.600).
An Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen beteiligten sich im Februar 39.100 Arbeitslose, dies sind 23 Prozent mehr als vor einem Jahr. 71.100 Personen traten seit Jahresanfang in eine solche Maßnahme ein (+34 Prozent).
Im Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit befanden sich im Februar 41.000 junge Menschen, dies sind 8 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Arbeitsämter haben seit Beginn des Jahres mit 7.700 wesentlich mehr Jugendliche in die verschiedenen Maßnahmen gebracht (+24 Prozent).
Auch Freie Förderung wurde zuletzt stärker genutzt. Die Arbeitsämter bewilligten seit Jahresanfang 49.100 Leistungen, 6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Nach wie vor erheblich stärker wurde die vorruhestandsähnliche Regelung gem. § 428 SGB III in Anspruch genommen. Zuletzt gab es ca. 170.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 43 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit lag weiterhin stark über dem Vorjahresstand. Im Februar machten ca. 47.000 Personen von dieser Möglichkeit Gebrauch (ca. +31 Prozent). Seit Jahresanfang sind ca. 6.000 Zugänge gemeldet worden (ca. +11 Prozent).
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt macht weiter keine Fortschritte
Die Erwerbstätigkeit dürfte auch Ende 2001 deutlich unter dem Vorjahresstand gelegen haben; dafür spricht jedenfalls die Entwicklung bei den voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Nach ersten hochgerechneten Angaben war ihre Zahl im Dezember mit 4,73 Mio um rd. 180.000 geringer als vor einem Jahr. Dies hängt auch damit zusammen, dass gleichzeitig 49.000 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig waren (außerdem Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -11.100).
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Februar leicht abgenommen (-6.000). Dabei konzentrierte sich der Rückgang auf männliche Arbeiter, also auf jenen Personenkreis, der den größten Teil der in Außenberufen Tätigen ausmacht. Dies dürfte vor allem auf das milde Wetter zurückzuführen sein. Jedenfalls hat sich die Zahl der Arbeitslosen in den Außenberufen im Berichtsmonat deutlich weniger erhöht als im Durchschnitt der letzten drei Jahre (vgl. Teil I). Arbeitsmarktpolitik hatte dagegen auf die jüngste Abnahme keinen Einfluss.
Nicht saisonbereinigt hat sich die Zahl der Arbeitslosen - wohl auch witterungsbedingt - nur leicht erhöht, und zwar um 8.400 auf 1.507.100. Das ist weniger als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. Februar 1999 bis 2001: +14.800) und auch als im Februar 2001 (+18.800). Infolgedessen lag der Arbeitslosenbestand mit +17.200 weniger über dem Vorjahresniveau als im Januar (+27.600; Dezember: +24.300). Aber auch dabei war Arbeitsmarktpolitik nicht beteiligt; ihre Entlastungswirkung unterschritt den Stand des Vorjahres um unverändert rd. 30.000 (Dezember: rd. -40.000).
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Februar 19,2 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 20,7 Prozent. Vor einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 18,9 bzw. 20,4 Prozent.
- Teil 6 folgt -
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