Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2002
Deutlicher Rückgang
der Arbeitslosigkeit
Frühjahrsbelebung und Job-AQTIV-Gesetz wirken
sich aus
Teil 7 von 9
Nürnberg (ots)
Die vorruhestandsähnliche Regelung gem. § 428 SGB III wurde nach wie vor erheblich stärker in Anspruch genommen als im Vorjahr. Wie bisher gab es ca. 170.000 derartige Leistungsempfänger, ca. 38 Prozent mehr. Auch die von der Bundesanstalt geförderte Altersteilzeit lag weiterhin stark über dem Vorjahresstand. Im März machten ca. 47.000 Personen von dieser Möglichkeit Gebrauch (ca. +28 Prozent). Seit Jahresanfang sind ca. 9.000 Zugänge gemeldet worden (ca. +11 Prozent).
Ausbildungsstellenmarkt entspannt sich nicht weiter
Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2001/02 deutet sich für die alten Länder - anders als in den Vorjahren - keine weitere Entspannung an. Die Zahl der seit Oktober gemeldeten Ausbildungsplätze war mit 395.400 um 15.400 oder 4 Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Dies ist ausschließlich auf weniger betriebliche Angebote zurückzuführen (-15.400 auf 392.500). Gleichzeitig haben 375.900 Bewerber die Arbeitsämter bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 14.700 oder 4 Prozent weniger. Der Rückgang der Bewerberzahlen beruht - bei etwas höheren Schulabgängerzahlen - vermutlich darauf, dass die Jugendlichen die Berufsberatung bei der Vermittlung einer Lehrstelle erst später oder gar nicht einschalten. Verstärkte Eigenbemühungen, nicht zuletzt mit Hilfe des Internet, aber auch eine regional entspanntere Lage am Ausbildungsstellenmarkt könnten dazu beigetragen haben.
Ende März gab es 199.500 noch offene Ausbildungsplätze, 11.200 oder 5 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Gleichzeitig waren 213.900 Bewerber noch nicht vermittelt, 2.000 oder 1 Prozent weniger.
Insgesamt kommen bisher 95 gemeldete Bewerber auf 100 Stellenmeldungen. Regional gibt es allerdings beträchtliche Unterschiede. Wie bereits vor einem Jahr sind vor allem in den südlichen Ländern weniger Bewerber als Ausbildungsplätze registriert worden (Baden-Württemberg: 82 zu 100; Bayern: 83 zu 100; Saarland: 84 zu 100; Rheinland-Pfalz: 97 zu 100; aber auch Hamburg: 74 zu 100; Schleswig-Holstein: 84 zu 100); in anderen Regionen gibt es rechnerischen Stellenmangel (Niedersachsen-Bremen: 110 zu 100; Nordrhein-Westfalen: 105 zu 100; Hessen: 104 zu 100). Dies gilt ähnlich für das Verhältnis zwischen noch nicht vermittelten Bewerbern und noch unbesetzten Ausbildungsstellen (z.B. Bayern: 91 zu 100; Hamburg: 74 zu 100; Niedersachsen-Bremen: 114 zu 100; Westen insgesamt: 107 zu 100).
III. Neue Länder
Arbeitsmarkt kommt nicht voran
Die Erwerbstätigkeit dürfte weiterhin deutlich unter dem Stand des Vorjahres gelegen haben; dafür spricht jedenfalls die Entwicklung bei den voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Nach erster Hochrechnung war ihre Zahl im Januar mit 4,63 Mio um 145.000 geringer als vor einem Jahr (Dezember: -167.000; November: -186.000); dabei beruht der Rückgang etwa zur Hälfte auf dem anhaltenden Arbeitsplatzabbau in der Bauwirtschaft. Zudem waren 39.100 Arbeitnehmer weniger in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes tätig (außerdem Strukturanpassungsmaßnahmen Ost für Wirtschaftsunternehmen: -8.800).
Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im März um 3.000 abgenommen; dies entspricht der bisherigen Entwicklung (November bis Februar durchschnittlich: -3.000). Veränderungen im Einsatz der Arbeitsmarktpolitik hatten auf die jüngste Abnahme keinen Einfluss.
Nicht saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen - wie üblich in einem März - spürbar abgenommen, und zwar um 33.600 auf 1.473.400. Das ist etwas weniger als im Durchschnitt der Jahre zuvor (z.B. März 1999 bis 2001: -36.400), aber mehr als im März 2001 (-29.200). Infolgedessen lag der Arbeitslosenbestand nur noch um 12.700 über dem Vorjahresniveau (Februar: +17.200; Januar: +27.600). Die Entlastungswirkung durch Arbeitsmarktpolitik unterschritt den Stand des Vorjahres um unverändert rd. 30.000. Fasst man Arbeitslosigkeit und Entlastung zusammen, so liegt eine derart abgegrenzte Unterbeschäftigung nach wie vor unter dem Vorjahresniveau; allerdings ist dies wohl allein auf die Verringerung des Kräfteangebots zurückzuführen.
Die Arbeitslosenquote auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 18,8 Prozent; bezogen auf die abhängigen zivilen Erwerbspersonen waren es 20,3 Prozent. Vor einem Jahr beliefen sich die Quoten auf 18,6 bzw. 20,0 Prozent.
- Teil 8 folgt -
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