Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2002
Deutlicher Rückgang
der Arbeitslosigkeit
Frühjahrsbelebung und Job-AQTIV-Gesetz wirken
sich aus
Teil 9 von 9
Nürnberg (ots)
Bestand und Zugänge geförderter Personen in Beschäftigungschaffenden Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes lagen weiterhin beträchtlich unter den Vorjahreswerten. So waren im Berichtsmonat in ABM und traditionellen SAM 120.400 Personen tätig, 23 Prozent weniger. Dabei entfiel die Abnahme wie bisher allein auf ABM (-34 Prozent auf 78.600; traditionelle SAM dagegen: +9 Prozent auf 41.800). Die Zugänge seit Januar waren mit 25.200 nach wie vor wesentlich niedriger als im Vorjahreszeitraum (-22 Prozent; ABM: -31 Prozent auf 16.600; aber traditionelle SAM: +6 Prozent auf 8.600).
Die Zahl der Teilnehmer in Maßnahmen zur direkten Förderung von Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt lag zuletzt praktisch wieder auf Vorjahresniveau. Im März befanden sich 105.300 Menschen in entsprechenden Tätigkeiten (ohne Arbeitnehmerhilfe; -0,1 Prozent). Nach wie vor spielen, wegen veränderter Förderkonditionen, vor allem SAM OfW eine immer kleinere Rolle (-34 Prozent auf 16.400). Rückläufig war auch die Inanspruchnahme von Überbrückungsgeld (-2 Prozent auf 12.300). Dagegen haben Eingliederungszuschüsse und vor allem Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose an Bedeutung gewonnen (+8 Prozent auf 55.300 bzw. +43 Prozent auf 16.000). Seit Jahresbeginn haben insgesamt 29.000 Personen mit diesen Instrumenten eine Arbeit aufgenommen (einschl. Arbeitnehmerhilfe), 11 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wie bisher standen einer kräftigen Zunahme bei Beschäftigungshilfen für Langzeitarbeitslose (+29 Prozent auf 3.600), erhebliche Abnahmen bei SAM OfW, aber auch bei Eingliederungszuschüssen gegenüber (-45 Prozent auf 3.300 bzw. -8 Prozent auf 13.900).
In Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen gab es im März 25.600 Teilnehmer, dies sind 9 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Seit Jahresbeginn haben mit 74.500 wesentlich mehr Personen eine solche Maßnahme begonnen (+29 Prozent).
Das Sofortprogramm zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit hatte auch zuletzt wesentlich größere Bedeutung als im Vorjahr. So befanden sich im Berichtsmonat 51.200 Teilnehmer in entsprechenden Maßnahmen (+32 Prozent). Seit Jahresanfang sind 10.000 Personen eingetreten (+28 Prozent).
Freie Förderung wurde kaum weniger eingesetzt. In den ersten drei Monaten bewilligten die Arbeitsämter 26.800 Leistungen (-1 Prozent).
Zuletzt machten unverändert ca. 92.000 Leistungsempfänger von der vorruhestandsähnlichen Regelung des § 428 SGB III Gebrauch, weiterhin ca. 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Möglichkeiten der Altersteilzeit nutzten ebenfalls mehr Menschen; im März wurden wie im Vormonat ca. 12.000 Personen so gefördert (ca. +25 Prozent).
Ausbildungsstellenmarkt nach wie vor angespannt
Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2001/02 ist die Situation am Ausbildungsstellenmarkt weiterhin angespannt. Von Oktober bis März sind den Arbeitsämtern insgesamt 56.100 Ausbildungsstellen gemeldet worden; dies sind 1.700 oder 3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Abnahme betraf größtenteils betriebliche Lehrstellen (-1.500 auf 51.200). Im gleichen Zeitraum haben 151.900 Bewerber die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 8.300 oder 5 Prozent weniger. Das Minus resultiert wohl vor allem aus verstärkten Eigenbemühungen der Jugendlichen; jedenfalls sind die Schulabgänger wieder zahlreicher als vor einem Jahr.
Ende März gab es 33.200 noch offene Ausbildungsplätze, 600 oder 2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. 114.500 Bewerber waren am Monatsende noch nicht vermittelt, das waren 5.900 oder 5 Prozent weniger.
In den neuen Ländern kommen bisher 271 Meldungen von Bewerbern auf 100 registrierte Ausbildungsstellen. Einen ausgeprägten rechnerischen Bewerberüberschuss gibt es in allen Ländern; er reicht von 199 zu 100 in Mecklenburg-Vorpommern bis 314 zu 100 in Sachsen-Anhalt. Entsprechendes gilt für die Relation von noch nicht vermittelten Bewerbern zu noch unbesetzten Lehrstellen (Mecklenburg-Vorpommern: 213 zu 100; Brandenburg: 439 zu 100; neue Länder insgesamt: 345 zu 100).
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