Zum Tag der Pflege: Immer mehr ausländische Pflegekräfte // BA-Presseinfo Nr. 15
Nürnberg (ots)
- Beschäftigungsplus in der Pflege, Anteil ausländischer Beschäftigter steigt - Fachkräfte in der Alten- und Krankenpflege sind knapp - BA fördert Arbeitslose und beteiligt sich an Kooperationen zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte - Vorstand Becker: "Wir brauchen in der Pflege auch ausländische Fachkräfte"
Mehr Beschäftigte - auch durch ausländische Pflegekräfte
Die Pflegebranche boomt. Aktuell sind in der Kranken- und Altenpflege 1,6 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 174.000 mehr als vor vier Jahren. Binnen weniger Jahre ist die Zahl der Angestellten in der Branche um zwölf Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Deutschlandweit ist die Beschäftigung im selben Zeitraum um neun Prozent gestiegen. Um die hohe Arbeitskräftenachfrage zu decken, setzen Pflegebetriebe verstärkt auf Beschäftigte aus anderen Staaten. Vor vier Jahren lag der Anteil ausländischer Altenpflegekräfte bei knapp sieben Prozent. Mittlerweile ist er auf elf Prozent gestiegen. Viele Beschäftigte stammen aus den EU-Ländern Polen, Rumänien und Kroatien.
Mehr offene Stellen, weniger Arbeitslose - Fachkräfte sind knapp
Der steigende Anteil von Pflegekräften aus dem Ausland ist hauptsächlich Folge der hohen Arbeitskräftenachfrage. Vor allem bei Altenpflegekräften besteht ein bundesweiter Mangel. Gesucht werden besonders examinierte Fachkräfte. Auf die 15.300 gemeldeten Stellen für Fachkräfte im April 2018 kommen lediglich 3.000 arbeitslose Frauen und Männer. Ähnlich verhält es sich in der Krankenpflege. Auf 12.100 gemeldete Stellen für Fachkräfte kommen lediglich 5.000 arbeitslose Bewerber.
Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen Qualifizierung
Angesichts des fast flächendeckenden Fachkräfteengpasses in der Kranken- und Altenpflege setzen Arbeitsagenturen und Jobcenter verstärkt auf die berufliche Weiterbildung für Arbeitslose. So haben in den letzten fünf Jahren 33.800 Arbeitslose eine Qualifizierung zur examinierten Altenpflegefachkraft aufgenommen. Bei Krankenpflegefachkräften waren es 2.100. Dabei hilft auch, dass Arbeitsagenturen und Jobcenter im Rahmen der "Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive Altenpflege" bis Ende 2019 die Weiterbildung vollständig fördern können. Die für das dritte Ausbildungsjahr sonst erforderliche Kofinanzierung durch Dritte ist hier nicht erforderlich. Eine solche Regelung gibt es für die Krankenpflege nicht.
BA setzt auf Kooperation zur Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland
Da die Qualifizierung von Arbeitslosen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Branche nicht ausreicht, beteiligt sich die BA an Kooperationen zur Gewinnung ausländischer Pflegekräfte. Seit fast fünf Jahren qualifizieren die BA und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Rahmen des Programms "Triple Win" Pflegefachkräfte aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, den Philippinen und Tunesien für den deutschen Arbeitsmarkt. In diesen Ländern gibt es einen Überschuss an ausgebildeten Pflegekräften, die keine adäquate Beschäftigung im Herkunftsland finden. Mittlerweile konnten über das Programm 1.300 Pflegekräfte vermittelt werden.
Vorstand Becker: "Wir brauchen in der Pflege auch ausländische Fachkräfte"
"In Deutschland wächst der Bedarf an qualifizierten Pflegekräften. Grund ist unter anderem die demographische Entwicklung. Natürlich versuchen wir, auch die inländischen Reserven zu mobilisieren und bei jungen Leuten für eine Ausbildung im Pflegebereich zu werben oder Arbeitslose zu qualifizieren. In der Pflegebranche wird das kaum reichen. Wir brauchen ausländische Kräfte und wollen diesen Menschen auch dauerhaft eine gute Perspektive bieten." erläutert Raimund Becker, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit.
Folgen Sie der Bundesagentur für Arbeit auf Twitter www.twitter.com/bundesagentur
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487
Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell