Studie: Healthcare Metaverse - Booster oder Game over für unsere Gesundheitsdaten?
Frankfurt am Main (ots)
Künstliche Intelligenz, stärkere Vernetzung, Augmented- und Virtual Reality sowie Wearables prägen zunehmend den Gesundheitsbereich. Sie führen schon heute zu Effizienzsteigerungen sowie Verbesserungen bei Therapien und zum Gesundheitserhalt. Als potenziell große Innovation wird das sogenannte Healthcare Metaverse gehandelt. Für viele Expert:innen könnte es gar zum Gamechanger in zahlreichen medizinischen Anwendungsbereichen werden. Die Management- und Technologieberatung BearingPoint und das Handelsblatt Research Institute (HRI) haben in einer neuen Studie die Potenziale eines Healthcare Metaverse genauer unter die Lupe genommen.
Bereits seit einigen Jahren befindet sich der Gesundheitsbereich in Deutschland in einem digitalen Umbruch. Die Pandemie hat diesen Prozess weiter beschleunigt und deutlich aufgezeigt, welche digitalen Angebote im Gesundheitsbereich dringend benötigt werden. Hinsichtlich neuer Angebote im Bereich der Telemedizin wird zunehmend auch über die Potenziale eines Healthcare Metaverse diskutiert. BearingPoint und das Handelsblatt Research Institute (HRI) haben sich in einer neuen Studie mit dieser Frage genauer beschäftigt und die Möglichkeiten eines Healthcare Metaverse analysiert.
Healthcare Metaverse geht weit über die Möglichkeiten aktueller Telemedizin hinaus
Das Metaverse verbindet als erweiterte virtuelle Welt - ausgehend von Technologien wie künstlicher Intelligenz, Augmented (AR)- und Virtual Reality (VR) - die virtuelle mit der physischen Welt. Angewendet auf den Bereich Gesundheit könnte ein Healthcare Metaverse auf einen Schlag ganz viele verschiedene medizinische Anwendungen revolutionieren - z. B. die Diagnostik, Therapie, Prävention, Versorgung, Ausbildung, Dokumentation und Forschung.
Telemedizin gewinnt zunehmend an Bedeutung. Vor allem seit der Pandemie haben sich Nicht-Präsenz Behandlungen weiter etabliert, insbesondere Sitzungen mit Psycholog:innen wurden per Fernbehandlung durchgeführt. Allerdings ist die Immersion dabei eher gering, da Ärzt:innen und Patient:innen sich nur am Bildschirm sehen. Treffen sich beide hingegen als Avatare im Metaverse, können sie sich eher als Personen wahrnehmen und damit besser interagieren. Außerdem können Ärzt:innen dort mittels Simulation auch mögliche Operationsverläufe und etwaige Komplikationen dem Patient:innen viel transparenter erklären, da dieser nicht nur vor einem Bildschirm sitzt, sondern direkt virtuell dabei ist und so realistischere Eindrücke bekommt.
Stefan Savu, Partner bei BearingPoint: "Ein zentraler Aspekt für das Metaverse ist das Konzept des digitalen Zwillings - dem Avatar - also eine digitale Kopie von uns selbst. Übertragen auf ein Healthcare Metaverse bedeutet das: Der Avatar wird mit den Gesundheitswerten und -merkmalen der realen Person ausgestattet, z.B. den Vitalparametern wie Puls, Blutdruck, Körpertemperatur, Atemfrequenz, aber auch der Krankheitsgeschichte oder den Ess- und Sportgewohnheiten. Mit all diesen Gesundheitsdaten kann dann im Metaverse eine Korrelation mit den Vitaldaten des digitalen Zwillings erfolgen. So lassen sich beispielsweise die Auswirkungen bestimmter Ess- oder auch Sportgewohnheiten auf die Gesundheit in 20 Jahren extrapolieren - oder auch, was passiert, wenn sich diese ändern. Der digitale Zwilling kann zudem für Prognosen zum Auftreten von beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen genutzt werden. Ein Healthcare Metaverse könnte somit zum echten Gamechanger für den gesamten Gesundheitsbereich werden und uns zukünftig dabei unterstützen, noch gesünder und auch länger zu leben."
Hemmschuh Datensicherheit - fast die Hälfte der Bevölkerung sieht Gesundheitsdaten nicht geschützt
Eine ganz wichtige Säule für das Metaverse sind digitale Daten. Doch bisher ungelöste Fragen der Datensicherheit stehen einer Digitalisierung von Anwendungen bisher noch oft im Weg - vor allem im Bereich Gesundheit. Das Misstrauen in der Bevölkerung hinsichtlich Datensicherheit ist nach wie vor groß. Das zeigt eine neue Umfrage von BearingPoint, nach der 46 Prozent der Befragten ihre Gesundheitsdaten in einem Healthcare Metaverse nicht genügend vor dem Zugriff unbefugter Dritter geschützt sehen. Damit ein Metaverse aber gut funktionieren kann, braucht es das Vertrauen der Menschen in die Sicherheit ihrer Daten und ein gutes Zusammenspiel der relevanten Player im Gesundheitsbereich. Denn erst durch die Datenfreigabe der Nutzer und das Vernetzen mit Ärzt:innen, wird es möglich, dass durch Korrelation und Extrapolation neue Erkenntnisse aus diversen Erhebungen von Gesundheitsdaten abgeleitet werden.
Dr. Sven Jung, Head of Economic Intelligence beim Handelsblatt Research Institute: "Das Metaverse bietet noch nie dagewesene Möglichkeiten, die Gesundheit der Menschheit zu revolutionieren. Mit unserem Report haben wir verschiedene Anwendungsfälle des Healthcare Metaverse analysiert und skizziert. Mit Blick auf die Vorbehalte in der Bevölkerung hinsichtlich Datenschutz und angesichts der Tatsache, dass 90 Prozent der über 55-Jährigen noch nie von einem Healthcare Metaverse gehört haben, braucht es dringend Informationskampagnen, um die neuen Möglichkeiten zur Gesundheitsprävention den Menschen näherzubringen. Aus unserer Sicht wird es in Zukunft auch immens wichtig sein, die unterschiedlichen Akteure, welche relevant für das Healthcare Metaverse sind, noch enger zusammenzubringen. Das bedeutet, dass jeder Einzelne ein erhöhtes Augenmaß auf die Sicherheit eigener Daten haben muss. Die Vertrauenspersonen Hausärzt:innen oder Fachärzt:innen, Krankenhäuser und Krankenkassen, müssen in neue Möglichkeiten der Gesundheitsversorgung involviert werden, damit sie als Botschafter für die neuen Technologien fungieren. Erst wenn die Möglichkeiten der Technologie verstanden werden, können diese multipliziert der Bevölkerung vermittelt werden."
Die gesamte Studie finden Sie hier.
Über das Handelsblatt Research Institute (HRI)
Das Handelsblatt Research Institute (HRI) ist ein unabhängiges Forschungsinstitut unter dem Dach der Handelsblatt Media Group. Es schreibt im Auftrag von Kund*innen, wie Unternehmen, Finanzinvestoren, Verbänden, Stiftungen und staatlichen Stellen wissenschaftliche Studien. Dabei verbindet es die wissenschaftliche Kompetenz des 30-köpfigen Teams aus Ökonomen, Sozial- und Naturwissenschaftlern sowie Historikern mit journalistischer Kompetenz in der Aufbereitung der Ergebnisse. Es arbeitet mit einem Netzwerk von Partnern und Spezialisten zusammen. Daneben bietet das Handelsblatt Research Institute Desk-Research, Wettbewerbsanalysen und Marktforschung an.
Über BearingPoint
BearingPoint ist eine unabhängige Management- und Technologieberatung mit europäischen Wurzeln und globaler Reichweite. Das Unternehmen agiert in drei Geschäftsbereichen: Consulting, Products und Capital. Consulting umfasst das klassische Beratungsgeschäft mit dem Dienstleistungsportfolio People & Strategy, Customer & Growth, Finance & Risk, Operations sowie Technology. Im Bereich Products bietet BearingPoint Kunden IP-basierte Managed Services für geschäftskritische Prozesse. Capital deckt die Aktivitäten im Bereich M&A, Ventures, und Investments von BearingPoint ab.
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