Doppelte Buchführung für Kommunen: Jetzt wird es ernst! NRW-Projektphase erfolgreich abgeschlossen - Haufe veröffentlicht die Ergebnisse
Freiburg (ots)
"Wir wollen, dass ab 2005 alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen mit dem kaufmännischen Rechnen beginnen können." Diese Zielsetzung für das anstehende Gesetzgebungsverfahren gab der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Fritz Behrens, zum Abschluss des Modellprojekts "Doppischer Kommunalhaushalt in NRW" am 30. Juni in Düsseldorf vor.
Der an Innenminister Dr. Fritz Behrens überreichte Abschlussbericht mit den Vorschlägen für die Regelungstexte ist bei der Haufe Mediengruppe erschienen und wird seit heute ausgeliefert: Neues Kommunales Finanzmanagement: Abschlussbericht des Modellprojekts "Doppischer Kommunalhaushalt in Nordrhein-Westfalen" 1999-2003; Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg). Zeitgleich ist auch die Neuauflage des Fachkonzepts bei der Haufe Mediengruppe erschienen, das die Grundlagen für die Buchführung und Bilanzierung in den Kommunen dokumentiert: Neues Kommunales Finanzmanagement: Betriebswirtschaftliche Grundlagen für das doppische Haushaltsrecht. Modellprojekt "Doppischer Kommunalhaushalt in NRW" (Hrsg.). Die Neuauflage berücksichtigt die Endergebnisse des Modellprojekts und enthält detaillierte Vorgaben für Haushaltsplanung und Jahresabschluss.
Neues Kommunales Finanzmanagement - oder auch kurz NKF - ist der Oberbegriff für das doppische kommunale Haushalts- und Rechnungswesen, das in dem 1999 begonnenen Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen entwickelt wurde. Ziel ist es, ein Haushaltsrecht auf der Basis der kaufmännischen Buchführung zu haben. Und damit wesentliche Vorteile gegenüber der traditionellen Kameralistik, wie z. B.:
- die Darstellung des Gesamtressourcenaufkommens und -verbrauchs,
- die Gegenüberstellung des Vermögens und der Schulden der Kommune,
- die Aufhebung der Zweiteilung des Rechnungswesens vieler Kommunen durch Auslagerung von bestimmten Aufgaben in selbstständige Betriebe. Die Zahlen und Ergebnisse im "Konzern Kommune" werden wieder zusammengeführt.
Bürgerinnen und Bürger profitieren von der Doppik, da leichter als bisher nachvollziehbar ist, wie die Steuergelder verwendet werden und ein eigener Eindruck von der wirtschaftlichen Situation der Kommune möglich wird. Umgekehrt erleichtert die Transparenz den Kommunen die Argumentation für oder gegen anstehende Investitionen. "Wir wollen dieses Verfahren noch in diesem Jahr einleiten. Ich möchte, dass die Doppik möglichst schnell flächendeckend einsetzbar ist.", betonte Behrens. "Die Kommunen in NRW sind mit der Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements wegweisend und werden wohl die ersten in Deutschland sein, die ihre Etats flächendeckend nach kaufmännischen Grundsätzen aufstellen."
Nach einer voraussichtlich dreijährigen Übergangsfrist sollen alle Kommunen in NRW auf die Doppik umgestellt haben. Ähnliche Vorhaben werden derzeit auch in zahlreichen anderen Bundesländern angestrebt. Weitere Informationen zu dem Projekt sind unter www.neues-kommunales- finanzmanagement.de abrufbar.
Neues Kommunales Finanzmanagement: Abschlussbericht des Modellprojekts "Doppischer Kommunalhaushalt in Nordrhein-Westfalen" 1999 - 2003 Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) 1. Auflage 2003, RUDOLF HAUFE VERLAG FREIBURG - MÜNCHEN - BERLIN DIN A 4 Broschur, 200 Seiten, mit CD-ROM, 39,90 Euro. ISBN 3-448-05768-1 Bestell-Nr. 01245-0001
Neues Kommunales Finanzmanagement: Betriebswirtschaftliche Grundlagen für das doppische Haushaltsrecht Modellprojekt "Doppischer Kommunalhaushalt in NRW" (Hrsg.) 2., vollständig überarbeitete Auflage auf der Basis der Endergebnisse des Modellprojekts 2003, RUDOLF HAUFE VERLAG FREIBURG - MÜNCHEN - BERLIN DIN A 4 Broschur, 560 Seiten, 49,80 Euro. ISBN 3-448-05767-3 Bestell-Nr. 01243-0002
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