Verbundprojekt „Onlinecampus Pflege“ startet - Universitäten Osnabrück, Hildesheim und die Technische Hochschule Lübeck wollen Pflegekräfte online qualifizieren
OSNABRÜCK/HILDESHEIM/LÜBECK.- Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeits- und Berufswelt Pflegender grundlegend und bedarf einer ständigen Weiterqualifizierung. Trotz einer Vielzahl kommerzieller Anbieter im E-Learning-Bereich steht die systematische Integration digitaler Lehr- und Lernformen für die berufliche Pflege erst am Anfang. Das jüngst gestartete Verbundprojekt „Onlinecampus Pflege“ der Universitäten Hildesheim, Osnabrück und der Technischen Hochschule Lübeck will mit einer digitalen Weiterbildungsplattform diese Lücke schließen. Weitere Infos zum Projekt: www.onlinecampus-pflege.de . Erstmalig präsentiert sich der „Onlinecampus Pflege“ am Freitag, 18. Juni um 15 Uhr auf dem Digitaltag 2021.
061/2021 11.06.2021
Verbundprojekt „Onlinecampus Pflege“ startet -
Universitäten Osnabrück, Hildesheim und die Technische Hochschule Lübeck wollen Pflegekräfte online qualifizieren
OSNABRÜCK/HILDESHEIM/LÜBECK.- Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeits- und Berufswelt Pflegender grundlegend und bedarf einer ständigen Weiterqualifizierung. Trotz einer Vielzahl kommerzieller Anbieter im E-Learning-Bereich steht die systematische Integration digitaler Lehr- und Lernformen für die berufliche Pflege erst am Anfang. Das jüngst gestartete Verbundprojekt „Onlinecampus Pflege“ der Universitäten Hildesheim, Osnabrück und der Technischen Hochschule Lübeck will mit einer digitalen Weiterbildungsplattform diese Lücke schließen. Weitere Infos zum Projekt: www.onlinecampus-pflege.de . Erstmalig präsentiert sich der „Onlinecampus Pflege“ am Freitag, 18. Juni um 15 Uhr auf dem Digitaltag 2021.
„Die rasanten Fortschritte der Digitalisierung stellen die berufliche Pflege vor neue Herausforderungen. Die Entwicklungen beeinflussen bereits heute zahlreiche Versorgungsprozesse. Dennoch ist die digitale Teilhabe beruflich Pflegender stark eingeschränkt“, beschreibt Prof. Dr. Anne Meißner vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim die derzeitige Situation. „Zudem fehlen mitunter Konzepte für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien für diese spezifische Berufsgruppe, genauso wie einschlägige Kompetenzen aufseiten der Lehrenden.“
Wie sind innovative Lehr- und Lernformen aufzubereiten und umzusetzen, um den besonderen Spezifika der beruflichen Pflege bestmöglich gerecht zu werden? Diese leitende Forschungsfrage begleitet die Entwicklung und Erprobung der digitalen Weiterbildungsplattform der drei Hochschulen.
Pflegekräfte online qualifizieren
„Der Onlinecampus Pflege soll es Pflegenden ermöglichen, Potential und Grenzen digitaler Technologien in der pflegerischen Versorgung kennen und verstehen zu lernen und diese dadurch selbstgestalterisch in die Pflege zu integrieren“, erläutert Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler vom Institut für Gesundheitsforschung und Bildung der Universität Osnabrück das Projekt.
Der „Onlinecampus Pflege“ wird Inhalte zu den Themen rund um die Digitalisierung von Pflege und Versorgung bereitstellen, zum Beispiel zu Gesundheits-Apps, virtueller Realität, Robotik, Künstliche Intelligenz. Die besonderen Charakteristika der pflegerischen Interaktion (personenbezogene Dienstleistung, Interaktionsarbeit, komplexe Versorgungsarrangements, Wissensbasierung über externe und interne Evidenz, Nicht-Standardisierbarkeit, hoher Körperbezug) finden dabei eine besondere Beachtung.
Hinzu kommt, dass Pflegende sich im „Onlinecampus Pflege“ arbeitsplatznah oder in arbeitsfreien Zeiten in kleinen Schritten weiterbilden können. Aufgrund der Arbeitsorganisation im Schichtbetrieb und den oft schwierigen Möglichkeiten längerer Auszeiten für Weiterbildung wird das Angebot asynchron und mobil nutzbar als Selbstlernangebot konzipiert.
„Durch die Integration von Künstlicher Intelligenz, spielerischer Elemente und niedrigschwellig zu absolvierender sogenannter Learning Nuggets im Onlinecampus Pflege ist eine verbesserte Weiterbildungsmotivation und eine geringere Abbruchquote zu erwarten“, beschreibt Prof. Dr. Monique Janneck vom Institut für Interaktive Systeme der Technischen Hochschule Lübeck das Konzept. Die MOODLE-basierte Weiterbildungsplattform der TH Lübeck dient als Basis für den Onlinecampus Pflege. Projektergebnisse werden der interessierten Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Das Projekt wird von Akteursgruppen und Interessenvertretungen der Pflegelandschaft unterstützt. Dazu gehören die Pflegekammern der Länder sowie die Bundespflegekammer, primärqualifizierend ausbildende Hochschulen (Fachhochschule der Diakonie, Ev. Hochschule Berlin) und Leistungserbringer in Pflege und Versorgung (Bernward Krankenhaus Hildesheim, Franziskus Hospital Bielefeld, medi terra GmbH). Beraten wird das Projekt von Althammer & Kill (Datenschutz & Datensicherheit), und der Hochschule Furtwangen (Technikwissenschaft). Die Projektentwicklung lässt sich auf den Sozialen Medien verfolgen: #OnlinecampusPflege.
Das Verbundprojekt ist auf drei Jahre angelegt und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderlinie „INVITE – Innovationswettbewerb Digitale Plattform berufliche Weiterbildung“ gefördert (FKZ 21INVI09). Projektträger ist das Bundesinstitut für Berufsbildung. Weitere Informationen zum Projekt erteilen die Ansprechpartner (E-Mail: kontakt@onlinecampus-pflege.de).
Bildunterschrift: Die Universitäten Osnabrück, Hildesheim und die Technische Hochschule Lübeck starten das Verbundprojekt „Onlinecampus Pflege“, um Pflegekräfte künftig online zu qualifizieren.
Foto: Michael Münch/Universität Osnabrück
Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Universität Osnabrück
Institut für Gesundheitsforschung und Bildung, Fachgebiet Pflegewissenschaft
Tel. +49 541 969 2650
E-Mail: manfred.huelsken-giesler@uni-osnabrueck.de
Prof. Dr. Anne Meißner, Universität Hildesheim
Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
Fachgebiet Pflege und Versorgungsorganisation
E-Mail: anne.meissner@uni-hildesheim.de
Prof. Dr. Monique Janneck, Technische Hochschule Lübeck
Wissenschaftliche Direktorin
Institut für Interaktive Systeme (ISy)
E-Mail: monique.janneck@th-luebeck.de
Dr. Utz Lederbogen Pressesprecher Universität Osnabrück Tel. +49 541 969 4370 E-Mail: utz.lederbogen@uni-osnabrueck.de
Weiteres Material zum Download Dokument: 061_PM_Huelsken_Onli~lege _20210611.docx