Stifterinnen und Stifter vergeben Förderpreise an Studierende und Absolventinnen und Absolventen der Uni Osnabrück
Verändert Künstliche Intelligenz EU-Grenzkontrollen? Welche Risiken bergen Chemiekaliengemische für die Umwelt? Wie authentisch sind wir eigentlich im Digitalen? Und: Wie funktionieren Prognosen im Recht? Solchen und vielen weiteren Fragen sind 37 Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Uni Osnabrück nachgegangen. Am Donnerstagabend, 16. März, wurden sie dafür im Rahmen einer Feier durch Universität und Universitätsgesellschaft Osnabrück e.V. mit Förderpreisen im Gesamtwert von 25.000 Euro geehrt.
016/2023 17.3.2023
Ausgezeichnete Leistungen
Stifterinnen und Stifter vergeben Förderpreise an Studierende und Absolventinnen und Absolventen der Uni Osnabrück
Verändert Künstliche Intelligenz EU-Grenzkontrollen? Welche Risiken bergen Chemiekaliengemische für die Umwelt? Wie authentisch sind wir eigentlich im Digitalen? Und: Wie funktionieren Prognosen im Recht? Solchen und vielen weiteren Fragen sind 37 Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Uni Osnabrück nachgegangen. Am Donnerstagabend, 16. März, wurden sie dafür im Rahmen einer Feier durch Universität und Universitätsgesellschaft Osnabrück e.V. mit Förderpreisen im Gesamtwert von 25.000 Euro geehrt.
„Die Vielzahl an Preisen, die von unterschiedlichen Institutionen, Unternehmen, Stiftungen und Vereinen ausgelobt wird, zeugt von der engen und so lebendigen Verbindung unserer Universität mit der Region“, so die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Unser besonderer Dank gilt vor allem den Stifterinnen und Stiftern der Förderpreise. Ihr langjähriger Einsatz für unsere Studierenden, Absolventinnen und Absolventen ist ein klares Bekenntnis zu unserer Universität.“ Und Wolfgang Griesert, Vorstandsvorsitzender der Universitätsgesellschaft ergänzt: „Mich beeindruckt nicht nur die leidenschaftliche Begeisterung der Preisträgerinnen und Preisträger für die Wissenschaft, sondern auch ihr soziales Engagement. Junge aufstrebende Talente, die sich für gesamtgesellschaftliche Themen einsetzen, wollen wir mit den Förderpreisen auf ihrem weiteren Weg stärken.“
Ausgezeichnet wurde unter anderem David Glanc für seine Masterarbeit, in der er den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) an den EU-Grenzen analysiert hat. „Migration wird in der EU als existentielle Bedrohung dargestellt, welche den vermehrten Einsatz von Gesichtserkennungssoftware und algorithmischer Risikoerkennung an der Grenze legitimiert“, erklärt Glanc. Seine beeindruckend recherchierte Arbeit zeigt, dass der Einsatz von KI kritisch betrachtet werden muss. „Neben der Fehleranfälligkeit von KI, können sich durch die Auswahl von Trainingsdaten bestehende diskriminierende Vorurteile durchsetzen“, ergänzt er.
Welche Risiken Chemikalien haben, wenn sie sich in natürlichen Gewässern mischen, erforscht Venja Schoenke in ihrer herausragenden Masterarbeit. „Im Kennzeichnungsverzeichnis der EU sind zwar fast 150.000 Stoffe registriert, ihre Mischverhältnisse werden in der Bewertung des Umweltrisikos aber nicht berücksichtigt“, so Schoenke. In Kooperation mit dem Forschungszentrum Wageningen in den Niederlanden entwickelt sie ein bereits bestehendes Modell weiter, mit dem sich jetzt auch das Gefahrenpotential von Mischungen vorhersagen lässt – und das ohne die Mischung selbst testen zu müssen. Anhand von realen Daten aus Laborversuchen kann sie ihr Modell validieren und leistet so Pionierarbeit für den zukünftigen Umweltschutz.
Dass sich im Umbruch vom Analogen ins Digitale in der Kommunikation etwas verändert hat, ist für alle spürbar. Die Frage, was genau dieses „etwas“ eigentlich ausmacht und wie es sich positiv formulieren lässt, hat Richard Ottinger versucht in seiner Dissertation anhand von christlichen Traditionslinien zu beantworten. „Authentisch-leibliche Erfahrungen verbinden Menschen miteinander. Sprichwörtlich sagen wir, dass uns die Atmosphäre in einem Raum voller Menschen unter die Haut geht“, erklärt Ottinger. Ohne Technikfeindlichkeit legt er dar, wie der Mensch, mit seinen Fehlern und seiner Endlichkeit, als imperfekte Ganzheit im Zentrum des Christentums steht und von diesem unbedingt bejaht wird.
Wenn gerichtlich entschieden wird, liegen der Begründung häufig Prognosen zugrunde. Welches Elternteil in Zukunft sein Kind besser versorgen kann, spielt z.B. eine Rolle in der Sorgerechtsentscheidung. „Für Prognosen fehlt es im Recht allerdings häufig an prinzipiellen und übergreifenden Regeln“, erklärt Dr. Marcel Holthusen. Auf welchen Tatsachen soll die Prognose beruhen? Wie hoch muss die Wahrscheinlichkeit des vorherzusagenden Ereignisses sein? Oder auf welchen Zeitpunkt kommt es für die Beurteilung der Zukunft an? Für solche und ähnliche Fragen hat Holthusen mit seiner Dissertation über Prognosen im vertraglichen Dauerschuldverhältnis wertvolle Grundlagenarbeit geleistet.
Diese und alle weiteren Preisträgerinnen und Preisträger werden zusammen mit den jeweiligen Stifterinnen und Stiftern in der Förderpreis-Broschüre vorgestellt (www.uni-osnabrueck.de/foerderpreise).
Zu den diesjährigen Stiftern der Förderpreise gehören: die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Universität Osnabrück e.V., die Herrenteichslaischaft Osnabrück, die Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Osnabrück, das Unternehmen Felix Schoeller, die ROSEN Gruppe, die Kreishandwerkerschaft Osnabrück, der Sprengel Osnabrück der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, der Verkehrsverein Stadt und Land Osnabrück e.V., Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, das Bistum Osnabrück, das Studentenwerk Osnabrück, die Intevation GmbH, die MLP Finanzberatung SE, der Alumni Sozialwissenschaften Universität Osnabrück e.V., Prof. Dr. Hartmuth Kinzler, die Hans Mühlenhoff-Stiftung, FrOG ‒ Freunde der Osnabrücker Geographie e.V., Prof. Dr. Oliver Vornberger, der Universitätsverlag Osnabrück/Brill Deutschland GmbH, die jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH – Produktion cpo, der Förderkreis der Osnabrücker Friedensgespräche e.V., die Internationale Juristenvereinigung Osnabrück.
Die Preisträger sind: Dr. Eduard Anton, Dr. Katharina Hembach-Stunden, Dr. Lisa Wamhoff, Torben Tschiedel, Alisa Hamelmann, Dr. Thomas Hänel, Venja Schoenke, Tim Bohne, Melissa Andrea Sarria Mosquera, Sören Schweers, Tim Niklas Witte, Dr. Cara Symanzik, Alina Bertelt, Johann Schmidt, Marie Malik, Merle Schürmann, Richard Ottinger, Janine Reichmann, Leonhard Brüggemann, Dominik Lammers, Axel Schaffland, Claudia Cvetko, Gabriela Diez, Nicolas Schmedt, David Glanc, Neele Hoffmeister, Amelie Holst, Nina Wiatr, Marlon Regener, Dr. Marcel Holthusen, Christine Dierkes, Dennis Wilke, Steffen Droppelmann, Dr. Gianluca Esposito, Felix Brathe, Dr. Roman Krtsch, Ruben Hilker.
Weitere Informationen: www.uni-osnabrueck.de/foerderpreise
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Daniela Räuwer
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Dr. Oliver Schmidt, Universität Osnabrück Stabsstelle Kommunikation und Marketing Neuer Graben / Schloss, 49076 Osnabrück Tele.: +49 541 969 4516 E-Mail: oliver.schmidt@uni-osnabrueck.de
Weiteres Material zum Download Dokument: 016_PM_KM_Förderpreisvergabe_2023.docx