VAUNET - Verband Privater Medien
VPRT zu Positionspapier der Landesmedienanstalten zu "Nachrichtensendungen im privaten Rundfunk": Privater Rundfunk bekennt sich zu Verantwortung für die Sicherung publizistischer Vielfalt
Berlin (ots)
"Der private Rundfunk in Deutschland bekennt sich nachdrücklich zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung für die Sicherung der publizistischen Vielfalt und braucht hierzu keine durch Drohszenarien hinterlegten Belehrungen der Landesmedienanstalten." Mit dieser Feststellung kritisierte Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT), das heute von der DLM veröffentlichte Positionspapier zu "Nachrichtensendungen im privaten Rundfunk". Das Papier beschreibe zwar in Ansätzen ein Verständnis für die seit dem Start des privaten Rundfunks komplett veränderte Medienwirklichkeit und die Notwendigkeit grundlegend neuer Modelle im dualen Mediensystem, z. B. durch den Hinweis auf notwendige Anreizsysteme - falle aber in den bereits konkreten Forderungen in die medienpolitische Steinzeit der 80er Jahre zurück. Für die weitere Diskussion erhoffe sich der VPRT eine zukunftsorientierte und sachbezogene Positionierung der Landesmedienanstalten.
Niemand werde, so Doetz, heute ernsthaft bestreiten wollen, dass die Informationsflut des Internets vor allem die privatwirtschaftlichen Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunkanbieter zwinge, ihre Akzeptanz durch veränderte Angebotsformen zu sichern. Gleichzeitig bedinge der Verlust an Werbeerlösen bei allen privaten Medien auch eine ständige Überprüfung der Wirtschaftlichkeit organisatorischer Strukturen. Bis heute habe sich das Nachrichten- und Informationsangebot des privaten Rundfunks trotz des enormen Wettbewerbs eine hohe Akzeptanz bei relevanten Zielgruppen erworben, in dem es ein breites Spektrum an gesellschaftlich relevanten Themen bediene. Neue Plattformen und neue Anbieter erforderten jetzt die Bereitschaft zu weiteren Reformen und Strukturanpassungen. Dabei könne es allerdings keinesfalls eine verordnete Aufgabe des privaten Rundfunks sein, Schwächen der öffentlich-rechtlichen Anstalten bei bestimmten Zielgruppen auszugleichen.
"Die Diskussion über diese Prozesse führen wir bereits mit vielen Landesregierungen und auch einigen Landesmedienanstalten. Umso unverständlicher ist es, dass die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten jetzt ein Papier beschlossen hat, das mit seiner Festlegung auf eine Normierung u. a. von Umfang, Platzierung und Minutenpreisen für Nachrichtensendungen mit planwirtschaftlichen Vorgaben in unsere Programmhoheit eingreifen wolle", so Doetz. Die Direktoren sollten endlich zur Kenntnis nehmen, dass es bei keinem privaten Rundfunkanbieter konkrete Beschlüsse gebe, die einen derartig drastischen Eingriff in die Rundfunkfreiheit rechtfertigen könnten.
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