VAUNET - Verband Privater Medien
Erst Arte, dann Kinderkanal?
Öffentlich-rechtliche Expansion
gefährdet private Sender
Bonn (ots)
Der Vorstand des Fachbereichs Fernsehen des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) hat sich anlässlich seiner Sitzung am 04. März 2002 gegen eine Ausweitung des Kinderkanals der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ARD/ZDF auf Kosten der Programmvielfalt im Kabel ausgesprochen. Anlässlich des 5-jährigen Geburtstages des Kinderkanals hatte der scheidende ZDF-Intendant Dieter Stolte die Ausweitung des Kinderprogramms bis 21 Uhr angekündigt. Laut den Betreibern des Kinderkanals soll die Sendezeit ab 2005 sogar auf 22 Uhr ausgeweitet werden. Mit der Ausdehnung der Sendezeit geht die Forderung nach einem eigenen Kabelkanal einher.
"Es kann nicht angehen, dass durch die Ausweitung der Sendezeit des Kinderkanals private Programme aus dem Kabel gedrängt werden", so Ingrid M. Haas, Fachbereichsvorsitzende und Vizepräsidentin des VPRT. "Da im analogen Kabel keine weiteren Sendeplätze mehr zur Verfügung stehen, wird diese Ausweitung auf Kosten der privaten Spartenanbieter gehen. Für private Programmanbieter wäre ein Ausschluss aus dem Kabel der wirtschaftliche Ruin!" so Ingrid M. Haas weiter.
Der VPRT-Fernsehvorstand fordert daher die Landesmedienanstalten auf sicherzustellen, dass das duale Rundfunksystem nicht in eine noch größere Schieflage gerät. Entweder müsse in den betroffenen Bundesländern ein landesfremdes Drittes Fernsehprogramm seinen Kabelplatz räumen oder aber der Kinderkanal müsse auf die gemeinsame Nutzung seines Kabelplatzes mit einem anderen öffentlich-rechtlichen Programm verpflichtet werden.
Für Rückfragen: Stefan Kühler, Tel.: 0228-93450 31, Handy 0172-2525195, Email: kuehler@vprt.de
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