Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Moderne Motortechnik macht\047s möglich: Benziner bald sparsam wie ein Diesel
Berlin (ots)
Neue Steuerung für Ottomotoren senkt Verbrauch um etwa 20 Prozent - Weniger Luftbelastungen - Umweltstiftung fördert Herzogenrather Firma
Wenn das, was die Firma Meta Motoren- und Energie-Technik in Herzogenrath bei Aachen entwickelt, Standard im Automobilbau wird, müssen Deutschlands Autofahrer angesichts hoher Benzinpreise in absehbarer Zukunft nicht mehr so tief in die Tasche greifen wie bisher, schonen sogar noch die Umwelt. Eine Verringerung des Benzinverbrauchs herkömmlicher Ottomotoren im täglichen Verkehr um etwa 20 Prozent - die Erfindung des rheinischen Techniker-Teams könnte Benziner auf das heutige Niveau von Dieselmotoren bringen. "Wenn die Einsparungen, die wir im Fahrzeug bereits gemessen haben, in der Breite greifen, dann ist unsere Vision bald Wirklichkeit", betonte heute Dr.-Ing. Peter Heuser von Meta bei der Jahrespressekonferenz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), die die Entwicklung mit 1,8 Millionen Mark unterstützt.
Dr. Heuser erläuterte vor Journalisten in Berlin, seine Firma habe ein neuartiges Verfahren entwickelt, Ottomotoren wirtschaftlicher und umweltfreundlicher zu fahren. Es kombiniere eine mechanisch arbeitende, variable Steuerung der Einlassventile mit der Möglichkeit, einzelne Zylinder des Motors je nach geforderter Fahrleistung zu- oder abzuschalten. Dr. Heuser: "Unser System erfüllt nicht nur auch zukünftig zu erwartende Emissionsgrenzwerte. Es kann einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung verkehrsbedingter Kohlendioxid-Belastungen leisten." Bei ersten Tests habe im Fahrzeug auf Anhieb eine Einsparung von knapp 20 Prozent erreicht werden können. Die Mehrkosten der neuen Technik lägen nach derzeitigen Schätzungen im Bereich der Mehrkosten eines Dieselmotors gegenüber einem Ottomotor. Sie sei als Gesamtsystem oder Teillösung für Fahrzeuge aller Klassen geeignet.
Wie Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück), bei der Vorlage des Jahresberichtes 1999 in Berlin betonte, bewilligte die Stiftung im Vorjahr 142 Millionen Mark für 424 neue Projekte. Gerade Projekte aus der Umwelttechnik führten durch modellhafte Innovationen - wie das Beispiel Meta Motoren zeige - zu nachhaltiger Umweltentlastung. Dabei liege der Schwerpunkt ihrer Arbeit in der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, die mit ihren Projekten vornehmlich aus dem produktionsintegrierten Umweltschutz bisher mit über einer Milliarde Mark von der größten Umweltstiftung Europas profitiert hätten.
Insgesamt habe die Stiftung damit seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 bis heute rund 3.700 Projekte mit einer Summe von über 1,6 Milliarden Mark gefördert. Sie wolle dazu "anzustiften", in der Umwelttechnik, -forschung und -kommunikation zukunftsweisende, neue, umweltschonende Wege einzuschlagen.
1.771 Anträge seien bei der Umweltstiftung im Vorjahr eingegangen. Von den 424 geförderten Projekten entfielen über 30 Prozent auf die ostdeutschen Bundesländer. Insgesamt liege ihr Förderanteil seit Aufnahme der Fördertätigkeit zum Ende des Vorjahres bei 46 Prozent.
Schlüssele man die bewilligten Projekte nach den Empfängern auf, werde deutlich, dass im Jahr 1999 erneut die kleinen und mittleren Unternehmen mit 40 Prozent die größte Gruppe bildeten. Ein Fünftel der Projekte stamme aus dem Bereich Forschungsinstitute/Universitäten - in der Regel im Verbund mit Unternehmen - und mehr als ein Drittel aus dem Bereich gemeinnütziger und kirchlicher Vereine und Institutionen. Brickwedde: "Die Entwicklung zeigt, dass die Stiftung ihre Zielgruppen sehr gut erreicht und dort eine besondere Resonanz findet."
Zu den zentralen Aufgaben habe der Förderschwerpunkt Bioabfallverwertung gehört, den die Stiftung 1995 ausgeschrieben und vor kurzem abgeschlossen habe. Insgesamt 61 Projekte mit einem Finanzvolumen von 31 Millionen Mark seien gefördert worden, um neue Wege zu finden, die wachsenden Bioabfallmengen umweltentlastend wieder in den Stoffkreislauf zurück zu führen. Dabei sei es unter anderem gelungen, hochwertige Pflanzsubstrate auf Kompostbasis für den Gartenbau herzustellen, die Qualitätsstandards solcher Produkte maßgeblich zu steigern und auch im Betrieb von Anlagen zur Verwertung von Bioabfällen wesentliche Verbesserungen zu erzielen. Die Ergebnisse dieser Projekte, durch die die Kooperationsbereitschaft zwischen Forschungseinrichtungen und kleinen und mittleren Unternehmen überhaupt erst geweckt worden sei, seien unter anderem in die neue Bioabfallverordnung des Bundes eingeflossen.
Zum siebtenmal vergab die Stiftung auch ihren mit einer Million Mark höchstdotierten Umweltpreis Europas, den Deutschen Umweltpreis. 1999 wurden der Bionik-Professor Dr. Wilhelm Barthlott (Bonn) und der Wattenscheider Textil-Unternehmer Klaus Steilmann in Weimar ausgezeichnet.
Der Jahresbericht (auch als CD-Rom) kann bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, 49090 Osnabrück, An der Bornau 2, Telefon 0541/9633-0, Fax 0541/9633-190, kostenlos bestellt werden. (Lead: 837 Zeichen mit Leerzeichen, Resttext: 4.014 Zeichen mit Leerzeichen)
Hinweis an die Redaktionen: Fotos zum Thema können auf der Homepage der Stiftung unter www.dbu.de/presse/index.htm abgerufen werden.
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