Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Internet-Suchmaschine als Basis einer umweltorientierten Ausbildung in der Chemie
Osnabrück (ots)
Deutsche Universitäten wollen wirksamere Qualifizierung - 2,5 Millionen Mark Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Sechs deutsche Universitäten sowie Partner aus der chemischen Industrie wollen die Ausbildung in chemischen Berufen und naturwissenschaftlichen Fächern an Universitäten und Fachhochschulen umweltbewusster gestalten. Das Ziel dieses von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 2,5 Millionen Mark geförderten Projektes ist es, neue, zeitgemäße chemische Experimente zu entwickeln, die sich sowohl dem Labor- als auch dem Umweltmaßstab stellen können, und eine Hilfe für alle sind, die sich mit einer fundierten praktischen Grundausbildung in organischer Chemie befassen.
Fast jeder, der eine naturwissenschaftliche Ausbildung absolviert, stehe irgendwann für ein chemisches Praktikum in einem Labor, betont Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU. Bisher seien überwiegend experimentelle Vorschriften angewandt worden, bei denen die Umweltverträglichkeit nicht einbezogen sei. Innerhalb des Verbundprojektes, an dem die Universitäten von Bremen, Oldenburg, Jena, Regensburg, Braunschweig und München beteiligt sind, werde sich das jetzt nach der Erarbeitung einer neuen Sammlung von Praktikumsvorschriften ändern. In einer ersten Projektphase werden zurzeit vorhandene Experimentalvorschriften auf ihre Verwendung in einer modernen Ausbildung geprüft und nach Kriterien der Ressourcen- und Umweltschonung beurteilt. Anschließend werde eine Auswahl von 150 Experimenten arbeitsteilig von den Verbundpartnern in Hinsicht auf diese Kriterien optimiert. Anstelle eines herkömmlichen Buches werden die Resultate voraussichtlich ab 2002 kostenfrei im Internet zur Verfügung gestellt.
Experimente und Begleittext der geplanten Lehrversuchs-Sammlung sollen dann das Konzept einer nachhaltigen Chemie veranschaulichen. Die Suchmaschine, die alle Unterlagen für eine umweltbewusste, fundierte praktische Grundausbildung in organischer Chemie bietet, wendet sich an Ausbilder, die diesen Bereich der Chemie, aber auch verwandte Fächer wie Biologie und Medizin, im Betrieb, in Berufs- oder Hochschule vermitteln wollen. Dabei sind bewusst auch Lehrer angesprochen, denn auch der Umgang mit umweltschädlichen Stoffen in der Schule bedürfe einer neuen Orientierung.
Chemie spiele in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Auf dem Arbeitsmarkt stelle die chemische Industrie mit fast 500.000 Arbeitnehmern einen maßgeblichen Arbeitgeber dar. Hinzu kommen Auszubildende, Studierende und Lehrende an Universitäten und Fachhochschulen. Diese Zahl mache deutlich, wie wichtig auf diesem Gebiet ein bewusster Umgang mit umweltbedenklichen Stoffen sei. Die Chemie präsentiere sich stets als zukunftsorientiertes und modernes Lehrgebiet. Bis heute spiele der Aspekt der Umweltverträglichkeit jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Das will das Forschungsverbundprojekt deutscher Hochschulen gemeinsam mit Partnern aus der chemischen Industrie ändern. Mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt soll die Basisausbildung im Labor verbessert werden.
Die Entwicklung des Projekts kann man im Internet miterleben unter:
http://www.uni-regensburg.de/Uni/Agenda21/OCPraktikum/umwelt-home.htm Dort finden sich auch weitere Detailinformationen zum Projekt.
Bei fachlichen Fragen wenden Sie sich bitte an unseren Projektpartner: Uni Regensburg: Burkhard König Tel: 0941-943-4576, Fax: -1717 E-Mail: burkhard.koenig@chemie.uni-regensburg.de
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