Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Lichtdurchlässige Vorhänge sammeln umweltfreundliche Sonnenenergie
Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt innovatives Projekt der Solartechnik mit 1,2 Millionen Mark
Osnabrück/Konstanz (ots)
Großflächige, lichtdurchlässige Solaranlagen an den Glasfronten von Bürogebäuden; Wintergärten, in denen es trotz installierter Sonnenkollektoren hell und freundlich bleibt - das ist die Vision, die die Firma sunways aus Konstanz (Baden-Württemberg) gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, verwirklichen will. "Bisher hinderte die Undurchlässigkeit herkömmlicher Photovoltaikanlagen Architekten und Bauherren daran, Module an Glasflächen anzubringen", erläutert Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Stiftung, das Problem. Riesige Gebäudeflächen an Büros, optimal für die Nutzung von Sonnenenergie, könnte man in Zukunft mit den neu konzipierten Anlagen ausstatten, ohne dass sie etwas von ihrer Helligkeit verlieren. Um dies zu ermöglichen, finanziert die DBU mit 1,2 Millionen Mark ein Drittel der Gesamtkosten.
In einem speziellen Fertigungsverfahren werden auf der Vorderseite der Module haarfeine Linien quer und auf der Rückseite längs gefräst. An den Schnittpunkten entstehen kleine Löcher, durch die die Zellen eine hohe Lichtdurchlässigkeit erhalten - ähnlich wie bei einem dünnen Vorhang. "Die Probleme, die im Verlauf des Projektes noch gelöst werden sollen, sind Folge der höheren Empfindlichkeit der gefrästen Zellen durch die verminderte Dichte der Zellen", sagt Brickwedde. Durch das Fräsen fehlen jeder Zelle 20 Prozent ihrer aktiven Oberfläche. Die Ausschussquote beim Fräsen müsse verringert und der Wirkungsgrad der Zellen noch erhöht werden, um die Produktion für den Markt wirtschaftlich zu gestalten.
Die Vorarbeit zu diesem Projekt leistete die Fachhochschule Konstanz, die das Herstellungsverfahren dieser Solarzellen aus kristallinem Silizium entwickelte. 1997 kaufte die Firma sunways das Patent und beschäftigte sich daraufhin mit der Konzeption einer industriellen Fertigung. "Im Labormaßstab funktioniert es bereits. Jetzt gilt es, die maschinelle Herstellung zu verbessern und die noch bestehenden technischen Probleme auszumerzen", erklärt Brickwedde.
Durch diese neuen Solarmodule könne sich kein Architekt oder Eigenheimbesitzer mehr aufgrund von ästhetischen Bedenken gegen eine Solaranlage entscheiden. "Der Schattenwurf, den die herkömmlichen Anlagen erzeugen, tritt bei den neuen Modellen nicht mehr auf", betont Brickwedde. Zwar müsse man aufgrund der speziellen Fertigung dieser Zellen eine Einschränkung beim Wirkungsgrad in Kauf nehmen. Dafür böten die neuen Anlagen aber zusätzliche Vorteile. Gerade beim Anbringen an Glasfassaden oder auf Wintergärten könnten die Anlagen im Sommer zusätzlich vor Überhitzung schützen. Bisher waren dafür kostenintensive Verschattungseinrichtungen notwendig. "Es ist wichtig, eine größere Verbreitung der Solartechnik zu erreichen und die Technik dieser Module weiter zu entwickeln", stellt Brickwedde fest. Die Vorbildwirkung von großen Solaranlagen an Büro- und Industriegebäuden solle dabei zukünftig besser ausgenützt werden. Dies sei durch die innovative Idee nun möglich.
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